Hordel

Hordel
Karte
Basisdaten
Geografische Lage: 51° 29′ 57″ N, 7° 10′ 30″ O Koordinaten: 51° 29′ 57″ N, 7° 10′ 30″ O
Stadtbezirk: Mitte
Fläche: 2,41 km² [1]
Einwohner: ca. 3.360, siehe [2]
Bevölkerungsdichte: ca. 1.442 Einwohner/km²
Höhe: 60 m ü. NN
Postleitzahl: 44793
Vorwahl: 0234
Die Dahlhauser Heide (Kappskolonie), Sechsbrüderstraße
Der Beamtenplatz der Dahlhauser Heide

Hordel ist ein Stadtteil von Bochum an der Nordgrenze zu Herne. Er wurde 1926 nach Bochum eingemeindet.

An der Straßenunterführung "Am Blumenkamp" befindet sich mit 43 m über NN der niedrigste Punkt Bochums.

Zu Hordel zählt die Arbeitersiedlung Dahlhauser Heide, im Volksmund auch „Kappskolonie“ genannt. Diese wurde von der Firma Krupp in den Jahren 1906 bis 1915 für die Bergleute der Zechen Hannover/Hannibal errichtet. Die Architektur in der Dahlhauser Heide entspricht einer Gartenstadt und orientierte sich bewusst an vorindustriellen Bauformen, dem sogenannten „Heimatstil“. Der dörfliche Charakter der Siedlung wird durch die fachwerkähnliche Fassadengestaltung und die tief heruntergezogenen Dachtraufen hervorgerufen, die an altwestfälische Bauernhäuser erinnern.

Der vorherrschende Haustyp ist das Zweifamilienhaus mit Wohnküche und Wohnzimmer im Erdgeschoss und zwei Schlafzimmern im Obergeschoss. Die Verbindung zum Nachbarhaus wird durch den Stall hergestellt.

Die Straßen und Wege in der Siedlung sind sehr verwinkelt und für den Siedlungsfremden schwierig auszumachen. Die Siedlung selbst ist wieder aufgeteilt in Bereiche, die den unterschiedlichen hierarchischen Ständen der Zechenbediensteten zugewiesen waren. Die Häuser an dem Beamtenplatz waren für die Zechenbeamten vorgesehen. Bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts war die Kolonie ein abgegrenztes Dorf, das sogar durch Schranken an den Zufahrtsstraßen versehen war.

Sehr bekannt ist die Zeche Hannover, welche als letzte Bochumer Schachtanlage 1973 stillgelegt wurde. Heute sind ihre restlichen vorhandenen Bauwerke unter Denkmalschutz gestellt und können besichtigt werden.

An der Bertastraße steht das Gut Dahlhausen aus dem Jahr 1792. Das Gut ist im klassizistischen Fachwerkstil auf dem Gelände einer mittelalterlichen Burganlage errichtet worden. Die ehemalige Gräfte trocknete durch Bergsenkungen aus und auch das Gebäude erlitt erhebliche Bergschäden.

Durch Hordel fließt der Hüller Bach, in welchen in Hordel der Goldhammer Bach mündet. Beide Bäche werden derzeit noch als Abwässerkanäle benutzt, werden aber im Rahmen der Renaturierung der Emscher und ihrer Zuläufe wieder in einen naturnahen Zustand versetzt werden.

Zahlreiche ehemalige Eisenbahnlinien durchziehen Hordel. Sie wurden früher hauptsächlich für den Verkehr der Montanindustrie genutzt. Es fand auf einigen Strecken allerdings auch Personenverkehr statt. Am südwestlichen Rand von Hordel verlief die Erzbahn, die mittlerweile als Radweg befahrbar ist.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Jahrbuch der Stadt Bochum 2006 (PDF) [1]
  2. Die Einwohnerzahlen sind nach statistischen Bezirken und nicht nach den Gemarkungen angegeben, die Zahlen hierfür sind im Artikel Einwohnerentwicklung von Bochum

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