Holger Bertrand Flöttmann

Holger Bertrand Flöttmann

Holger Bertrand Flöttmann (* 1946 in Gütersloh) ist ein deutscher Neurologe, Psychiater und Psychotherapeut sowie Sachbuchautor. Er ist als niedergelassener Facharzt am von ihm gegründeten Kieler „Wilhelm-Griesinger-Institut für Psychotherapie und Psychosomatik“ als dessen Leiter tätig. [1].

Inhaltsverzeichnis

Leben

Holger Bertrand Flöttmann wurde 1946 als drittes von sieben Kindern von Ingeborg Flöttmann, geb. Tinzmann und Wilhelm Flöttmann, in Gütersloh/Westfalen geboren. Sein Vater war pharmazeutischer Chemiker und Übersetzer, seine Mutter Laborantin und später Leiterin der Inlingua–Sprachschule in Gütersloh. Ihn prägte die evangelische Erziehung am evangelisch-stiftischen Gymnasium zu Gütersloh. Er verweigerte den Kriegsdienst. Die Ersatzdienstzeit verbrachte er von 1966 bis 1968 in Bethel im Hause Arimathia. Die begleitende Ausbildung zum Krankenpflegehelfer ist spezialisiert auf Epilepsie und Psychiatrie.

Er heiratete 1982, aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor.

Wirken

Von 1968 bis 1974 absolvierte Flöttmann in Kiel das Medizinstudium und war bis 1975 Medizinalassistent. 1976 bis 1977 bildete er sich in Psychoanalyse/Tiefenpsychologie an der Psychosomatischen Klinik Neutrauchburg/Isny im Allgäu weiter. Parallel erfolgte in München am Institut für Gruppen- und Familientherapie die Ausbildung in Transaktionsanalyse und Gestalttherapie. 1977 bis 1983 fand die Weiterbildung zum Facharzt für Neurologie und Psychiatrie an der Universitätsnervenklinik Kiel statt. 1982 erlangte er den Zusatztitel Psychotherapie, 1998 den Facharzt für Psychotherapeutische Medizin[1]. Flöttmann ist für den Zusatztitel Psychotherapie durch die Ärztekammer Schleswig-Holstein weiterbildungsermächtigt. 1991 gründete er das Wilhelm-Griesinger-Institut und das Zentrum für Angsterkrankungen und Traumforschung.

Die Angst- und Traumforschung steht im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Tätigkeit Flöttmanns, er gilt hier als ausgewiesener Experte[2]. Seit 1986 haben seine Mitarbeiter 41.150 Träume in einer Traumdatenbank (Dr. Flöttmanns Scientific Encyclopedia of Dream Symbols) niedergelegt. Diese Enzyklopädie enthält 1.674 wissenschaftlich untersuchte Traumsymbole[1]. Er ist darüber hinaus Autor des Sachbuchs "Träume zeigen neue Wege" [3]. Flöttmann hält Vorträge im In- und Ausland [4].

Holger Flöttmann setzt sich außerdem für das Familiennetzwerk ein, ein familienpolitisch, christlich-konservativer Interessenverband der sich gegen außerfamiliäre Kinderbetreuung engagiert.[5]

Kontroverse

2005 veröffentlichte Holger Flöttmann als Gastautor bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung den Artikel „Der Wunsch nach einem Kind“. In diesem, so die Zeitschrift Emma, habe er “... bei den modernen, berufstätigen Frauen eine „Infantilneurose“ diagnostiziert samt „vertrockneten Seelen“ und einem großen „Ablehnungs- und Hasspotenzial gegen die Familie mit verdienendem Vater, hegender Mutter und Kindern“.“ Flöttmann habe dafür den Feminismus, sowie Alice Schwarzer und Simone de Beauvoir verantwortlich gemacht. [6]

Als Antwort darauf veröffentlichte Emma 2006 den Artikel „Wer ist Dr. Flöttmann?“, der Auslöser für einen Rechtsstreit wurde und 2007 vor das Hamburger Landgericht kam. [7]. Die Emma verlor den Prozess in 10 von 12 beantragten Punkten.

In einem Interview mit der Jungen Freiheit 2006, sagte Flöttmann: „Der virulente Feminismus, der übertriebene Konsum und der narzißtische Individualismus bewirken kinderfeindliche Lebensformen bei Mann und Frau“ und dass „die massive, kollektive und depressive Selbstabwertung des deutschen Nationalgefühls die Fruchtbarkeit der Deutschen beeinträchtigt.“ Föttmann zufolge läge den zumeist kinderlosen Feministen das Wohl des Kindes zu keiner Zeit am Herzen.[8]

Veröffentlichungen

  • Steuerrecht des Lebens, Novum Verlag, Wien, 2006, ISBN 3902514531
  • Angst: Ursprung und Überwindung, Kohlhammer, Stuttgart 2005, 5. Auflage, ISBN 3-17-018754-6
  • Träume zeigen neue Wege: Systematik der Traumsymbole, BOD Verlag, Norderstedt 2010, 4. Auflage ISBN 978-3-839189-64-1

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Webseite des Wilhelm-Griesinger-Institutes für Psychotherapie und Psychosomatik in Kiel
  2. Rezensionen, Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt, 10/2004
  3. Rezension: "Klug ist der Schlaf, töricht sind die Träume", faz.net, 15. März 1999
  4. Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) Tagung 2006: „Frauenidentität und Familienkultur“
  5. Familiennetzwerk
  6. „Flöttmann gegen Emma“ Emma, November/Dezember 2007
  7. „Vertrocknete Seelen“ von Ansbert Kneip, SPIEGEL Online, 17. September 2007
  8. Angriff auf die Familie Interview, Junge Freiheit, 7.Juli 2006

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