- IHK Aachen
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Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts mit Sitz in Aachen.
Inhaltsverzeichnis
Rechtsform und Aufgaben
Der Kammerbezirk der IHK Aachen umfasst die Städteregion Aachen, Kreis Düren, Kreis Heinsberg und den Kreis Euskirchen. Der IHK Aachen gehören rund 73.000 Gewerbetreibende und Unternehmen an. Im Kammerbezirk wohnen zirka 1,3 Millionen Menschen.
Sie hat die Aufgabe, die Wirtschaft zu fördern und die Gesamtbelange aller Wirtschaftsbereiche ihres Bezirkes wahrzunehmen. Insbesondere die letztgenannte Aufgabe kann sie nur deshalb erfüllen, weil sie von Interessen Einzelner unabhängig ist. Die IHK Aachen ist eine Einrichtung der wirtschaftlichen Selbstverwaltung und somit keine Behörde und kein Verband. Sie untersteht zwar staatlicher Rechtsaufsicht, ist aber nicht den Weisungen anderer Dienststellen untergeordnet.
Folgende Kernaufgaben nimmt die IHK Aachen wahr:
- Förderung der regionalen Wirtschaft
- Wahrnehmung der Gesamtbelange der Wirtschaft
- Beratung der Unternehmen
Organisationsstruktur
Unternehmen und Kleingewerbetreibende des Kammerbezirks Aachen wählen alle vier Jahre maximal 62 Vertreter in die Vollversammlung. Diese wählt alle vier Jahre das Präsidium, bestehend aus dem Präsidenten und zurzeit maximal acht Stellvertretern. Die Hauptgeschäftsführung wird vom Präsidium berufen.
Das Hauptamt der IHK Aachen gliedert sich in acht Abteilungen. Diese sind in alphabetischer Reihenfolge:
- Berufsbildung
- Dienstleistungsunternehmen, Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit
- Hauptgeschäftsführung
- Innovation, Umwelt und Industrie
- International, Verkehr und Handel
- Recht, Existenzgründung und Unternehmensförderung
- Weiterbildung und Informationstechnologien
- Zentrale Dienste
Gesetzliche Grundlagen
Die Grundlagen der IHK Aachen regelt das Bundesgesetz zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern[1] und das Landesgesetz über die Industrie- und Handelskammern im Lande Nordrhein-Westfalen [2]. Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer Rechtsgrundlagen[3].
Tätigkeitsbereiche
Die IHK Aachen hat bestimmte Pflichtaufgaben. Dies sind zum Beispiel folgende:
- Berufsbildung
- Außenwirtschaft
- Konjunkturberichte
- Betriebsberatung
- Abfallberatung
- Gutachten
- Sachverständige
- Gewerbeuntersagung
Im Bereich der Interessenvertretung nimmt die IHK Aachen zum Beispiel folgende Aufgaben wahr:
- Investitionszuschüsse
- Gewerbeansiedlung
- Existenzgründung
- Bauleitplanung
- Forschungsförderung
- Steuern und Abgaben
- Verkehrsinfrastruktur
- Politikberatung
Zusätzlich bietet die IHK Aachen zum Beispiel folgende Service-Leistungen an:
- Vermittlung von Geschäfts- und Kooperationspartnern
- Weiterbildung
- IHK-Zeitschrift
- Existenzgründung
- Umweltberatung
- Technologieberatung
- Innovationsberatung
- Erfa-Gruppen
- Schlichtungsstellen
Geschichte
- 2. April 1804: Regierungserlass Napoleons zur Gründung einer „Chambre consultative de manufactures, fabriques, arts et metiers“
- 21. Juni 1804: Gründung der Gewerbekammer Aachen mit anfangs sechs Mitgliedern
- 1815: Übergang in königlich-preußische Verwaltung
- 1833: Offizielle Erteilung des Namens „Handelskammer für die Städte Aachen und Burtscheid“ durch König Friedrich Wilhelm III; Verpflichtung zur Erstellung eines jährlichen Berichtes über die wirtschaftliche Lage der Wirtschaft und Maßnahmen zu ihrer Verbesserung
- 1904: Bezug des Gebäudes Theaterstraße 6, 52062 Aachen
- 1907: Vergrößerung des Kammerbezirks durch Eingliederung der Kreise Geilenkirchen, Heinsberg und Erkelenz in das Betreuungsgebiet
- 1920: Übernahme der Kreise Monschau und Schleiden von der Kammer Eupen
