- Hochschule für angewandte Wissenschaften
-
Hochschule für angewandte Wissenschaften Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt Gründung 1. August 1971 Trägerschaft staatlich Ort Würzburg, Schweinfurt Bundesland Bayern Staat Deutschland Präsident Heribert Weber Studenten 8654 (WS 2011/12) Mitarbeiter 505 (WS 2011/12) davon Professoren 187 (WS 2011/12) Website www.fhws.de Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FH|W-S) ist eine 1971 gegründete Fachhochschule in Bayern mit zwei Abteilungen in Würzburg und Schweinfurt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Geschichte der heutigen Hochschule Würzburg-Schweinfurt reicht bis 1807 zurück und ist verknüpft mit den Vorgängereinrichtungen „Balthasar-Neumann-Polytechnikum“ des Bezirks Unterfranken, der „Höheren Wirtschaftsschule“ der Stadt Würzburg und der Werkkunstschule der Stadt Würzburg.
Am 1. August 1971 nahm die aufgrund des Bayerischen Fachhochschulgesetzes (FHG) gegründete Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt mit 1566 Studierenden in sieben Studiengängen den Betrieb auf. Am Standort Würzburg wurden die Fachrichtungen Architektur, Bauingenieurwesen, Betriebswirtschaft und Grafikdesign (heute Kommunikationsdesign) angeboten, in Schweinfurt die Fachrichtungen Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen.
Im Laufe der Zeit wurden das Angebot um die Studiengänge Soziale Arbeit (1972), Kunststofftechnik und Vermessung (1973), Informatik (1975), Pflegemanagement (1995), Betriebswirtschaft (1998), Wirtschaftsinformatik (2000), Medienmanagement (2001), Ingenieurinformatik (2003), Logistik (2008) ergänzt.
Von 1991 bis 2000 baute sie im Auftrag des Wissenschaftsministeriums eine neue Abteilung in Aschaffenburg auf. Dort wurde zunächst der Studiengang Betriebswirtschaft angeboten, ab 1997 auch der Studiengang Elektrotechnik. Im Jahr 2000 ging aus der damaligen Abteilung Aschaffenburg eine eigenständige Fachhochschule hervor.
Am 14. Februar 2003 legte der damalige Wissenschaftsminister Hans Zehetmeier den Grundstein für ein knapp 14,5 Millionen Euro teures Hörsaalgebäude für die Abteilung Schweinfurt. Im Keller des Gebäudes finden sich moderne Computersäle. Im Erdgeschoss bietet eine großzügige Aula Platz für Veranstaltungen. Kreisförmig um diesen Versammlungsraum befinden sich Dekanate, Büros und der größte Hörsaal des Gebäudes. Im ersten und zweiten Stock des von Stahlbeton und Aluminium dominierten Baus finden sich klimatisierte und multimedial ausgestattete Hörsäle.
Nach der Einweihung durch Wissenschaftsminister Thomas Goppel am 4. Oktober 2004, findet in dem zirka 3000 Quadratmeter großen Rundbau ein Großteil des Lehrbetriebs in der Abteilung Schweinfurt statt. Die älteren Gebäude am Standort Schweinfurt wurden weitestgehend geräumt. Es finden dort seit 2004 umfangreiche Renovierungsmaßnahmen statt.
2006 hat die Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt die Namensrechte des größten Hörsaals der Hochschule (Abteilung Würzburg) an Aldi-Süd vermietet. Der ehemalige Hörsaal „Z09“ hat nun den Namen „Aldi-Süd-Hörsaal“. Im betreffenden Saal lernen passenderweise hauptsächlich Studenten der Wirtschaftswissenschaften. Die Sparkasse Würzburg hat sich 2006 als „Sponsor“ eines weiteren Hörsaals zur Verfügung gestellt. Kurze Zeit später wurden folgende weiteren Hörsaalsponsoren gefunden:
- SALT (Abt. Würzburg)
- Fresenius Medical Care (Abt. Schweinfurt)
- LEONI (Abt. Schweinfurt)
- Fränkische Rohrwerke Königsberg (Abt. Würzburg)
- Warema (Abt. Schweinfurt)
Im Jahr 2008 wurde der Name „Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt“ in „Hochschule für angewandte Wissenschaften – Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt“ geändert. Seit 1. Mai 2011 führt die Hochschule den offiziellen Namen "Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt".
