Hugo Lepnurm

Hugo Lepnurm

Hugo Lepnurm (* 31. Oktober 1914 in Tsitre, heute Landgemeinde Kuusalu, Kreis Harju, Estland; † 15. Februar 1999 in Tallinn) war ein estnischer Komponist und Organist.

Leben und Werk

Hugo Lepnurm wurde im Dorf Tsitre (deutsch Zitter) in der damaligen Gemeinde Kolga (Kolk) in Nordestland geboren. Lepnurm schloss 1933 das Studium im Fach Orgel am Tallinner Konservatorium (heute Musik- und Theaterakademie) bei Artur Kapp ab. Von 1932 bis 1934 studierte er auch Komposition.

Lepnurm verbrachte die Jahre 1938/39 in Paris bei den französischen Komponisten Joseph Gilles und Marcel Dupré. Von 1936 bis 1942 war Lepnurm Lehrkraft am Tallinner Konservatorium, von 1944 bis 1950 am Staatlichen Tallinner Konservatorium. Ab 1945 bekleidete er den Titel eines Professors. Lepnurm unterrichtete vor allem die Fächer Orgel, Musiktheorie und Musikgeschichte. Daneben lehrte er auch am Theologischen Institut der Estnischen Evangelisch-Lutherische Kirche. Dies missfiel den sowjetischen Machthabern Estlands, die ihm 1950 Lehrverbot am Konservatorium erteilten. Erst nach der Entstalinisierung wurde ihm 1958 wieder die Lehrerlaubnis erteilt. Von 1967 bis 1994 unterrichtete Lepnurm an der Estnischen Musikakademie (EMA).

Ab 1933 trat Lepnurm als Solist in zahlreichen Orgelkonzerten in Estland und im Ausland auf. Daneben schrieb er mehrere Bücher zur Geschichte des Orgelbaus und zur Orgelkultur. Er galt als Experte für Alte Musik. Während des Zweiten Weltkriegs begann er auch selbst zu komponieren. Bekannt sind unter anderem seine drei Kantaten, ein Orgel- (1956) und ein Klavierkonzert, Stücke für Chor und Orgel sowie seine Sonate für Cello und Orgel. 1974 erhielt Lepnurm den Titel eines Volkskünstlers der Estnischen Sozialistischen Sowjetrepublik.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eesti elulood. Tallinn: Eesti Entsüklopeediakirjastus 2000 (= Eesti entsüklopeedia 14) ISBN 9985-70-064-3, S. 238

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Lepnurm — Hugo Lepnurm (* 31. Oktober 1914 in Tsitre, heute Landgemeinde Kuusalu, Kreis Harju, Estland; † 15. Februar 1999 in Tallinn) war ein estnischer Komponist und Organist. Leben und Werk Hugo Lepnurm wurde im Dorf Tsitre (deutsch Zitter) in der… …   Deutsch Wikipedia

  • Лепнурм — Лепнурм, Хуго Людвигович Хуго Людвигович Лепнурм (эст. Hugo Lepnurm, 18 (31) октября 1914(19141031), ныне уезд Харьюмаа  15 февраля 1999, Таллин)  выдающийся эстонский органист, композитор, педагог. Народный артист Эстонской… …   Википедия

  • Лепнурм, Хуго Людвигович — Хуго Людвигович Лепнурм Дата рождения 31 октября (18 октября) 1914(1914 10 18) Место рождения Харьюмаа Новгородская губерния Российская империя Дата смер …   Википедия

  • Liste der Biografien/Len–Ler — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste estnischer Komponisten — Dies ist eine Liste bekannter estnischer Komponisten klassischer Musik. A Els Aarne (1917–1995) Evald Aav (1900–1939) Juhan Aavik (1884–1982) Tauno Aints (* 1975) Edgar Arro (1911–1978) Lydia Auster (1912–1993) B Johannes Bleive (1909–1991) E …   Deutsch Wikipedia

  • Andres Uibo — (* 16. April 1956 in Kivi Vigala, Kreis Rapla) ist ein estnischer Komponist, Organist und Hochschullehrer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Werke (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Liste estnischer Komponisten klassischer Musik — Dies ist eine Liste bekannter estnischer Komponisten klassischer Musik. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • August Topman — (* 28. Junijul./ 10. Juli 1882greg. in Lõpemetsa bei Raikküla, heute Kreis Rapla, Estland; † 8. September 1968 in Tallinn) war ein estnischer Komponist, Organist und Hochschullehrer. Leben August Topman (Schreibweise auch Topmann)… …   Deutsch Wikipedia

  • Toomas Trass — (* 12. Dezember 1966 in Tartu) ist ein estnischer Komponist und Organist. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”