- Hugo Graf von und zu Lerchenfeld auf Köfering und Schönberg
-
Hugo Max Graf von und zu Lerchenfeld auf Köfering und Schönberg (* 21. August 1871 in Köfering, Oberpfalz; † 13. April 1944 in München), kurz auch Graf von Lerchenfeld-Köfering, war ein bayerischer Politiker und deutscher Diplomat.
Leben
Nach dem Schulbesuch studierte er Rechtswissenschaften und wurde 1900 zum Assessor im Bezirksamt in Neustadt am Kulm ernannt. 1904 wechselte er dann in das Bayerische Staatsministerium des Innern, ehe er zwischen 1909 und 1914 Bezirksamtmann von Berchtesgaden war.
1914 erfolgte seine Ernennung zum Regierungsrat im Bayerische Staatsministerium für Kultus, das er allerdings 1915 wieder verließ, weil er als Regierungsrat in die Zivilverwaltung für Russisch-Polen wechselte. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde er 1919 zum Geheimen Legationsrat im Auswärtigen Amt ernannt und war als solcher von 1920 bis 1921 Bevollmächtigter Vertreter des Auswärtigen Amtes und der Reichsregierung beim Volksstaat Hessen in Darmstadt.
Später war er vom 21. September 1921 bis zum 2. November 1922 bayerischer Ministerpräsident und Außenminister.
Er gehörte der Bayerischen Volkspartei (BVP) an, einer konservativen Partei in der Zeit der Weimarer Republik, und war entschiedener Gegner der nationalsozialistischen Bewegung. Unter seiner Regierung wurde der Ausnahmezustand in Bayern aufgehoben.
Bei der Reichstagswahl im Mai 1924 wurde er in den Deutschen Reichstag gewählt, dem er bis zu seiner Mandatsniederlegung am 31. Oktober 1926 angehörte. Im Parlament vertrat er den Wahlkreis 26 (Franken).
Anschließend war er als Nachfolger von Maximilian Pfeiffer von 1926 bis 1931 Gesandter in Österreich. Im Rahmen eines Revirements bei den Auslandsvertretungen wurde er 1931 als Nachfolger von Alfred Horstmann dann Gesandter in Belgien, während Kurt Rieth ihm als Botschafter in Wien folgte.
Nach der Machtergreifung durch die nationalsozialistische NSDAP wurde er 1933 in den einstweiligen und dann 1934 in den endgültigen Ruhestand versetzt. Nachfolger als Gesandter in Brüssel wurde Graf Raban Adelmann von Adelmannsfelden.
Siehe auch
Weblinks
- Heinz Hürten: Kabinett Lerchenfeld, 1921/22 im Historischen Lexikon Bayerns
- Hugo Graf von und zu Lerchenfeld auf Köfering und Schönberg in der Online-Version der Edition Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik
- Hugo Graf von und zu Lerchenfeld auf Köfering und Schönberg in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
Kurt Eisner | Martin Segitz | Johannes Hoffmann | Gustav Ritter von Kahr | Graf von Lerchenfeld-Köfering | Eugen Ritter von Knilling | Heinrich Held | Ludwig Siebert | Paul Giesler | Fritz Schäffer | Wilhelm Hoegner | Hans Ehard | Wilhelm Hoegner | Hanns Seidel | Hans Ehard | Alfons Goppel | Franz Josef Strauß | Max Streibl | Edmund Stoiber | Günther Beckstein | Horst Seehofer
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Hugo Graf von und zu Lerchenfeld auf Köfering und Schönberg — Hugo Max Graf von und zu Lerchenfeld auf Köfering und Schönberg Prime Minister of Bavaria In office 1921–1922 Preceded by Gustav Ritter von Kahr Succeeded by Eugen von Knilling … Wikipedia
Hugo Phillip Graf von Lerchenfeld auf Köfering und Schönberg — Infobox Politician name = Hugo Phillip Graf von und zu Lerchenfeld auf Köfering und Schönberg imagesize = caption = small office = Bavarian representative to Prussia term start = 1880 term end = 1918 predecessor = successor = office2 = term… … Wikipedia
Philipp Graf von und zu Lerchenfeld — (* 25. Mai 1952 in Köfering im Landkreis Regensburg) ist ein bayerischer Politiker der CSU. Er ist seit 2003 Mitglied des Bayerischen Landtags. Sein Urgroßonkel ist Hugo Graf von und zu Lerchenfeld auf Köfering und Schönberg, der 1921/22… … Deutsch Wikipedia
Hugo von Lerchenfeld — ist der Name folgender Personen: Hugo von Lerchenfeld (Domherr) († nach 1216), Chronist, Domherr, Bürger in Regensburg Hugo von Lerchenfeld Köfering (1843–1925), bayerischer Gesandter (Krüger Depesche) Hugo Graf von und zu Lerchenfeld auf… … Deutsch Wikipedia
Lerchenfeld — ist der Name folgender geographischer Objekte: Deutschland: Lerchenfeld (Albstadt), Naturschutzgebiet der Stadt Albstadt (Zollernalbkreis) Lerchenfeld (Freising), Stadtteil von Freising, Landkreis Freising, Bayern Lerchenfeld (Neutraubling),… … Deutsch Wikipedia
Lerchenfeld [2] — Lerchenfeld, 1) Maximilian Emanuel, Freiherr von, bayr. Staatsmann, geb. 16. Nov. 1778 in Ingolstadt, gest. 14. Okt. 1843 in Heinersreuth bei Bamberg, studierte in Ingolstadt, ward 1803 Rat in der Landesdirektion zu Ulm, 1807 bayrischer Gesandter … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Lerchenfeld (Adelsgeschlecht) — jüngeres Stammwappen derer von Lerchenfeld Lerchenfeld ist der Name eines alten bayerischen Adelsgeschlechts. Die Herren von Lerchenfeld gehören zum altbayerischen Uradel. Zweige der Familie bestehen bis heute. Inhaltsverzeichnis … Deutsch Wikipedia
Köfering — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Hugo von Lerchenfeld-Köfering — Hugo von Lerchenfeld als Bonner Preuße Graf Hugo von und zu Lerchenfeld auf Köfering und Schönberg (* 13. Oktober 1843 in Berlin; † 28. Juni 1925 in Köfering) war ein deutscher Politiker am Bayerischen Hof … Deutsch Wikipedia
Kabinett Lerchenfeld-Köfering (Bayern) — Das Kabinett Lerchenfeld Köfering bildete vom 21. September 1921 bis 8. November 1922 die Landesregierung von Bayern. Amt Name Partei Ministerpräsident und Äußeres Hugo Graf von und zu Lerchenfeld auf Köfering und Schönberg BVP … Deutsch Wikipedia