- Hymnologie
-
Die Hymnologie ist die Lehre von gesungenen Hymnen und Hymnendichtung. Der Wissenschaftler, der die Hymnologie vertritt und erforscht, heißt Hymnologe.
Inhaltsverzeichnis
Gegenstand
Zentraler Forschungsgegenstand ist - nach Christoph Albrecht (s. Literatur) - das Kirchenlied mit seinen Textdichtern und Melodisten und in einem weiteren Sinn das Gesangbuch der verschiedenen Kirchen in der Kirchengeschichte und Gegenwart.
Im theologischen Fächerkanon ist die Hymnologie eine Teildisziplin der Praktischen Theologie. Auch ökumenische Aspekte spielen hinein, weil Kirchenlieder oft die Konfessionsgrenzen überspringen und sprengen. Die Hymnologie ist ein wesentliches Fach bei jeder Kirchenmusikerausbildung und bei der Pastoren- bzw. Vikarsausbildung.
Neben liturgiewissenschaftlichen und kirchenhistorischen Elementen fließen in die Lehre und Forschung der Hymnologie auch Erkenntnisse der Ästhetik, der Poetik, der Germanistik und Philologie, der Musikwissenschaft und der Volkskunde ein.
Eine bedeutende wissenschaftliche Fachorganisation ist die Internationale Arbeitsgemeinschaft für Hymnologie, mit deren Hilfe internationale Gesangbücher wie zum Beispiel Unisono (1997) und Colours of Grace (2006) entwickelt wurden.
Hymnologen
Wichtige Hymnologen des 17. Jahrhunderts
Wichtige Hymnologen des 18. Jahrhunderts
- Georg Ludwig von Hardenberg
- David Gottfried Schöber (1696-1778), auch Bürgermeister in Gera
- Christoph Schütz
- Christoph Heinrich Zeibich
Wichtige Hymnologen des 19. Jahrhunderts
- Wilhelm Bäumker
- Hermann Albert Daniel
- Albert Fischer
- Albert Knapp
- Philipp Wackernagel
- Johannes Christoph Andreas Zahn
- Ludwig Schöberlein
- Joseph Hermann Mohr
Wichtige Hymnologinnen und Hymnologen des 20. und 21. Jahrhunderts
- Christoph Albrecht
- Konrad Ameln
- Wolfgang Bretschneider
- Philipp Harnoncourt
- Jürgen Henkys
- Markus Jenny
- Gustav Adolf Krieg
- Bernhard Leube
- Christhard Mahrenholz
- Martin-Christian Mautner
- Otto Michaelis (Theologe)
- Dörte Maria Packeiser
- Christa Reich
- Martin Rößler
- Friedrich Spitta
- Sigvald Tveit
- Günter Balders, im Bereich Freikirchen und Pietismus
- Hermann Kurzke
Literatur
Jahrbücher
- Jahrbuch für Liturgik und Hymnologie, begründet 1955 von Konrad Ameln, Christian Mahrenholz und Karl Ferdinand Müller, herausgegeben von der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Hymnologie / International Fellowship for Research in Hymnology, dem Interdisziplinären Arbeitskreis Gesangbuchforschung Mainz und dem Liturgiewissenschaftlichen Institut Leipzig; bis 1985 Johannes Stauda Verlag Kassel, ab 1986 (Bd. 30) Lutherisches Verlagshaus Hannover, seit 1996 (Bd. 36) Vandenhoeck & Ruprecht[1], ISSN 0075-2681 (erscheint jährlich).
Einzeldarstellungen
- Christoph Albrecht: Einführung in die Hymnologie. 3. Auflage. Vandenhoeck und Ruprecht Göttingen 1987, ISBN 3-525-57177-1.
- Konrad Klek: Artikel "Hymnologie". In: Siegfried Bauer: Probieren und Studieren. Lehrbuch zur Grundausbildung in der Evangelischen Kirchenmusik. Unter Mitarb. von Ingo Bredenbach. Strube-Verlag, München 1996, ISBN 3-921946-29-8, S. 233–265.
Einzelnachweise
Weblinks
Wikimedia Foundation.