Hochschule Regensburg

Hochschule Regensburg
Hochschule Regensburg
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Gründung 1971
Trägerschaft staatlich
Ort Regensburg
Bundesland Bayern
Staat Deutschland
Präsident Prof. Dr. Josef Eckstein
Studenten ca. 8.100 (WS 2011/12)
Mitarbeiter 550
davon Professoren 200
Website www.hs-regensburg.de

Die Hochschule Regensburg (vollständige Bezeichnung: Hochschule für angewandte Wissenschaften Regensburg, ehemals Fachhochschule Regensburg) wurde 1971 als Hochschule für Technik, Wirtschaft und Sozialwesen gegründet; Vorläufereinrichtungen lassen sich bis an die Anfänge des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Wurzeln

Betrachtet man die Geschichte der Regensburger Hochschule für angewandte Wissenschaften und ihrer Vorläufereinrichtungen so reicht diese weit zurück. Die Chronik verweist ins Jahr 1846 als der Zeichenlehrer Johann Dörner eine private „Baugewerkschule“ gründete, die schließlich 1868 mit der Königlichen Realschule verbunden wurde. Daraus entwickelte sich über eine Reihe von Stationen die Bauschule in Regensburg – Fachschule für Hoch- und Tiefbau, die 1953 mit der Einweihung eines Neubaus an der Prüfeninger Straße ihren Standort gefunden hatte, an dem sie vorerst weiter expandieren konnte.

Das Jahr 1958: Gründungsjahr des Johannes-Kepler-Polytechnikums

Die Zahl der Schüler an der Bauschule stieg rasch an. Im März 1958 beschloss der Bezirkstag der Oberpfalz den Ausbau der Regensburger Bauschule zu einem Polytechnikum mit den Abteilungen Hochbau, Tiefbau, Maschinenbau und Elektrotechnik. Das Polytechnikum sollte den jungen Menschen der Region eine heimatnahe Ausbildung zum Ingenieur ermöglichen und damit insgesamt dem Mangel an technischen Fach- und Führungskräften im ostbayerischen Raum entgegenwirken. Ziel war es, eine anwendungsbezogene Ausbildung mit Dozenten aus der Praxis anzubieten. Im selben Jahr verlieh der Bezirkstag der Regensburger Ingenieurschule nach einstimmigem Beschluss den Namen „Johannes-Kepler-Polytechnikum“. Bereits 1961 folgte ein weiterer Neubau für die Abteilung Maschinenbau und Elektrotechnik mit 55.000 m³ umbautem Raum. Der gesamte Baukomplex war damals für 1.000 Studierende konzipiert, 920 Studenten waren zu diesem Zeitpunkt bereits immatrikuliert. Das Polytechnikum war somit ein entscheidender Meilenstein für die weitere Entwicklung bis zur heutigen Hochschule für angewandte Wissenschaften.

Die Fachhochschule Regensburg

Mit der Übernahme des Polytechnikums durch den Freistaat Bayern im Jahr 1964 ging auch die Trägerschaft an den Freistaat über. 1971 beschloss der Freistaat Bayern die Gründung der Fachhochschulen als zweiten Typ von Hochschulen neben den Universitäten. Durch die Zusammenführung des Johannes-Kepler-Polytechnikums mit den kleinen und spezialisierten Ingenieurschulen in Landshut, Selb und Zwiesel, mit der Höheren Wirtschaftsschule Ostbayern und durch die Erweiterung um die Ausbildungsrichtung Sozialwesen entstand schließlich die Fachhochschule Regensburg. Dies bedeutete zugleich eine erhebliche Erweiterung des Studienangebots um die Fächer Betriebswirtschaft und Sozialwesen. Das Studienangebot wurde schrittweise ausgebaut: Im Jahr 1973 folgte der Studiengang Informatik, 1974 nahm Regensburg als erste und bis heute einzige Fachhochschule in Bayern schließlich den Lehrbetrieb im Fach Mathematik auf.

