Hugo Sholto Oskar Georg von Douglas

Hugo Sholto Oskar Georg von Douglas

Hugo Sholto Oskar Georg von Douglas (* 19. April 1837 in Aschersleben; † 19. April 1912 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller, seit 1888 Graf von Douglas, Unternehmer und Mitglied des Preußischen Landtages und des Staatsrates.

Leben

Seine Vorfahren stammen vom schottischen Geschlecht der Douglas ab. Einige Familienmitglieder zogen im Jahr 1772 nach Aschersleben. Diese waren hier erst als calvinistische Prediger in den reformierten Gemeinden tätig. Sie betrieben nebenbei Ackerbau, weil das Geld kaum reichte. Sein Großvater Wilhelm Douglas war dann im Jahr 1795 der Erste aus der Familie, der bei Aschersleben ein Braunkohlevorkommen entdeckte und mit seinen Söhnen im Jahr 1828 eine Grube gründete. Sein Vater Gustav (1798–1877) wurde 1832 Bürgermeister in Aschersleben und bald Abgeordneter des Kreistags. Durch den hohen Bedarf an Braunkohle und die Erschließung neuer Gruben wurde die Familie immer reicher. Deshalb konnte Hugo Sholto Oskar Georg Douglas in Berlin und Heidelberg Chemie studieren. Nach seinem Studium wurde er Angestellter im neu entstehenden Kalisalz-Förderkomplex bei Staßfurt.

Douglas heiratete am 25. April 1865 Jenny Amalie Reisner in Gottesgnaden bei Calbe (Saale).

Im Deutschen Krieg 1866 und im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 avancierte er zum Major und erhielt das Eiserne Kreuz. Er war seit 1864 Mitbesitzer der Grube Alfred bei Calbe. Die Grube bestand bis 1915. Diese Grube war eine der bedeutendsten Braunkohlenbergbaugruben Deutschlands. Im Jahr 1882 vertiefte der Unternehmer die Grube auf 57 Meter. So förderten im Jahr 1889 über 200 Bergleute täglich 683 Tonnen Rohbraunkohle. Einige Kilometer westlich von Westeregeln entdeckte er unter einem Gipslager Kalisalz, sicherte sich die Bergrechte und begann 1875 mit der Förderung von Carnallit. Er gründete das „Kali- und Steinsalz-Bergwerk Douglashall“.

Im Jahr 1881 wurde die in der Aktiengesellschaft „Consolidierte Alkaliwerke“ mit schon bestehenden Kali-Fabriken vereinigt. Douglas erweiterte die Zahl der Abbauschächte, um den gestiegenen Bedarf zu decken. Sein Kaliwerk in Westeregeln gehörte am Ende des 19. Jahrhunderts zu den weltweit größten seiner Art. Im Jahr 1884 wurde er in den Freiherrenstand erhoben. Er engagierte sich auch sozial. Im Jahr 1884 gründete er eine Zentralstelle für Volkswohlfahrt, den Evangelischen Trostbund und 1886 eine Stiftung der Familie und einen Kindergarten.

1888, im Jahr der Krönung von Wilhelm II., wurde Douglas in den Grafenstand erhoben.

Im Jahr 1891 hatte der Unternehmer in Ralswiek auf der Insel Rügen am Großen Jasmunder Bodden ein Gut erworben. Hier ließ er in den Jahren 1893/94 auf einer Anhöhe ein von dem Berliner Architekten G. Stroh im Stil der französischen Loireschlösser entworfenes Herrenhaus bauen. Er ließ den schon seit 1810 eingerichteten Landschaftspark mit dendrologischen Seltenheiten erweitern. Die Holzkapelle Ralswiek ließ der Graf im Jahr 1907 am Ortseingang aufbauen. Er hatte diese bei der Weltausstellung in Schweden gekauft. Graf Douglas erhielt im Jahr 1896 von der Großherzoglichen Mecklenburgisch-Schweriner Regierung den Auftrag, das unter einer Gipsschicht bei Lübtheen befindliche Kalisalzlager zu erschließen und auszubeuten. Die „Mecklenburgische Gewerkschaft Friedrich Franz“, deren Hauptaktionär der Großherzog Friedrich Franz II. selbst war, wurde gegründet und 1906 das Bergwerk eröffnet. Bereits 1916 musste der Schacht wegen massiven Wassereinbruchs wieder geschlossen werden.

Im Jahr 1909 gab Hugo Sholto Oskar Georg Graf von Douglas seine Lebenserinnerungen unter dem Titel „Lebensbetrachtungen – Aphorismen zur Lebensweisheit“ heraus.

Er starb in Berlin und wurde in Ralswiek in der Nähe seines Herrenhauses begraben. Nach seinem Tode verkauften die vielen teilhabenden Verwandten das gemeinsame Montan- und Industriebesitztum und teilten den Ertrag anteilig unter sich auf.

Die Universität Halle verlieh ihm die Ehrendoktorwürde, er wurde Ritter mehrerer Orden und Ehrenbürger der Stadt Aschersleben. Außerdem wurde nach ihm in Aschersleben die Douglasstraße benannt, in der die Verwaltung und der Kindergarten ansässig waren.

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