- Hochatmosphäre
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Als Hochatmosphäre werden jene höheren Bereiche der Erdatmosphäre bezeichnet, in denen die Luftdichte bzw. der Luftdruck unter einen technisch weitgehend bedeutungslosen Betrag sinkt.
Je nach wissenschaftlichem oder technischem Anwendungsfall kann diese (de facto unscharfe) Definition betreffen:
- alle Luftschichten über der Tropopause — z. B. aus dem Blickwinkel der klassischen Meteorologie oder des Segelflugs
- die Thermo- bzw. Ionosphäre — z. B. wegen Reflexionen bei Verfahren der Telemetrie oder Funknavigation, oder direkter (elektrodynamischer) Wechselwirkungen und anderen nichtgravitativen Bahnstörungen auf Erdsatelliten
- die Exosphäre — beispielsweise für Aspekte der solar-terrestrischen Wechselwirkungen (Sonnenwind, Erdmagnetfeld) bzw. der Magnetosphäre
Als „freie Atmosphäre“ werden hingegen jene Luftschichten bezeichnet, die über der Peplopause liegen, bzw. mehr als 2 km Bodenabstand haben. Jenseits dieser Grundschicht kann für viele meteorologische Effekte der Einfluss der Bodenreibung vernachlässigt werden.
In den Anfängen der Raumfahrt wurde die Dichte der irdischen Hochatmosphäre stark unterschätzt, wodurch die Bremsung der ersten Erdsatelliten viel stärker als erwartet war und die geplante Lebensdauer zu optimistisch angesetzt wurde. Im Durchschnitt war die Atmosphäre oberhalb von etwa 200 km Bahnhöhe etwa 7-mal dichter als aus früheren Forschungen angenommen.
In der interplanetaren Raumfahrt - z. B. bei Flügen zum Mars - oder für Wiedereintritt und Rückkehr einer Sonde zur Erde kann die Hochatmosphäre von Planeten zur Bremsung des Flugkörpers verwendet werden. Diese nicht ungefährlichen Bahnmanöver des Aerobraking müssen allerdings sehr genau dosiert werden.
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