Auf dem Weg zum Campus

Der stürmische Zuwachs an Studierenden führte schon bald zu extremen räumlichen Engpässen. Eine erste Lösung zeichnete sich aufgrund eines rechnerischen Raumüberschusses bei den für die Universität Regensburg bereits errichteten Gebäuden ab. Das Universitätsbauamt wurde beauftragt, die Ausbildungsrichtung Wirtschaft und Sozialwesen sowie wesentliche Teile der Ausbildungsrichtung Technik in entsprechend umzubauende Gebäude der Universität an der Seybothstraße endgültig einzugliedern. Damit war der Grundstein für einen gemeinsamen Wissenschaftscampus mit der Universität gelegt: mit dem Wintersemester 1977/78 war bereits die Fakultät Sozialwesen in die Seybothstraße umgezogen, im Wintersemester 1983/84 folgte die Fakultät Betriebswirtschaft und ein Teil der Fakultät Elektrotechnik. 1985 wurde für die Elektrotechnik ein neues Hörsaalgebäude gebaut, 1987 dann schließlich das dazugehörige Laborgebäude. 1988 bezogen die Fakultäten Allgemeinwissenschaften und Mikrosystemtechnik sowie Informatik und Mathematik den größten Teil des Sammelgebäudes an der Universität. Vor dem Hintergrund der weiter gestiegenen Studierendenzahl und der Überfüllung der Prüfeninger Straße fällt 1995 schließlich die endgültige Standortentscheidung: Die gesamte Fachhochschule soll schrittweise auf den Campus an der Universitätsstraße verlagert werden. Die Umsetzung beginnt mit einem Neubau für die Fakultät Maschinenbau an der Galgenbergstraße, der 2001 bezogen werden kann. 2002 wird der Laborneubau für die Mikrosystemtechnik fertig gestellt. Im Jahr 2006 gehen schließlich sowohl die neue Zentralbibliothek als auch die neue Mensa in Betrieb. Mit dem See davor hat die Hochschule nun auch ein zentrales Forum, um das sich die noch ausstehenden weiteren Neubauten für die endgültige Verlagerung des Standortes Prüfeninger Straße und den zusätzlichen Ausbau der Hochschule gruppieren werden. Im Jahr 2011 ging das Hörsaalgebäude am Forum in Betrieb.

Von der Fachhochschule zur „University of Applied Sciences“

Die Etablierung der Fachhochschulen als ein eigener Typ von Hochschule ist seit 1971 eine eindrucksvolle Erfolgsgeschichte. Dies gilt auch für die Hochschule Regensburg. Die Kernaufgabe ist dabei eine praxisorientierte Lehre, die zugleich ständig auf dem Stand der Technik und Wissenschaft wissenschaftlich zu fundieren ist. Dazu ist Forschung notwendig, die Ergebnisse universitärer Grundlagenforschung aufnimmt und nach Lösungen für praktische Probleme sucht und solche entwickelt. Dem entsprechend sind im neuen Bayerischen Hochschulgesetz von 2006 neben die Kernaufgabe „Lehre“ für die Fachhochschulen die weiteren Pflichtaufgaben der „angewandten Forschung“ und der wissenschaftlichen Weiterbildung getreten. Die Umbenennung der bisherigen Fachhochschule zur Hochschule für angewandte Wissenschaften, kurz: „Hochschule Regensburg“ (HS.R) ist eine Konsequenz dieser weiteren wissenschaftlichen Profilierung.

Heute ist die HS.R eine von 257 Hochschulen in Deutschland und 17 Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) im Freistaat Bayern. Mit derzeit ca. 8.000 Studierenden ist Regensburg der drittgrößte HAW-Standort in Bayern. Rund 200 Professoren und 250 Dozenten aus der freien Wirtschaft bieten derzeit in 8 Fakultäten 38 Studiengänge an. Die Fakultäten sind derzeit noch an verschiedenen Standorten beheimatet: In der Prüfeninger Straße befinden sich die Fakultäten Architektur und Bauingenieurwesen. An der Galgenbergstrasse ist die Fakultät Maschinenbau angesiedelt. In der Seybothstrasse befinden sich die Fakultäten Allgemeinwissenschaften und Mikrosystemtechnik, Betriebswirtschaft, Elektro- und Informationstechnik sowie Angewandte Sozialwissenschaften. Die Fakultät Informatik und Mathematik ist derzeit noch im Sammelgebäude der Universität Regensburg untergebracht. Die HS Regensburg hat derzeit 109 internationale Hochschulkontakte zu Universitäten und Hochschulen in allen Kontinenten.

