Hipp'sche-Wendescheibe

Hipp'sche-Wendescheibe

Die hippsche Wendescheibe (auch Hipp'sche Wendescheibe) ist ein automatisches visuelles Bahnsignal aus vergangenen Tagen zur Regelung des Bahnbetriebes und diente als Vor- und als Hauptsignal.

Einfahrsignal Glaris/RhB (von Frauenkirch)
Einfahrsignal Glaris/RhB (von Monstein) mit ausfahrendem Be 4/4
Einfahrsignal Wiesen/RhB (von Filisur) mit ausfahrendem BDt 1721

Dieser Signaltyp wurde 1862 vom Erfinder und Uhrmacher Mathias Hipp speziell für die Schweiz entwickelt. Das Signal wurde nach ihm benannt und war lange vor den Flügelsignalen in Gebrauch.

Die hippsche Wendescheibe ist auf einem Mast montiert. Sie besitzt eine große rote Scheibe mit weissem Diagonalbalken und unterhalb, im rechten Winkel dazu angeordnet, zwei kleine weisse Scheiben mit schwarzem Diagonalstrich. Die Scheibe ist drehbar und zeigt entweder die rote Tafel, welche "Halt" signalisiert, oder die beiden weissen Tafeln, welche "Fahrt frei" anzeigen.

Die Rückseite der roten Hauptscheibe ist weiss mit einem schwarzen Diagonalstrich. Damit ist das Signal eindeutig einer Fahrtrichtung zugeordnet. Die zwei kleinen Scheiben gleichen auch die Angriffsfläche für den Wind aus und damit die aufzuwendende Stellkraft.

Der Antrieb funktionierte über ein Gewicht im Signalmast, welches nach ca. 200 Scheibenumdrehungen wieder aufgezogen werden musste. Das Signal wurde mittels einer Batterie elektromagnetisch ausgelöst (elektrischer Schwachstromimpuls) und war bei Sturm und im Winter sicherer als die Drahtzüge. Nach einem Stromimpuls erfolgte die Drehung der Scheibe immer in eine Richtung, das heisst, dass nach der Drehung um 90 Grad beim Öffnen des Signals die Scheibe zum Schliessen nicht einfach um 90 Grad zurückgedreht wurde, sondern 270 Grad bis in die Ausgangsstellung in gleicher Drehrichtung weiterlief.

Bemerkenswert war auch, dass die hippschen Wendescheiben von Anfang an mit einer elektrischen Rückmeldung der Signalstellung zur auslösenden Station ausgestattet waren.

Dieser Signaltyp wurde durch die Elektronische und Computer-Signalisation abgelöst und ist fast vollständig ersetzt. Ein funktionsfähiges Exemplar ist auf der Strecke des Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland (DVZO) anzutreffen.

Des Weiteren befinden sich stillgelegte Signale an der RhB-Linie Davos-Filisur am westlichen Ende des Wiesener Viadukts und im Areal der Hauptwerkstätte der Rhätischen Bahn in Landquart (öffentlich zugänglich).

Weitere Signale befinden sich (2007):

Im Laufe des Sommers 2009 will ausserdem die Dampfbahn Furka-Bergstrecke in Realp ein solches Signal wieder in Betrieb nehmen.

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