Horst Stottmeister

Horst Stottmeister
Horst Stottmeister (vorn) schultert bei den DDR-Meisterschaften 1971 Frank Richter

Horst Stottmeister (* 7. Januar 1948 in Stendal) ist ein ehemaliger deutscher Ringer.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Stottmeister begann mit 10 Jahren mit dem Turnen in Stendal, kam aber schon bald zum Ringen. Durch Erfolge im Jugendbereich machte er auf sich aufmerksam, so dass sich 1966, den damaligen Gepflogenheiten in der DDR entsprechend, mehrere Leistungszentren für ihn interessierten. Horst Stottmeister entschied sich für Leipzig. Er fand dort in Adolf Franke einen hervorragenden Trainer und mit Gerd Bachmann, Manfred Borchers und Siegfried Neufang ausgezeichnete Trainingspartner. Er startete für den SC Leipzig. 1971 gewann er seinen ersten DDR-Meistertitel im Freistilringen und wurde Vizeweltmeister. Bereits 1970 war er in Berlin Europameister im Freistil, Mittelgewicht, geworden. Bis 1977 zählte er dann zur absoluten Weltspitze im Freistilringen.

Auch auf beruflichem Sektor ging es für den gelernten Koch, der erfolgreich ein Studium an der Fachschule für Hotel- und Gaststättenwesen und ein Sportlehrerstudium an der DHfK Leipzig absolvierte, bergan. Nachdem er bis zur politischen Wende für in der DDR renommierte Häuser in Leipzig gearbeitet hatte, machte er sich nach der Wende in Leipzig als Gastronom und Hotelier selbständig.

Trotz aller beruflicher Anspannung fand er Anfang der 1990er Jahre den Weg zurück zum Ringen und wurde 1992 in Cali/Kolumbien und 1993 in Toronto Weltmeister der Veteranen.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Mi = Mittelgewicht, HS = Halbschwergewicht, F = Freistil)

  • 1970, 1. Platz, "Alexander-Medwed"-Turnier in Minsk, F, Mi, vor Wolfgang Nitschke, DDR u. Kampow, Polen u. Stantschew, Bulgarien;
  • 1970, 1. Platz, EM in Berlin, F, Mi, mit Siegen über Jimmy Martinetti, Schweiz, Iwan Iliew, Bulgarien, Peter Neumair, Deutschland, Lewan Tediaschwili, UdSSR und András Deak, Ungarn;
  • 1970, 4. Platz, WM in Edmonton, F, Mi, mit Siegen über Artag, Mongolei, Ali Hajilou, Iran, Jan Wypiórczyk, Polen, unentschieden gegen Vasile Iorga, Rumänien und Niederlagen gegen Tatsuo Sasaki, Japan und Juri Shachmuradow, UdSSR;
  • 1971, 1. Platz, Turnier in Constanța, F, Hs, vor Marton, Rumänien u. Fred Theobald, BRD;
  • 1971, 1. Platz, "Werner-Seelenbinder"-Turnier in Berlin, F, Mi, vor Benno Paulitz u. Günter Spindler, bde. DDR:
  • 1971, 2. Platz, WM in Sofia, F, Mi, mit Siegen über Taberna, Frankreich, Iorga, Gajthaml, Tschechoslowakei, Kurt Elmgren, Schweden, Tatsuo Sasaki, Iwan Iliew, John Peterson, USA und einer Niederlage gegen Lewan Tediaschwili;
  • 1972, 4. Platz, OS in München, F, Mi, mit Siegen über Hayri Polat, Türkei, István Kovács, Ungarn, Iwan Iliew, unentschieden gegen Tatsuo Sasaki und einer Niederlage gegen John Peterson;
  • 1973, 1. Platz, Turnier in Bukarest, F, Hs, vor Pavel Kurczewski, Polen u. Günter Spindler;
  • 1973, 2. Platz, EM in Lausanne, F, HS, mit Siegen über Sahin, Türkei, Kurczewski, Polen, Valach, Tschechoslowakei, Dimo Kostow, Bulgarien und einer Niederlage gegen Peter Surikov, UdSSR;
  • 1973, 2. Platz, WM in Teheran, F, HS, mit Siegen über Kurczewski, Roland Andersson, Schweden, Dimo Kostow, Barbaro Morgan, Kuba, Ben Peterson, USA und einer Niederlage gegen Lewan Tediaschwili;
  • 1974, 3. Platz, EM in Madrid, F, HS, mit Siegen über Károly Bajkó, Ungarn, Grangier, Frankreich, Dimo Kostow, Mehmet Tepe, Türkei und Niederlagen gegen Kurczewski und Lewan Tediaschwili;
  • 1975, 1. Platz, EM in Ludwigshafen am Rhein, F, HS, mit Siegen über Bülbül, Türkei, Peter Neumair, Surikov, Bojan Radew, Bulgarien und Kurczewski;
  • 1975, 2. Platz, WM in Minsk, F, HS, mit Siegen über Tserendavag, Mongolei, Peter Neumair, Kurczewski, Russell Hellickson, USA, Shukri Ahmedov, Bulgarien und einer Niederlage gegen Lewan Tediaschwili;
  • 1976, 4. Platz, OS in Montreal, F, HS, mit Siegen über Frank Andersson, Schweden, Peter Neumair, Géza Molnár, Ungarn, Kurczewski und Niederlagen gegen Benjamin Peterson und Lewan Tediaschwili.

Erfolge bei DDR-Meisterschaften

Horst Stottmeister wurde DDR-Meister im Halbschwergewicht, Freistil, 1971, 1973 und 1974.

Quellen

  1. Fachzeitschrift Athletik aus den Jahren 1966 bis 1976
  2. Hundert Jahre Ringen in Deutschland, Verlag Der Ringer, Niedernberg, 1991, Seiten 202 und 240
  3. Documentation of International Wrestling Championships der FILA, 1976
  4. Website www.sport-komplett.de mit den Ergebnissen der DDR-Meisterschaften

Weblinks


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