- Hirschlanden (Ditzingen)
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Hirschlanden Stadt DitzingenKoordinaten: 48° 50′ N, 9° 2′ O48.8374079.038319Koordinaten: 48° 50′ 15″ N, 9° 2′ 18″ O Eingemeindung: 1. Jan. 1975 Postleitzahl: 71254 Vorwahl: 07156 Lage von Hirschlanden in Ditzingen
Hirschlanden ist ein Ortsteil der Stadt Ditzingen im Bundesland Baden-Württemberg. Er liegt etwa 2 km nordwestlich von Ditzingen entfernt. Benachbarte Orte sind Schöckingen im Norden, Heimerdingen im Westen, Höfingen im Süden, Ditzingen im Südosten und Münchingen im Osten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vorgeschichte
Hirschlanden kann auf eine mehrere tausend Jahre alte Siedlungsgeschichte zurückblicken. Hier wurde die berühmte keltische Grabstelle mit dem Krieger von Hirschlanden (auch Mann von Hirschlanden genannt) gefunden. Er ist die älteste lebensgroße plastische Darstellung eines Menschen in Mitteleuropa, aus der Zeit um 500 vor Christus, der Hallstattzeit. Die Statue wurde 1963 am Rande eines fast gänzlich eingeebneten keltischen Grabhügels gefunden. 2001 wurde der Grabhügel mit den Mitteln eines privaten Sponsors rekonstruiert und eine Kopie der Statue daneben aufgestellt. Das Original befindet sich im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart.
Mittelalter
Gemeinsam mit Ditzingen erscheint der Name des Ortes Hirschlanden erstmals in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch an der Bergstraße aus dem Jahr 769 n. Chr. Ein gewisser Lantbold (vermutlich ein fränkischer Grundbesitzer) vermacht darin von seinem Besitz im Glemsgau dem Kloster acht Huben im Dorf Hirslanden, vier Huben in Ditzingen, sowie zwölf Ackerlose und acht Leute. Die Abschrift dieser Schenkungsurkunde befindet sich im sogenannten Lorscher Codex. Im Jahre 786 erfolgte dann die Schenkung der Kirche in Hirschlanden an das Kloster Lorsch. Damit hatte das Kloster Lorsch auch die geistliche Betreuung Hirschlandens übernommen. In späteren Jahrhunderten gingen die Besitztümer dann an das Kloster Hirsau und das Hirsauer Priorat Klosterreichenbach im Murgtal.
Ortsname
Der Ortsname Hirschlanden wird daraus abgeleitet, dass auf diesem Gebiet früher Hirse angebaut wurde. Hirschlanden (Ditzingen) ist der älteste bekannte Ort überhaupt, dessen Name auf -landen endet.
Neuzeit
Die ehemals selbständige Gemeinde wurde am 1. Januar 1975 nach Ditzingen eingemeindet.
Verbindungen zwischen Hirschlanden und Schöckingen
Die geographische Nähe der Stadtteile Hirschlanden und Schöckingen führte im Laufe des 20. Jahrhunderts dazu, dass viele Vereine beide Orte als Bestandteil ihres Namens wählten. So ist beispielsweise der offizielle Name des Sportvereins in Hirschlanden Sportvereinigung Hirschlanden-Schöckingen 1947 e. V. Auch die in den 1960er Jahren wieder eingerichtete und neu erbaute Grundschule trug den Namen Grund- und Hauptschule Hirschlanden-Schöckingen (heute: Theodor-Heuglin-Schule), siehe unten. Ebenfalls gemeinsam ist die katholische Kirchengemeinde Heiligste Dreifaltigkeit (siehe unten). Sowohl das Gelände des Sportvereins, die 1974 erbaute katholische Kirche als auch die Grund- und Hauptschule befinden sich auf einer Anhöhe zwischen Hirschlanden und Schöckingen und sind von beiden Orten bequem zu Fuß zu erreichen. Da es in Schöckingen keine Einkaufsmöglichkeiten mehr gibt, baute im Jahr 2005 eine Supermarktkette, die Interesse am Standort Hirschlanden hatte, ihre Filiale auf Wunsch des Gemeinderates ebenfalls auf die Anhöhe zwischen Hirschlanden und Schöckingen.
Wappen
Erst seit 1960 hat die Gemeinde ein eigenes Wappen. Bei der Gestaltung des Ortswappens folgte man historischen Gesichtspunkten. Entsprechend einem Vorschlag der Archivdirektion Stuttgart übernahm man das im Jahre 1599 über der Rathaustüre angebrachte Zeichen in Form einer Hirschstange und einer Lanne als Wappenfigur. Auf goldenem (gelben) Grund wurde dabei unter einer liegenden schwarzen Hirschstange eine pfahlweise aufgestellte rote Wagenlanne angeordnet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Mittelwellensender Hirschlanden
→ Hauptartikel Sender Hirschlanden
Verkehr
Die Buslinien 620 und 623 stellen eine Verbindung zur S-Bahn in Ditzingen her. Die Buslinie 651 fährt über Höfingen nach Leonberg. Die Ausfahrt Stuttgart-Feuerbach der Bundesautobahn 81 ist etwa 3,5 km entfernt.
Öffentliche Einrichtungen
Es gibt ein Rathaus (Bürgeramt im Stadtteil), eine Stadtteilbibliothek, vier Kindergärten, die Freiwillige Feuerwehr Hirschlanden und das Pflegezentrum Haus Guldenhof.
Bildung
In Hirschlanden befindet sich die Theodor-Heuglin-Schule Hirschlanden-Schöckingen (Grund-, Hauptschule mit Werkrealschule). Alle anderen weiterführenden Schulen befinden sich in Ditzingen.
Ansässige Unternehmen
- Schober Information Group
- Rombold & Gfröhrer GmbH & Co. KG (Schotterwerk)
- Technische Federn Otto Joos GmbH
Religion
In Hirschlanden gibt es die evangelische Oswald-Kirche, die katholische Kirchengemeinde zur Heiligsten Dreifaltigkeit (mit Heimerdingen und Schöckingen) und eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde.
Sport und Freizeit
Vereine
- Sportvereinigung Hirschlanden-Schöckingen
Freizeitgelände und -gebäude
- Sportanlage Seehansen
- Karl-Koch Halle (Sport- und Veranstaltungshalle)
Veranstaltungen
- Hirschlander Fleckafeschd
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Theodor von Heuglin (1824–1876), deutscher Ornithologe und Afrika-Forscher
Literatur
- Zwölfhundert Jahre Hirschlanden (769–1969). Ein Gang durch die Ortsgeschichte. Hrsg. Gemeindeverwaltung Hirschlanden, 1969 zur 1200 Jahr Feier. Mit zahlreichen Quellennachweisen.
- Ditzingen. Silberburgverlag, 1994. ISBN 3-87407-188-X. (Bildband)
Weblinks
Commons: Hirschlanden (Ditzingen) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Ditzingen
- Ort im Landkreis Ludwigsburg
- Ehemalige Gemeinde (Landkreis Ludwigsburg)
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