Fakultäten und Studiengänge

  • Allgemeinwissenschaften und Mikrosystemtechnik
    • Bachelorstudiengang Mikrosystemtechnik
    • Bachelorstudiengang Sensorik und Analytik
    • Bachelorstudiengang International Relations and Management
    • Master of Electrical and Microsystems Engineering (mit Fakultät Elektro- und Informationstechnik)
  • Architektur
    • Bachelorstudiengang Architektur
    • Bachelorstudiengang Gebäudeklimatik
    • Bachelorstudiengang Industriedesign
    • Masterstudiengang Architektur
    • Masterstudiengang Historische Bauforschung
  • Bauingenieurwesen
    • Bachelorstudiengang Bauingenieurwesen
    • Masterstudiengang Bauingenieurwesen
  • Betriebswirtschaft
    • Bachelorstudiengang Betriebswirtschaft
    • Bachelorstudiengang Europäische Betriebswirtschaft / European Business Studies (EBS)(Studiengang mit 2 Studiensemstern an einer ausländischen Partnerhochschule und einem oder zwei Praxissemestern im Ausland; Neben dem deutschen Abschluss auch Verleihung des jeweiligen Grades der Partnerhochschule)
    • Wirtschaftsingenieurwesen (Aufbaustudiengang)
    • Master of Business Administration (weiterbildender Masterstudiengang)
    • Masterstudiengang Human Resource Management (in Kooperation mit den Hochschulen Amberg-Weiden und Deggendorf)
    • Masterstudiengang Logistik
  • Elektro- und Informationstechnik
    • Bachelorstudiengang Elektro- und Informationstechnik
    • Bachelorstudiengang Mechatronik
    • Bachelorstudiengang Regenerative Energien und Energieeffizienz
    • Master of Applied Research
    • Masterstudiengang Elektromobilität und Energienetze
    • Master of Electrical and Microsystems Engineering (mit Fakultät Allgemeinwissenschaften und Mikrosystemtechnik)
    • Automotive Electronics Master of Engineering (weiterbildender Masterstudiengang)
  • Informatik / Mathematik
    • Bachelorstudiengang Informatik
    • Bachelorstudiengang Medizinische Informatik
    • Bachelorstudiengang Technische Informatik
    • Bachelorstudiengang Wirtschaftsinformatik
    • Bachelorstudiengang Mathematik
    • Masterstudiengang Informatik
    • Masterstudiengang Mathematik
  • Maschinenbau
    • Bachelorstudiengang Maschinenbau
    • Bachelorstudiengang Produktions- und Automatisierungstechnik
    • Bachelorstudiengang Biomedical Engineering
    • Bachelorstudiengang Systemtechnik (berufsbegleitend)
    • Master of Industrial Engineering
    • Master of Mechanical Engineering
  • Angewandte Sozialwissenschaften
    • Bachelorstudiengang Soziale Arbeit
    • Bachelorstudiengang Musik- und bewegungsorientierte Soziale Arbeit
    • Bachelorstudiengang Soziale Arbeit - Soziale Dienste an Schulen
    • Bachelorstudiengang Pflege (dualer Studiengang)
    • Masterstudiengang Leitung und Kommunikationsmanagement (weiterbildender Masterstudiengang)
    • Masterstudiengang Soziale Arbeit - Inklusion und Exklusion

Institut für Angewandte Forschung und Wirtschaftskooperationen (IAFW)

Zum 1. Oktober 2000 wurde an der Hochschule Regensburg das "Institut für Angewandte Forschung und Wirtschaftskooperationen (IAFW) gegründet. Als zentrale Einrichtung stellt das IAFW die fachbereichsübergreifende Dachorganisation für alle Forschungsaktivitäten der Hochschule Regensburg dar. Die Aufgabe dieser hochschulweiten Einrichtung ist es, die Brücke zwischen der anwendungsbezogenen Wissenschaft und der industriellen Praxis zu schlagen und im Rahmen von Veranstaltungen zum Wissens- und Technologietransfer die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft auf hohem Niveau zu ermöglichen. Dabei erhalten die Unternehmen nicht nur direkten Zugriff auf neueste Erkenntnisse und Ergebnisse, sondern sie haben durch den gezielten Wissensaustausch mit Spezialisten der Hochschule auch die Möglichkeit, Antworten auf konkrete Problemstellungen zu erhalten. Die Zusammenarbeit mit dem IAFW bietet dabei nicht nur Großunternehmen, sondern verstärkt auch kleinen und mittleren Unternehmen, die häufig über keine oder nur geringe Kapazitäten im Bereich Forschung und Entwicklung verfügen, die Chance, ihre Innovationsfähigkeit deutlich zu steigern.

