- Gnesen
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Gniezno Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Großpolen Landkreis: Gniezno Fläche: 40,9 km² Geographische Lage: 52° 32′ N, 17° 36′ O52.53333333333317.6Koordinaten: 52° 32′ 0″ N, 17° 36′ 0″ O Einwohner: 69.906 (30. Juni 2007[1]) Postleitzahl: 62-200 bis 62-210 Telefonvorwahl: (+48) 61 Kfz-Kennzeichen: PGN Wirtschaft und Verkehr Straße: Posen - Bydgoszcz Nächster int. Flughafen: Posen-Ławica Gemeinde Gemeindeart: Stadtgemeinde Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Jacek Kowalski Adresse: ul. Lecha 6
62-200 GnieznoWebpräsenz: www.gniezno.home.pl Gniezno [ˈgɲɛznɔ] (deutsch Gnesen) ist eine Stadt in Polen, die der Woiwodschaft Großpolen angehört und rund 50 km östlich von Posen liegt. Sie ist Sitz des Erzbistums Gniezno.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gniezno gilt als eine der ältesten Städte Polens; erste menschliche Ansiedlungen gab es bereits in der Steinzeit. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte allerdings erst am Ende des 10. Jahrhunderts, also nach der Christianisierung Polens.
Mittelalter
In Gnesen ist seit dem 8. Jahrhundert eine Burg nachweisbar. Ab dem 9. Jahrhundert war es das politische Zentrum des sich allmählich herausbildenden Staates der Piasten. Im Jahr 1000 kam es zur Gnesener Übereinkunft. Bolesław I. Chrobry empfing hier Kaiser Otto III., und es kam zur Gründung des ältesten polnischen Erzbistums. 1025 wurde Bolesław I. Chrobry der erste König von Polen. 1238/39 erhielt Gnesen die Stadtrechte. Bis 1320 war es Krönungsort der polnischen Könige.
Gnesen war lange Zeit das kulturelle Zentrum Polens. Polen verbindet mit dieser Stadt die Anfänge seines Staatswesens.
Neuzeit
Nach dem Wiener Kongress gehörte Gnesen zum Kreis Gnesen in der preußischen Provinz Posen, Regierungsbezirk Bromberg. Mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrags am 20. Januar 1920 kam Gnesen zur Republik Polen und war ab 1925 ein selbständiger Stadtkreis.
Nach dem Überfall auf Polen wurde Gnesen am 11. September 1939 Teil des deutschen Militärbezirks Posen und am 26. Oktober 1939 in das Deutsche Reich eingegliedert. Es gehörte fortan zum Reichsgau Posen, später Wartheland und zum Regierungsbezirk Hohensalza. Ab dem 1. Januar 1940 unterstand Gnesen der im Altreich gültigen Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935, mit einem deutschen Oberbürgermeister an der Spitze.
Im Januar 1945 wurde die Stadt von der Roten Armee besetzt und gehört seither wieder zu Polen.
Sehenswürdigkeiten
Der Dom wurde bereits 965 gegründet; Weihedaten sind für 1064 und 1097 überliefert. Ausstattung: Von europäischer Bedeutung ist beispielsweise die zweiflügelige Bronzetür
Gmina (Landgemeinde)
Die Landgemeinde Gniezno umfasst außer Gniezno folgende Ortschaften:
Name deutscher Name
(1815-1918)deutscher Name
(1939-45)Braciszewo Braziszewo
1904-18 BrazischewoLindenhof Dalki Dalki Dohlenhain Dębówiec Dembowietz Grünwerder Ganina Klewitzdorf Klewitzdorf Goślinowo Goslinowo
1912-18 GoslauGoslau Jankowo Dolne Jankowo
1904-18 TalseeTalsee Kalina Braunsfeld Braunsfeld Krzyszczewo Krzyszczewo
1904-18 KreuztalKreuztal Łabiszynek Labiszynek
1904-18 LabischinekLabischinek Lubochnia Lubochnia Lubenwalde Lulkowo Lulkowo
1908-18 LukrodeLukrode Mączniki Montschnik Mahlen Mnichowo Mnichowo
1904-18 MönchseeMönchsee Modliszewo Modliszewo
1908-18 ModlinModlin Modliszewko Modliszewko
1908-18 ModlinshagenMoltenhagen Napoleonowo Napoleonowo Friedrichshof Obora Obora 1939-43 Hermannsruh
1943-45 SchipplicksruhObórka Friedrichshain Friedrichshain Osiniec Charlottenhof Charlottenhof Piekary Piekary
1904-18 KornhofKornhof Pyszczyn Pyszczyn Seefeld Pyszczynek Pyszczynek
1912-18 Hüserstett1939-43 Hüserstett
1943-45 HüserstättSkiereszewo Skiereszewo
1908-18 KirschdorfKirschdorf Strzyżewo Kościelne Kirchlich Strzyzewo Tiefenbach Strzyżewo Paczkowe Strzyzewo Paczkow
1906-18 StriesauStriesau Strzyżewo Smykowe Strzyzewo Smykowe
1904-18 Neu StriesenNeustriesen Szczytniki Duchowne Königlich Szczytnik Königshufen Wełnica Welnica Wollheim Wierzbiczany Wierzbiczany Weidenhof Wola Skorzęcka Wola Skorzencin Woltershagen Zdziechowa Zdziechowo
1904-18 ZechauZechau Partnerstädte
- Speyer, (Deutschland, Rheinland-Pfalz)
- Anagni, (Italien)
- Esztergom, (Ungarn)
- Falkenberg, (Schweden)
- Radviliškis, (Litauen)
- Roskilde, (Dänemark)
- Saint-Malo, (Frankreich)
- Uman, (Ukraine)
- Veendam, (Niederlande)
- Sergiyev Posad, (Russland)
Söhne und Töchter der Stadt
- Hermann Senator (1834-1911), Nachfolger Prof. Rudolf Virchows als 1. Vorsitzender der Berliner Medizinischen Gesellschaft, klinischer Leiter an der Berliner Charité und Professor, Verfasser wichtiger Arbeiten über Nierenkrankheiten und Eiweißausscheidung
- Jacob Caro (1836–1904), Historiker, Prof. in Jena und Breslau, verfasste Untersuchungen zur polnischen, russischen, spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Geschichte.
- Felix Waldstein (1865–1943), Politiker (DDP)
- Siegfried Laboschin (1868-1929), Maler und Grafiker
- Georg Davidsohn (1872–1942), sozialdemokratischer Politiker und Journalist
- Wilhelm Bahnik (1890–1938), kommunistischer Widerstandskämpfer
- Wilhelm Storz (1897–1985), Jurist, Inhaber des Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern, Verfasser des Lehrbuchs „Deutsches Strafrecht“ (3. Aufl. 1963)
- Heinz Reinefarth (1903-1979), deutscher SS-Gruppenführer, Politiker
- Paweł Arndt (* 1954), Politiker
- Arkadiusz Radomski (* 1977), polnischer Fußballspieler
Literatur
Bibliografie
Monographien, Beiträge
- Brockhaus 1908, Bd. 8, S. 35 (Art. Gnesen).
- Ursula Mende, Die Bronzetüren des Mittelalters. 800–1200, München 1983, S. 84 ff.
- Wilfried Gerke, unter Mithilfe von Elfriede Henke: Deutsche im Gnesener Land, Hannover 1981
Fußnoten
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