- Hillersdorf
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Holčovice Basisdaten Staat: Tschechien Region: Moravskoslezský kraj Bezirk: Bruntál Fläche: 4062 ha Geographische Lage: 50° 9′ N, 17° 29′ O50.14972222222217.476666666667473Koordinaten: 50° 8′ 59″ N, 17° 28′ 36″ O Höhe: 473 m n.m. Einwohner: 715 (2004) Postleitzahl: 793 71 Struktur Status: Gemeinde Ortsteile: 6 Verwaltung (Stand: 2006) Bürgermeister: Pavel Šprinz Adresse: Holčovice 44
793 71 HolčoviceWebsite: sweb.cz/holcovice Holčovice (deutsch Hillersdorf) ist eine zum Okres Bruntál gehörende Gemeinde im osttschechischen Moravskoslezský kraj mit 747 Einwohnern und einer Fläche von 40 km².
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Holčovice liegt als Straßendorf ausgebreitet im Tal der Goldoppa auf einer Meereshöhe von etwa 600 m ü.d.M.
Geschichte
Zum ersten Mal wurde die Gemeinde Hillersdorf im Jahre 1377 erwähnt. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ging die Ortschaft zugrunde und wurde im Jahre 1550 neu gegründet. Die Gründungsurkunde wurde durch Albrecht von Füllstein auf Geppersdorf und Gotschdorf anno 1558 am Mittwoch nach Allerheiligen ausgestellt. Die Poppmühle wurde 1556 von Simon Mayer erbaut und bestand bis 1919. Im Jahre 1691 hatte die Gemeinde bereits 690 Einwohner, davon 193 Katholiken und 497 Evangelische nach Augsburger Konvention. Im Adressbuch der Čechoslovakischen Republik von 1932 werden 1338 Einwohner verzeichnet. Hillersdorf war eine konfessionell gemischte Gemeinde und gehörte zwischen 1938 und 1945 dem Landkreis Jägerndorf des Großdeutschen Reiches an. Die deutschen Bewohner wurden auf Basis der Benesch-Dekrete vom 25. Oktober 1945 enteignet und im September 1946 vertrieben.
Bürgermeister
- 1850 bis 1852 Johann Lehnert, Arzt
- 1852 bis 1864 Johann Hornig, Müller
- 1864 bis 1867 Johann Groß, Müller
- 1867 bis 1870 Karl Pflüger, Bäckermeister
- 1870 bis 1876 Ernst Heider, pens. Hauptmann
- 1876 bis 1879 Ernst Schabert, Müller
- 1879 bis 1882 Eduard Machetanz, Grundbesitzer
- 1882 bis 1902 Albert Muhr, Spielwarendrechsler
- 1902 bis 1919 Guido Pflüger, Gerbereibesitzer
Evangelische Kirchengemeinde
Nach der Schlacht am Weißen Berg im Jahre 1620 wurden evangelische Gottesdienste verboten und die Pastoren vertrieben. Die evangelischen Bewohner wurden nur noch geduldet und Ketzer genannt. Nach Erlass des Toleranzpatents 1782 konnte sich in Hillersdorf wieder eine evangelische Gemeinde bilden. Ab 1782 existieren evangelische Kirchenmatriken. Jede Taufe, jede Trauung und jeder Todesfall musste aber zusätzlich beim katholischen Pfarramt angezeigt, dort eingetragen und hierfür die Stolagebühr abgeführt werden. Erst mit Hofdekret vom 26.November 1829 sind die nichtkatholischen Seelsorger ermächtigt worden, Geburts-, Trau- und Sterbematriken in ihrem Kirchsprengel zu führen. Weiterhin hatten sie aber von jeder Eintragung einen genauen Auszug dem katholischen Pfarramt zuzustellen, damit der Fall auch in der katholischen Matrik vermerkt werde. Tauf-, Trau- und Totenscheine erhielten erst mit katholischer Genehmigung ihre Gültigkeit. Religiöse Gleichberechtigung wurde erst am 8.April 1861 durch das sogenannte Protestanten-Patent durch Kaiser Franz Joseph I. gewährt.
Folgende evangelische Pastoren haben in Hillersdorf den Kirchendienst ausgeübt:
- 1605 Johannes Conradus
- 1782–1808 Ernst Ludwig Schubert aus Teschen
- 1808–1822 Ernst Tobias Schubert, Sohn des Vorgängers
- 1822–1823 Administrator Traugott Jurscha
- 1823–1828 Franz Samuel Stromsky
- 1828–1836 Gustav Heinrich Klapsia
- 1837–1870 Karl Theodor Delorme
- 1871–1877 Johann Wilhelm Sohlich
- 1878–1882 Dr. Julius Kolatschek
- 1882–1884 Pastor Heinrich Hübner aus Troppau
- 1884–1919 Dobroslav St. Novak
- 1920–1945 Bernhard Haase
Außer einem Pastor waren zeitweise bis zu zwei Vikare in der evangelischen Kirchengemeinde Hillersdorf tätig. Im Jahre 1862 zählte die Kirchengemeinde 3971 Protestanten, wovon 1671 in Hillersdorf, 1463 in Kammer und 715 in Hirschberg wohnten.
Katholische Kirchengemeinde
- 1852–1872 Pater Johann Salzmann
- 1872–1887 Pater Konrad Blazek
- 1887–1889 Pater Anton Dolezal
- 1889–1894 Pater Franz Zmeskal
- 1895–1900 Pater Ferdinand Medek
- 1901–1903 Pater Alfons Prys
- 1903–1907 Pater Paul Riemann
- 1907–1823 Pater Felix Gerich
- 1923–1938 Pater Josef Mikulik
- 1938–1946 waren tätig: die Pater A.Fischer, J. Obrussnik, J.Gladoks, R. Blang und Th. Schindler.
- 1946–1947 Pater Otakar Drtilek
- 1947–1949 Pater Mikulas Richter
- 1949–1949 Pater V. Schneider
- ab 1949 Pater Josef Spacil
1862 zählte die katholische Kirchengemeinde 2086 Katholiken. Die ersten Kirchenmatriken wurde 1687 angelegt.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Karl Türk (1840–1908) Heilpraktiker
- Dobroslav St. Novak (1884–1919) Schriftsteller
- Ernst Erich Metzner (* 1938), deutscher Sprachwissenschaftler, Historiker und emeritierter Professor der Universität Frankfurt am Main
Ortsgliederung
Holčovice besteht aus den Ortsteilen Dlouhá Ves (Langendorf), Hejnov (Heindorf), Holčovice (Hillersdorf), Jelení (Hirschberg), Komora (Kammer) und Spálené (Kuttelberg).
Weblinks
- http://sweb.cz/holcovice/ Homepage der Gemeinde] (CZ)
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