- Hugo Gräf
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Hugo Gräf (* 10. Oktober 1892 in Rehestädt; † 23. Oktober 1958 in Gotha) war ein kommunistischer Politiker.
Leben
Der gelernte Schlosser Gräf wurde 1914 zu Kriegsbeginn zum Militär eingezogen. An der Front schwer verwundet, wurde er zur Arbeit in der Gewehrfabrik Erfurt zwangsverpflichtet, schloss sich 1917 in Erfurt der USPD an, war dort 1918 an der Organisierung der Januarstreiks führend beteiligt und schloss sich 1918 dem Spartakusbund und 1919 der KPD an.
1920 wurde Gräf aus der KPD ausgeschlossen, weil er sich geweigert hatte, für den Reichstag zu kandidieren. 1923 wurde er jedoch rehabilitiert. Ab 1920 war er zunächst in Thüringen, dann in Hamburg hauptamtlich für den Internationaler Bund der Kriegsbeschädigten und Körperbehinderten, den späteren Internationaler Bund der Opfer des Krieges und der Arbeit tätig. 1927 wurde er an der Stelle des aus der KPD ausgeschlossenen Karl Tiedt Vorsitzender dieses Verbandes, den er bis zu dessen Verbot 1933 führte. 1928 wurde Gräf in den Reichstag gewählt, dem er bis 1933 angehörte.
Nach der Machtübernahme der NSDAP 1933 wurde Gräf verhaftet und zweieinhalb Jahre im KZ Sachsenburg gefangengehalten. Nach seiner Entlassung 1935 gelang es ihm, zunächst nach Prag, dann nach Großbritannien zu emigrieren, wo er die Exilorganisation der Roten Hilfe leitete und 1939 Politischer Leiter der KPD-Emigranten in Schottland war. Von Juli 1940 bis Oktober 1941 war er auf der Isle of Man interniert. Anschließend trat er in Großbritannien dem Freien Deutschen Kulturbund bei und war 1943 Gründungsmitglied der Freien Deutschen Bewegung.
1945 kehrte er nach Deutschland in die sowjetische Zone zurück, wo er wieder in der KPD und ab 1946 für die SED sowie in der Verwaltung des Gesundheitswesens tätig war. 1949 wurde er Vorsitzender der Gewerkschaft Gesundheitswesen im FDGB. 1950 wurde er Mitglied des Bundesvorstandes des FDGB; von 1951 bis 1953 war er Landrat und ab 1955 Mitglied der SED-Kreisleitung in Gotha.
Literatur
- Hermann Weber und Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Karl Dietz Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-320-02044-7, S. 260–261.
- Gottfried Hamacher. Unter Mitarbeit von André Lohmar: Gegen Hitler - Deutsche in der Résistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition und der Bewegung "Freies Deutschland" : Kurzbiographien. Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin. Band 53. ISBN 3-320-02941-X (PDF)
Weblinks
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