Hochschule
Die Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt ist mit 8654 Studierenden (WS 2011/12), 187 Professoren (WS 2011/12), 20 Lehrkräften für besondere Aufgaben und 298 Sonstiges Personal die drittgrößte Hochschule für angewandte Wissenschaften in Bayern.
Das Studienangebot der zehn Fakultäten umfasst aktuell 26 Studiengänge mit Diplom-, Bachelor- und Masterabschlüssen:
Nach einem Ranking der Zeitschrift Karriere wurde die Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt mit dem Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen auf Platz 6. vor die Hochschulen Ingolstadt, Frankfurt und Nürnberg gewählt.[1]
Die Hochschule Würzburg-Schweinfurt ist Mitglied im MedienCampus Bayern, dem Dachverband für die Medienaus- und -weiterbildung in Bayern. Gabriele Goderbauer-Marchner, bis 2010 Professorin für Mediengeschichte und Medienpolitik im Studiengang Medienmanagement, war bis Ende 2009 langjährige Geschäftsführerin des MedienCampus Bayern.
In Würzburg wurde das neue Hörsaal- und Laborgebäude am Sanderheinrichsleitenweg Anfang September 2011 an die Hochschule übergeben.
In Schweinfurt wurde eine Erweiterung der Hochschule am Grünen Markt, gegenüber der Kilianskirche übergeben. Dieser Neubau wurde von der SWG erstellt, kostete etwa 9,6 Millionen Euro und wurde vom Freistaat Bayern von der SWG für mindestens 12 Jahre angemietet. Er bietet als Campus II Platz für 720 Studierende, verteilt auf sieben Hörsäle. Er wurde am 10. August 2011 offiziell eingeweiht.[2]
Abteilung Würzburg
- Architektur (Bachelor)
- Bauingenieurwesen (Bachelor)
- Betriebswirtschaft (Bachelor)
- Baumanagement (Master)
- Fachjournalismus Technik (Master)
- Fachübersetzen (Wirtschaft/Technik) (Bachelor)
- Informatik (Bachelor)
- Information-Design (Master)
- Information Systems (Master)
- Int. Business with Focus on Asia or Central and Eastern Europe (Master)
- Kommunikationsdesign (Bachelor)
- Kunststoff- und Elastomertechnik (Diplom)
- Medienmanagement (Bachelor)
- Pflege- und Gesundheitsmanagement (Bachelor)
- Soziale Arbeit (Bachelor und Master)
- Vermessung und Geoinformatik (Bachelor)
- Wirtschaftsinformatik (Bachelor)
Abteilung Schweinfurt
- Elektrotechnik (Diplom)
- Elektro- und Informationstechnik (Master)
- Ingenieurinformatik (Diplom)
- Logistik (Bachelor)
- Maschinenbau (Diplom)
- Wirtschaftsingenieurwesen (Diplom)
Masterstudiengänge
- Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen: „Baumanagement“
- Fakultät Informatik und Wirtschaftsinformatik: „Information Systems“
- Fakultät Elektrotechnik: „Elektro- und Informationstechnik“
- Fakultät Gestaltung: „Information Design“
- Fakultät Betriebswirtschaft: „Innovation im Mittelstand“
- Fakultät Soziale Arbeit: „Social work“
- Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen: „International Business with Focus on Asia, Western Europe, or Central and Eastern Europe“
Postgraduale Weiterbildung
- Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen „Building-Project-Management“ (Baumanagement)
- Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen und Betriebswirtschaft „International Economic Relations with focus on Asia or Central- and Eastern Europe“, wird in Kooperation mit der Shih Chien University in Taiwan und der Plechanow-Akademie für Wirtschaft Moskau in Russland angeboten.
Studienvoraussetzungen
Ein Studium an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt können diejenigen aufnehmen, die die allgemeine Hochschulreife, die Fachhochschulreife oder die fachgebundene Hochschulreife nachweisen können.
