High Heels (Film)

High Heels (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel High Heels
Originaltitel Tacones lejanos
Produktionsland Spanien
Originalsprache Spanisch
Erscheinungsjahr 1991
Länge 110 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Pedro Almodóvar
Drehbuch Pedro Almodóvar
Produktion Agustín Almodóvar
Musik Ryūichi Sakamoto
Kamera Alfredo Mayo
Schnitt José Salcedo
Besetzung

High Heels (Originaltitel: Tacones lejanos), auch als High Heels – Die Waffen einer Frau bekannt, ist ein spanisches Filmmelodram aus dem Jahr 1991. Regie führte Pedro Almodóvar, der auch das Drehbuch schrieb. Die Hauptrollen spielten Victoria Abril und Marisa Paredes.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Kindheit von Rebeca ist alles andere als idyllisch. Sie fühlt sich zu ihrer egoistischen und egozentrischen Mutter Becky del Páramo hingezogen, zumal ihr tyrannischer Stiefvater sie völlig ablehnt. Eines Tages erfährt Rebeca, dass ihr Stiefvater ihre Mutter daran hindern will, ein Angebot in Mexico als Sängerin anzunehmen. Sie entschließt sich, ihr zu helfen, und vertauscht heimlich dessen Aufputschmittel gegen Schlaftabletten. Kurz darauf stirbt er, als er mit seinem Auto gegen einen Baum fährt. Befreit von ihrem Mann, nimmt sich Becky einen Liebhaber namens Manuel und lässt dann Rebeca und Manuel zurück in Spanien, um in Amerika Karriere zu machen.

15 Jahre später kehrt sie nach Spanien zurück, wo sie von der nun erwachsenen Rebeca am Flughafen erwartet wird. Sie erfährt, dass der Mann, den Rebeca geheiratet hat, ihr Ex-Liebhaber Manuel ist, und ist außer sich. Rebeca überredet ihre Mutter, sie zu besuchen und mit ihr und Manuel zu einer Travestie-Veranstaltung mit dem Star „Femme letal“ zu gehen, der ein perfekter Imitator ihrer mittlerweile berühmten Mutter ist. An diesem Abend gesteht der Künstler „Femme letal“ Rebeca, dass er unsterblich in sie verliebt ist. Sie haben in seiner Kabine Sex, während ihre Mutter und Manuel nichts ahnend im Kabarett warten.

Einige Tage später wird Manuel in seiner Wohnung erschossen. Es gibt drei Hauptverdächtige, die Manuel als letztes gesehen haben: Rebecas TV-Kollegin, die Manuels Geliebte war und kurz vor seinem Tod mit ihm geschlafen hatte, Rebecas Mutter und Rebeca selbst. Alle drei leugnen die Tat. Schließlich gesteht Rebeca den Mord öffentlich in ihrer Fernsehschow und wird ins Gefängnis gebracht. Sie widerruft ihr Geständnis, verwickelt sich in Widersprüche, die Tatwaffe ist nicht aufzufinden, die Beweislage ist unsicher. Nach kurzem Gefängnisaufenthalt wird sie auf Betreiben des Untersuchungsrichters, der ein Doppelleben als Travestiekünstler Femme Letal führt, entlassen.

Ihre Mutter hat im Gefängnis von Rebeca erfahren, wie sie ihr damals die Karriere ermöglicht hatte. Nach einem Herzinfarkt entschließt sie sich, den Mord auf sich zu nehmen. Rebeca gibt Becky auf dem Sterbebett die Tatwaffe, damit sie ihre Fingerabdrücke hinterlassen kann, und Becky legt ein falsches Geständnis ab, obwohl der Pfarrer ihr deswegen die Absolution versagt.

So gibt Becky ihrer Tochter die Möglichkeit, ungestraft ein "normales" Leben in Freiheit zu führen, und beweist ihr auf diese Weise, dass sie Rebeca liebt.

Rezeption

Der Film kam am 23. Oktober 1991 in die spanischen Kinos, wo er 870.728.432 Pesetas einspielte. Der deutsche Kinostart war der 12. März 1992. Später erschien er auch auf Video und DVD. In den USA, wo der Film am 20. Dezember 1992 startete, betrug das Einspielergebnis 1,71 Millionen US-Dollar.

Kritiken

Die Zeitschrift VideoWoche schrieb, Pedro Almodóvar, „der Meister grellbunter, vielschichtig-abgründiger Charaktere“, präsentiere „die Geschichte eines Mutter-Tochterkonflikts“. Die Hassliebe zwischen Mutter und Tochter finde im für Almodóvar typischen, „gewohnt schrillem Ambiente der Großstadt“ statt.

Der renommierte US-amerikanische Filmkritiker Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times, High Heels sei ein Film voller Farben und Leben. Obwohl dies „dumm“ sei, habe Ebert den Film, „ein ironisches, unwahrscheinlich fröhliches Melodrama“, genossen. Ebert meinte, Almodóvar könne von Rainer Werner Fassbinder und Douglas Sirk und die Darstellerinnen von Joan Crawford und Bette Davis beeinflusst worden sein.[1]

Auszeichnungen

Der Film war 1992 für den Golden Globe als Bester fremdsprachiger Film nominiert, musste sich aber dem deutschen Film Hitlerjunge Salomon von Agnieszka Holland geschlagen geben. Den französischen Filmpreis César gewann High Heels als Bester ausländischer Film.

Für den Goya, den wichtigsten spanischen Filmpreis, war der Film in den Kategorien Beste Kostüme, Bester Schnitt, Beste Maske, Bester Ton und Beste Nebendarstellerin (Cristina Marcos) nominiert, konnte aber keine der Nominierungen in Preise umsetzen. Den Preis der Spanish Actors Union gewann Marisa Paredes für die Beste Hauptdarstellung in einem Spielfilm. Sie erhielt auch den Sant Jordi Award und die Darstellerpreise auf den Festivals Gramado Film Festival und Cartagena Film Festival. Auf dem Cartagena Film Festival wurde der Film auch als Bester Film ausgezeichnet, auf dem Gramado Film Festival auch für die Beste Regie und die Beste Musik.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://rogerebert.suntimes.com/apps/pbcs.dll/article?AID=/19911220/REVIEWS/112200303/1023

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