Insbesondere Hochschulmitglieder können sich zu Fragen der nationalen und internationalen Forschungsförderung beraten lassen und werden bei der Antragstellung sowie der administrativen Abwicklung von Kooperationsprojekten unterstützt. Die Erfassung und Veröffentlichung der Forschungsaktivitäten gehört ebenso zu den Aufgaben wie die Bündelung der Forschungskompetenzen der HS.R. Um die breit gefächerten Forschungsaktivitäten transparenter zu gestalten, wurden unter dem Dach des IAFW in den letzten zwei Jahren zahlreiche Kompetenzzentren gegründet (u.a. Sensorik, Mechatronik, Nanotechnologien, IT-Security, Software-Engineering, Bioengineering, Logistik). Die Kooperation mit verschiedenen regionalen und überregionalen Netzwerken ist ebenfalls ein Schwerpunkt.

Zentrum für Weiterbildung und Wissensmanagement (ZWW)

Wissenschaftlich fundierte berufliche Weiterbildung bildet neben Lehre und anwendungsorientierter Forschung die dritte Säule im Leistungsangebot der HS.R. Sie eröffnet Adressaten aus der ganzen Region die Chance zu lebenslanger Weiterbildung und trägt bei, die Qualifikations- und Kompetenzressourcen für die gesamte Region nachhaltig zu sichern. Das ZWW koordiniert die Weiterbildung fachbereichsübergreifend und interdisziplinär. Das Angebot reicht von offenen Lehrveranstaltungen über Fachseminare und –kurse bis hin zu Zusatzausbildungen und Weiterbildungsstudiengängen, die zum international anerkannten Masterabschluss führen. Das ZWW ist die Kontaktstelle für Unternehmen und Einrichtungen der Praxis. Es bietet neben diesen eigenen Angeboten auch fachliche Unterstützung für betriebliche Weiterbildungsmaßnahmen und professionelles Wissensmanagement.

Campus

Standort in der Prüfeninger Straße
Gebäude der Fakultät Maschinenbau
Die neue Mensa der Hochschule Regensburg
Sammelgebäude Universität Regensburg, in dem die Fakultät Informatik und Mathematik ihren Sitz hat.

Im Stadtteil Prüfening im Westen der Stadt befinden sich die Fakultäten Architektur und Bauingenieurwesen. Im Süden, in den Räumlichkeiten der Universität Regensburg, befindet sich die Fakultät Informatik und Mathematik. Durch einen Parkplatz getrennt, befinden sich die Fakultät Maschinenbau im Gebäude Galgenbergstraße sowie unmittelbar westlich davon die übrigen Fakultäten im Gebäude Seybothstraße.

Förderer

Verein der Freunde der Hochschule Regensburg e.V.
Der Verein der Freunde unterstützt die Hochschule Regensburg u. a. mit finanziellen Mitteln für Angelegenheiten, die aus staatlichen Mitteln nicht zu finanzieren sind. Daneben ist die Förderung der Studierenden ein besonderer Schwerpunkt. Darüber hinaus ist der Verein ein weiteres wichtiges Netzwerk für die Einbindung der Hochschule in die Region.

Stiftung zur Förderung der Hochschule Regensburg
Die vom ersten Hochschulrat initiierte und vor allem von Ehrensenator Gert Wölfel als Stiftungsvorstand aufgebaute und organisierte Stiftung wird von breiten Kreisen der Wirtschaft mit beachtlichen Einlagen und Zustiftungen getragen. Stiftungszweck ist die Förderung der Hochschule Regensburg. Die Stiftung verwirklicht diesen Zweck insbesondere durch die Förderung ausländischer Studierender vor allem aus mittel- und osteuropäischen Ländern zum Zwecke des Studiums an der Hochschule Regensburg, daneben auch durch die Förderung von Auslandsaufenthalten Studierender und die Förderung des wissenschaftlichen Fort- und Weiterbildungsangebots der HS.R.

Alumni

Joe Kaeser, Mitglied im Vorstand der Siemens AG, studierte von 1977 bis 1980 Betriebswirtschaftslehre.

Studentische Projekte

Formula Student

An der Hochschule Regensburg haben sich im Jahr 2006 Studierende organisiert, um am Konstruktionswettbewerb Formula Student Germany teilzunehmen.

Campusfest

Jährlich im Juni wird seit 2008 das Campusfest von Studenten veranstaltet. Dabei treten regional wie national bekannte Bands auf. Zu den musikalischen Gästen gehörten bereits Eternal Tango, Bilderbuch oder Grossstadtgeflüster. Seit 2011 wird das Bühnenprogramm um Kleinkunst, Tanz oder Theater erweitert. Studentische Organisationen und Hochschuleinrichtungen präsentieren sich mit Informationsständen. Daneben finden Sportturniere und weitere Rahmenprogrammpunkte statt.

Weblinks

 Commons: Hochschule Regensburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



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