- 1924: Umbenennung in „Industrie- und Handelskammer“
- 1931: Zusammenlegung der Kammern Aachen und Stolberg
- 1935: Zuordnung zur Wirtschaftskammer Rheinland
- 21. Juni 1945: Neukonstituierung der Kammer durch 27 Gewerbetreibende
- 1957: Einrichtung eines Dezernates für Fragen des gemeinsamen Marktes als Reaktion auf Gründung der EGKS und der EWG
- 1958: Rückkehr der seit 1949 unter belgischer und niederländischer Verwaltung stehenden Gebietsteile in den Kammerbezirk
- 1972: Gründung des „Arbeitskreis zur Wirtschaftsförderung in der Region Aachen“
- 1977: Eingliederung des Altkreises Euskirchen in das Betreuungsgebiet; Bezug des neugestalteten Verwaltungsbaus Theaterstraße 6 - 8, 52062 Aachen
- 1983: PROGNOS-Gutachten zur Entwicklung der Wirtschaftsstruktur in der Region Aachen
- 1984: Anstoß zur Gründung der AGIT (Aachener Gesellschaft für Innovation und Technologietransfer)
- 1987: Im Zuge der Zukunftsinitiative Montanregion (ZIM) wird ein Regionalprogramm für die Wirtschaftsregion Aachen entwickelt und in der Regionalkonferenz Aachen verabschiedet
- 1989: Ausweitung der Projektmaßnahmen im Rahmen der Zukunftsinitiative Nordrhein-Westfalen (ZIN)
- 1994: Umsetzung des EU-Programmes INTERREG II unter anderem in Form von Kooperationsabkommen mit den Industrie- und Handelskammern der Euregio Maas-Rhein
- 1998: Strategiekonzept „Die Region Aachen 2015“
- 1999: Kooperationsvertrag mit der Kamer van Koophandel Maastricht
- 2000: Kooperationsvertrag mit der Chambre de Commerce et d'Industrie de Liège
- 2004: 200-jähriges Jubiläum
- 2004: GründerStartStiftung
Die Präsidenten der IHK Aachen
- Johann Wilhelm Gottfried von Lommessem (1804 – 1808)
- Cornelius von Guaita (1808 – 1820)
- Franz Daniels (1820 – 1826, 1830 – 1831)
- Christian Oeder (1826 – 1830, 1831 – 1832, 1835 – 1836)
- Edmund Emundts (1832 – 1834)
- David Hansemann (1836 – 1839, 1843 – 1848)
- Jakob Springsfeld (1839 – 1841)
- Philipp Heinrich Pastor (1841 – 1843)
- Josef van Gülpen (1848 – 1850)
- Leopold Scheibler (1851 – 1863, 1871 – 1881)
- Johann Peter Stolzenhoff (1851 – 1858)
- Leonhard Lynen-Dumont (1859)
- Eduard Schleicher (1860 – 1872)
- Cornelius von Guaita (1863 – 1867)
- Peter Stamm (1875 – 1901)
- Oskar Erckens (1881 – 1896)
- Carl Delius (1896 – 1914)
- Georg Viktor Lynen (1902 – 1911)
- Wilhelm Hoesch (1911 – 1918)
- Georg Talbot (1914 – 1924)
- Franz Wirtz (1918 – 1930)
- Victor Weidtman (1925 – 1926)
- Albert Schiffers (1927 – 1933)
- Leopold Peill (1933 – 1938)
- Richard Talbot (1939 – 1941)
- Hans Croon (1941 – 1942, 1943 – 1944)
- Hermann Heusch (1945 – 1981)
- Dr. Heinz Malangré (1981 – 1997)
- Michael Wirtz (1997 – 2008)
- Bert Wirtz (ab 2008)
Literatur
- Thomes, Paul: 1804 – 2004, 200 Jahre mitten in Europa, Die Geschichte der Industrie- und Handelskammer Aachen, Shaker Verlag 2004, Aachen
- Industrie- und Handelskammer Aachen (Herausgeber): Wirtschaftsgeschichte der Region Aachen – Vom Ende des zweiten Weltkriegs bis zur Gegenwart, Selbstverlag Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln e. V. 2000, Köln
Einzelnachweise
- ↑ http://www.gesetze-im-internet.de/ihkg/index.html Gesetz zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern vom 18. Dezember 1956 (BGBI. I, 920), zuletzt geändert am 23. Juli 1998
- ↑ http://www.aachen.ihk.de/linkableblob/1438984/.3./data/gesetz_ueber_die_ihkn_im_lande_nrw-data.pdf Gesetz über die Industrie- und Handelskammern im Lande Nordrhein-Westfalen (IHKG) vom 23. Juli 1957, zuletzt geändert durch Gesetz vom 6. Oktober 1987
- ↑ http://www.aachen.ihk.de/servicemarken/ueber_uns/Rechtsgrundlagen/ Rechtsgrundlagen der IHK Aachen
Weblinks
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