Seit dem 1. Juni 2006 können auch besonders qualifizierte Absolventen der Meisterprüfung, von gleichwertigen beruflichen Fortbildungsprüfungen sowie von Fachschulen und Fachakademien den fachgebundenen Zugang zur FH erhalten: Bedingung ist es, zu den besten 20 Prozent des jeweiligen Prüfungstermins zu gehören. An der FHWS durchlaufen entsprechende Bewerber vorab ein zweistufiges Beratungsverfahren. Seit 1. Oktober 2009 könne alle Meister, Techniker und Personen mit vergleichbarer Vorbildung an der FHWS studieren. Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und mindestens zwei Jahren Berufspraxis werden zunächst ein Jahr auf Probe zum Studium zugelassen.
Auslandskontakte
Die FHWS unterhält Auslandskontakte mit knapp 100 Universitäten in 35 Ländern. Das Akademische Auslandsamt an beiden Abteilungen sowie Auslandsbeauftragte in jeder Fakultät unterstützt und berät die Studierenden bei Auslandspraktika, Diplomarbeiten mit Firmen, deren Sitz sich im Ausland befindet, bei Auslandsaufenthalten sowie bei Fragen der Finanzierung und Stipendien.
Studentische Projekte
Mainfranken Racing e.V.
Seit September 2006 existiert (gegründet von Studierenden) der gemeinnützige Verein Mainfranken Racing e.V., der es sich zum Ziel gesetzt hat, die Förderung von Wissenschaft, Forschung und Ausbildung von Studenten, sowie der Interdisziplinarität zwischen den Fachbereichen an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt zu unterstützen. Die Studenten von Mainfranken Racing e.V. nehmen am jährlich stattfindenden Konstruktionswettbewerb, der Formula Student Germany teil, der in Deutschland vom Verein Deutscher Ingenieure ausgerichtet wird.
Die Formula Student wurde 1981 von der SAE, dem amerikanischen Pendant des deutschen Verbandes der Automobilbauer, eingeführt. Seitdem haben sich zusätzliche Events in England, Italien, Australien, Japan und seit 2006 auch der Event in Deutschland etabliert. Weitere folgen sicher bald. Hauptsächlich mit Unterstützung einer Vielzahl von Sponsoren und Unterstützern und der Fakultät Maschinenbau wurden 2007 der MFOne nach nur achtmonatiger Entwicklungsarbeit der Studenten vorgestellt. Die Nachfolgefahrzeuge MFTwo, MFThree und MFFour wurden 2008, 2009 und 2010 fertiggestellt und der Öffentlichkeit präsentiert. Zurzeit wird an der Fertigstellung des MFFive gearbeitet. Neben der jährlichen erfolgreichen Teilnahme des FSG-Events am Hockenheimring nahm das Team seit 2009 auch an internationalen Events in den Niederlanden, Österreich, Ungarn und Spanien teil.
Erwähnt werden sollte der Grundgedanke hinter dem Projekt. Es geht keineswegs nur darum, einen Rennwagen zu bauen, sondern interdisziplinär die Entstehung eines selbst entwickelten Fahrzeugs mitzuerleben und zu gestalten. Hier können perfekt die in Vorlesungen angeeigneten theoretischen Inhalte verknüpft, vertieft und angewendet werden. Bei diesem Projekt gibt es für jedes Semester etwas zu lernen und Möglichkeiten sich einzubringen. Anfangs mit einfachen, aber dennoch interessanten Hilfsarbeiten über leichtere Konstruktionsaufgaben bis hin zu eigenverantwortlichen Komponentenentwicklungen mit mehreren beteiligten Studenten.
FH-SW Solar Racing e.V.
