- Hugo Hartung (Architekt)
-
Hugo Hartung (* 19. August 1855 in Jena; † 21. Dezember 1932 in Großjena bei Naumburg (Saale)) war ein deutscher Architekt und Architekturhistoriker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hartung studierte Bauingenieurwesen und Architektur an der TH Berlin-Charlottenburg und war dort 1894 als Assistent tätig. Er habilitierte sich 1895 und war anschließend in Berlin als Privatdozent für mittelalterliche Baukunst tätig. In Berlin wurde er 1899 außerordentlicher Professor für Kunstgeschichte und Baukunst und nahm 1900 einen Ruf an die TH Dresden an.
An der TH Dresden wirkte er von 1900 bis 1912 als ordentlicher Professor für Hochbau und Entwerfen und Direktor der Sammlung für Hochbau und Entwerfen. Von 1904 bis 1906 stand er der Hochbauabteilung vor und leitete die TH Dresden im Studienjahr 1909/1910 als Rektor. Er kehrte 1912 an die TH Berlin-Charlottenburg zurück, wo er bis 1920 als ordentlicher Professor für Baukunst aktiv war.
Wirken
Außer beim Bau von zahlreichen Privathäusern, der Erstellung des Bebauungsplans von Grunewald sowie öffentlichen Profanbauten war er vor allem beim Ausbau und der Sanierung der Kirchen im Osten Deutschlands tätig. Die meisten erhaltenen Werke Hartungs befinden sich heutzutage in Polen.
Im Brückenbau ist die nach ihm benannte Hartungsche Säule ein bekannter Begriff. Diese gusseiserne Pendelstütze wurde im Raum Berlin für Eisenbahnbrücken in der Zeit von 1880 bis 1910, erstmalig beim Bau der Berliner Stadtbahn, verwendet und war rd. 100 Jahre lang ein stilprägendes Bauelement der Berliner Eisenbahnarchitektur.
Eine seiner bekannteren Veröffentlichungen ist das Werk Ziele und Ergebnisse der italienischen Gotik aus dem Jahr 1912.
Werke
- Sanierung der Domkirche in Meißen (mit Carl Schäfer)
- ehem. Landratsamt in Thorn (jetzt Gemeindeamt), Neogotik, 1899–1901
- neobarocker Turm der Heiligegeistkirche in Thorn, 1897–1899
- Landratsamt in Gnesen
- Sanierung der Domkirche St. Johannes in Breslau
- Arnstadt (Thüringen), Kaiser Wilhelm-Turm, auf der Alteburg (1902)
- Thorn-Bromberger Vorstadt (Westpreußen), Bismarck-Säule (1901)
in Zusammenarbeit mit dem Berliner Bildhauer Harro Magnussen
Literatur
- Dorit Petschel (Bearb.): Die Professoren der TU Dresden 1828–2003. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien 2003, S. 327.
Weblinks
Kategorien:- Deutscher Architekt
- Hochschullehrer (TU Dresden)
- Rektor (TU Dresden)
- Geboren 1855
- Gestorben 1932
- Mann
Wikimedia Foundation.