Schöckingen

Schöckingen
Schöckingen
Stadt Ditzingen
Wappen von Schöckingen
Koordinaten: 48° 51′ N, 9° 2′ O48.859.03349.58Koordinaten: 48° 51′ 0″ N, 9° 1′ 48″ O
Höhe: 349,58–370 m ü. NN
Fläche: 5,90 km²
Einwohner: 1.797 (30. Juni 2006)
Eingemeindung: 31. Juli 1971
Postleitzahl: 71240–71254
Vorwahl: 07156
Luftbild von Schöckingen

Schöckingen ist der kleinste Ortsteil der Großen Kreisstadt Ditzingen im baden-württembergischen Landkreis Ludwigsburg.

An Schöckingen grenzen die Markungen Hemmingen im Norden, Münchingen im Osten, Hirschlanden im Südosten, Höfingen im Süden und Heimerdingen im Westen an.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das alte Rathaus

Die ehemals selbständige Gemeinde wurde am 1. Juli 1971 nach Ditzingen eingemeindet.

Das Schöckinger Wappenschild

Unter goldenem Schildhaupt, darin eine liegende schwarze Hirschstange, in Rot ein durchgehendes silbernes Kreuz, bewinkelt von vier goldenen Hufeisen. Die Hirschstange zeugt von der Zugehörigkeit des Ortes zu Württemberg. Das silberne Kreuz steht für den Ortsheiligen Mauritius, während die vier Hufeisen, in Anlehnung an das frühere Ortssiegel in das 1927 geschaffene Wappen, aufgenommen wurden. Die Hufeisen gehen vermutlich auf ein altes Fleckenzeichen zurück.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Im Ortsteil Schöckingen befindet sich das gleichnamige Schloss Schöckingen welches anteilig der ansässigen Familie von Gaisberg zu Schöckingen gehört.

Wirtschaft und Infrastruktur

Infrastruktur

Das Schöckinger Schloss

Von Schöckingen erreicht man über Hirschlanden die S-Bahnhaltestelle in Ditzingen mit der Buslinie 623. Die Buslinie 651 sorgt für die Verbindung über Höfingen zur S-Bahnhaltestelle in Leonberg bzw. über Hemmingen zur Haltestelle der Strohgäubahn.

Über den Zubringer der Bundesstraße 10 in Münchingen erreicht man die Bundesautobahn 81 Ausfahrt Stuttgart-Zuffenhausen nach rund 9 Kilometer oder über die Umgehungsstraße in Hirschlanden und Ditzingen nach rund 6 km die Bundesautobahn 81 Ausfahrt Stuttgart-Feuerbach. Bis 12. November 2009 verlief der überörtliche Verkehr durch die engste Straße im Landkreis Ludwigsburg. Mit der Eröffnung der Umgehungsstraße wird der Verkehr östlich der bestehenden Ortslage umgeleitet.

Zum Einkaufen gibt es in Schöckingen neben einer Bäckerei noch eine Gärtnerei und diverse Bauernhöfe, die ihre Ware vor Ort verkaufen. Der nächste Einkaufsmarkt sowie die Theodor-Heuglin Grund- und Hauptschule befinden sich im Nachbarort Hirschlanden.Realschule und Gymnasium befinden sich im Schulzentrum Glemsaue in Ditzingen.

Weiterhin gibt es eine Filiale der Volksbank Ludwigsburg und der Kreissparkasse Ludwigsburg. Beide sind mit Geldautomaten ausgestattet.

Öffentliche Einrichtungen

Die Schlossstraße mit der ehemaligen Nippenburgischen Hofanlage und dem ev. Pfarrhaus

Schöckingen besitzt ein Bürgeramt, eine Bibliothek und einen Kindergarten. Die Freiwillige Feuerwehr Schöckingen sorgt seit dem 1808 für den Brandschutz und allgemeine Hilfeleistungen.

Bildung

1534 wurde in Württemberg die Reformation eingeführt und eine der Auswirkungen war die Einführung der Deutschen Schule. So wurde in denn Nachbarorten Ditzingen, Heimerdingen Hirschlanden und ab 1559 in Hemmingen solch eine Schule eingeführt. Auch in Schöckingen hat der katholische Pfarrer die Einführung der Schule übernehmen müssen.

Hirschlander schickten zunächst ihre Kinder zum Schulunterricht zum katholischen Pfarrer nach Schöckingen, 1582/83 war es der umgekehrte Fall. Vom evangelischen Pfarrer in Hirschlanden Thomas Schüßler wird lobend sein Schulunterricht erwähnt, und dass er "auß dem Papistischen flecken Schöckingen Zimlich viel Knaben in einer täglichen Zucht gehabt" habe.

Aus der Schule gegenüber dem Pfarrhaus wurde später das neue Rathaus. Seitdem besuchen die Grund- und Hauptschüler eine gemeinsame Schule zusammen mit dem Nachbarort Hirschlanden.

Religion

Die Mauritiuskirche

Erst 1599 wurde Schöckingen protestantisch, nachdem es 1555 zum Augsburger Religionsfrieden kam und jeder Fürst das Recht hatte, in seinem Land die von ihm bevorzugte Religion einzuführen. Da die Ortsherren die Konfession für ihre Untertanen festlegten, kam es erst nach einem Jagdfrevel in den herzöglichen Wäldern des Martin von Nippenburg zur Reformation. Als Strafe wurde am 25. August 1598 dem Ortsherrn das Lehen entzogen und dies nochmals am 18. Oktober bestätigt. Schließlich lenkte der Herzog im Dezember 1598 ein und gab das Lehen an die vier Söhne des Martin von Nippenburg. Herzog Friedrich I. machte allerdings die Auflage, den Messpriester innerhalb eines Monats abzuschaffen und den lutherischen Pfarrer Johann Vischer aus Reichenbach als ersten evangelischen Pfarrer in Schöckingen einzusetzen.

Am 25. März 1599 zog der ersten evangelischen Pfarrer in das bereits 1594 für den katholischen Pfarrer erbaute Pfarrhaus ein. Der lutherische Pfarrer Johann Vischer begann nun mit der Reformation in dem damals 110 Einwohner zählenden Ort.

Die im Jahre 1267 geweihte Mauritiuskirche wurde erst 1629 in ein evangelisches Gotteshaus umgebaut, eine Kanzel aufgestellt und zwei Emporen angebaut. Sie untersteht seitdem der evangelischen Landeskirche in Württemberg. Für die katholischen Einwohner des Ortes steht eine moderne Kirche in Hirschlanden als Gotteshaus zur Verfügung.

Sport und Freizeit

  • Sport- und Freizeitgelände Waldstraße
  • Waldspielplatz an der Kuhstelle
  • Trimm-dich-Pfad an der Betteleiche
  • Skateranlage auf dem Sport- und Freizeitgelände Waldstraße

Regelmäßige Veranstaltungen

In Schöckingen finden jährlich ein Feuerwehr- und ein Dorffest statt.

Literatur

Weblinks

 Commons: Schöckingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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