Město Albrechtice

Město Albrechtice
Město Albrechtice
Wappen von Město Albrechtice
Město Albrechtice (Tschechien)
Paris plan pointer b jms.svg
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Moravskoslezský kraj
Bezirk: Bruntál
Fläche: 6527 ha
Geographische Lage: 50° 10′ N, 17° 35′ O50.16361111111117.575277777778350Koordinaten: 50° 9′ 49″ N, 17° 34′ 31″ O
Höhe: 350 m n.m.
Einwohner: 3.570 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 793 73 - 793 95
Verkehr
Bahnanschluss: Krnov–Głuchołazy
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 10
Verwaltung
Bürgermeister: Luděk Volek (Stand: 2010)
Adresse: Nám. ČSA 10
793 95 Město Albrechtice
Gemeindenummer: 597635
Website: www.mesto-albrechtice.cz/de/

Město Albrechtice (deutsch Olbersdorf) ist eine Stadt an der Goldoppa (Opavice) mit rund 3.600 Einwohnern in Mährisch Schlesien, im tschechischen Okres Bruntál an der Grenze zu Polen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt liegt 350 m ü.M. in der Olbersdorfer Senke (Albrechtická kotlina) des Zuckmanteler Berglands (Zlatohorská vrchovina, Oppagebirge) beiderseits der Goldoppa, die unterhalb der Stadt die Grenze zwischen Tschechen und Polen bildet. Nachbarorte sind im Norden Rudíkovy, im Nordosten Biskupice, im Südosten Opavice und das polnische Opawica, im Süden Žáry und Burkvíz sowie im Westen Hynčice. Die Katasterfläche beträgt 6.527 ha.

Geschichte

Der Ort Albirchtisdorf wurde 1377 in einem Teilungsvertrag des Herzogtums Troppau erstmals erwähnt. 1390 wurde Jobst von Mähren Besitzer der Herrschaft Olbersdorf, ab 1420 folgten die Ritter von Stosch und 1492 die Makrota. Die alte Veste wurde 1474 durch die Truppen von Matthias Corvinus zerstört. 1492 ließ Adolf Makrota Olbersdorf durch Vladislav II. zur Stadt erheben und mit verschiedenen Privilegien ausstatten. 1503 erwarben die Herren von Füllstein den Besitz, der nach der Schlacht am Weißen Berg konfisziert wurde. 1623 erhielten die Jesuiten in Neisse Olbersdorf. 1716 erhob Karl VI. Olbersdorf zu einer Freien Herrschaft.

Nach der Abtretung Schlesiens an Preußen 1742 verblieb die Stadt bei Österreichisch Schlesien. Die unmittelbar vor der Stadt entstandene Grenze behinderte deren weitere Entwicklung stark. 1745 übergaben die Neisser Jesuiten Olbersdorf an die Jesuiten in Troppau; 1773 ging deren Besitz an die k.k.-Hofkammer über.

1813 überflutete ein schweres Hochwasser der Goldoppa die Stadt, sodass ihre Bewohner in die höher gelegenen Nachbardörfer Burgwiese und Oberschaar flüchteten. 1824 wurde Karl Traugott Skrbenský von Hřiště auf Hoschialkowitz neuer Grundherr, der den Besitz schon ein Jahr später an die Troppauer Kaufleute Vincenz Keil und Vincenz Tlachov weiterveräußerte. Diese errichteten 1837 bei der Stadt ein Blechwalzwerk, das zum größten Arbeitgeber der Region wurde. In den 1890er Jahren erfolgte die Verlegung des Werkes nach Oderberg, wo es in den Vereinigten Eisenhütten- und Drahtwerken aufging. Infolge des Verlustes der Arbeitsplätze sank die Einwohnerzahl um 15 %. Auch der Bau der Eisenbahn von Jägerndorf nach Bad Ziegenhals, an der Olbersdorf einen Bahnhof erhielt, führte zu keinem industriellen Aufschwung der Stadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die überwiegend deutschsprachige Bevölkerung vertrieben.

Gemeindegliederung

Zur Stadt Město Albrechtice gehören die Ortsteile Burkvíz (Burgwiese), Česká Ves (Neudörfel), Dlouhá Voda (Langwasser), Hynčice (Heinzendorf), Linhartovy (Geppersdorf), Opavice (Tropplowitz), Piskořov (Peischdorf), Valštejn (Wallstein) und Žáry (Oberschaar) sowie die Weiler Biskupice (Bischofswalde), Láč (Latsch), Malý Valštejn (Klein Wallstein), Velký Valštejn (Groß Wallstein) und Ztracená Voda (Verlorenwasser).

Städtepartnerschaften

Bürgermeister der Stadt Olbersdorf

  • 1885 bis 1892 Karl Escher
  • 1892 bis 1898 Albert Tittel
  • 1898 bis 1899 Rudolf Koloczek
  • 1899 bis 1902 Xaver Bank
  • 1902 bis 1918 Adolf Koppitz
  • 1918 bis 1919 Gustav Stölzel
  • 1919 bis 1928 Paul Primavesi
  • 1928 bis 1932 Friedrich Hauke, Kaufmann
  • 1932 bis 1932 Rudolf Koppitz
  • 1932 bis 1932 Karl Groß
  • 1932 bis 1933 Ferdinand Zopp
  • 1933 bis 1938 Ludwig Richter
  • 1938 bis 1944 Karl Groß, Kaufmann
  • 1944 bis 1945 Rudolf Koppitz
  • 2005 bis 2007 Petr Šolc
  • seit 2007 Luděk Volek

Söhne und Töchter der Stadt

  • Leopold von Sedlnitzky (1787–1871), Fürstbischof von Breslau
  • Leo Schubert (1885–1968), sudetendeutscher Bürgermeister und Abgeordneter
  • František Gel (1901–1972), tschechischer Journalist
  • Kurt Kristen (1924-2008), Professor an der Heidelberger Kopfklinik
  • Loukas Vyntra (* 1981), griechischer Fußballspieler

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

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