Anfang 2008 wurde der ebenfalls gemeinnütze Verein FH-SW Solar Racing e.V. gegründet. Dieser hat es sich zum Ziel gesetzt u.A. mit der Entwicklung und dem Bau eines eigenen Solarautos Forschung und Ausbildung, insbesondere im Bereich der Ingenieurwissenschaften an der Fachhochschule Schweinfurt zu fördern. Ursprünglich wurde eine Fertigstellung des ersten Fahrzeugs rechtzeitig zur Teilnahme an der World Solar Challenge im Oktober 2009 angestrebt. Diese gilt als das härteste Rennen für Solarfahrzeuge weltweit und führt quer von Nord nach Süd durch den australischen Kontinent. Dies konnte aufgrund von Problemen verursacht durch die Finanzkrise nicht realisiert werden, so das zunächst die North American Solar Challenge (NASC) 2010 angepeilt wurde.
Grundgedanke der zu diesem Vorhaben führe war neben den deutlich spürbaren Folgen der abnehmenden Erdölvorräte und der globalen Klimaerwärmung, auch der, dass durch ein derart innovatives Projekt theoretische Inhalte des Studiums praxisbezogen angewendet und vorhandene Stärken gefördert werden können.
Das Fahrzeug, welches für die NASC 2009 entwickelt wird, soll bis zur Fertigstellung seines Nachfolgers (mit leichten Modifikationen) noch an weiteren Wettbewerben teilnehmen, um die Realisierbarkeit von Fahrzeugen, welche lediglich mit Solarenergie angetrieben werden weiter publik zu machen.
Einzelnachweise
- ↑ Karriere (Magazin), 30. Mai 2008: [1].
- ↑ Einweihung mit Schlüsselübergabe und Eröffnung des Campus´ II der FHWS in Schweinfurt. Stärkung des Wissenschaftsstandortes Schweinfurt. Abgerufen am 18. August 2011.
Weblinks
Staatliche Fachhochschulen:
Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege in Bayern | Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg | Hochschule Amberg-Weiden | Hochschule Ansbach | Hochschule Aschaffenburg | Hochschule Augsburg | Hochschule Coburg | Hochschule Deggendorf | Hochschule Hof | Hochschule Ingolstadt | Hochschule Kempten | Hochschule Landshut | Hochschule München | Hochschule Neu-Ulm | Hochschule Regensburg | Hochschule Rosenheim | Hochschule Weihenstephan-Triesdorf | Hochschule Würzburg-Schweinfurt | Universität der Bundeswehr MünchenKirchliche und Private Fachhochschulen:
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt | Katholische Stiftungsfachhochschule München | Evangelische Hochschule Nürnberg | Munich Business School | Fachhochschule für angewandtes Management | Fachhochschule Schloss Hohenfels | Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation | Hochschule für Angewandte Sprachen – Fachhochschule des SDI München
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Hochschule für Angewandte Wissenschaften — Die Fachhochschule ist eine Hochschulform, die Lehre und Forschung auf wissenschaftlicher Grundlage mit anwendungsorientiertem Schwerpunkt betreibt.[1] Fachhochschulen führen zunehmend die Bezeichnungen Hochschule oder Hochschule für Angewandte… … Deutsch Wikipedia
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Amberg Weiden — Vorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt HAW: Hochschule Amberg Weiden Motto fördern, führen, inspirieren Gründung 1994 … Deutsch Wikipedia
Hochschule für angewandte Wissenschaften Bamberg — Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehlt Hochschule für angewandte Wissenschaften Bamberg – Private Hochschule für Gesundheit Gründung 15. März … Deutsch Wikipedia
Hochschule für angewandte Wissenschaften München — Vorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Hochschule München Gründung 1971 Trägerschaft staatlich Ort … Deutsch Wikipedia
Hochschule für angewandte Wissenschaften – FH München — Vorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Hochschule München Gründung 1971 Trägerschaft staatlich Ort … Deutsch Wikipedia
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg — Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehlt Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg Gründung 1970 Trägerschaft … Deutsch Wikipedia
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Coburg — Vorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Hochschule Coburg Gründung 1971 Trägerschaft staatlich … Deutsch Wikipedia
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften — Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehltVorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Gründung … Deutsch Wikipedia
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften — Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehltVorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Gründung August 1971 … Deutsch Wikipedia
FHS St. Gallen Hochschule für Angewandte Wissenschaften — Gründung 2001 Trägerschaft Kantone St.Gallen, Thurgau und beide Appenzell … Deutsch Wikipedia