- Ibrahim Mustafa
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Ibrahim Mustafa (arabisch إبراهيم مصطفى) (* 1904; † 11. Oktober 1968) war ein ägyptischer Ringer. Er war Olympiasieger im griechisch-römischen Stil im Halbschwergewicht.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Ibrahim Mustafa erlernte als Jugendlicher in Alexandria den Beruf eines Zimmermanns. Während der Arbeit sah er in einem Nebengebäude junge Männer beim Ringen. Er interessierte sich dafür und erfuhr, dass diese jungen Männer aus der armenischen Minderheit in Ägypten waren und beim Al-Gomrak Club Alexandria trainierten. Er begann daraufhin auch mit dem Ringen, wobei er aber zunächst mit seienen Freunden seine Kräfte maß. Später meldete er sich beim Olympic Club Alexandria an und entwickelte sich dort zu einem hervorragenden Ringer im griechisch-römischen Stil.
Nachdem er mehrere Preise und die ägyptische Meisterschaft 1924 gewonnen hatte, wurde er zu den Olympischen Spielen dieses Jahres nach Paris entsandt. Er startete dort im Halbschwergewicht und kam in seinen ersten drei Kämpfen zu Siegen. Dann traf er auf die routinierten schwedischen Spitzenringer Carl Westergreen und Rudolf Svensson, gegen die er unterlag. Damit belegte er den 4. Platz und verpasste damit knapp eine Medaille.
Vier Jahre später war er auch bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam am Start. Inzwischen 24 Jahre alt, war er kräfte- und technikmäßig enorm gereift. Dies bekamen seine Gegner zu spüren, denn Ibrahim Mustafe besiegte nacheinander Nicolas Appels aus Belgien, A. Sefik aus der Türkei, Einar Hansen aus Dänemark, Onni Pellinen aus Finnland und im Kampf um die Goldmedaille auch Adolf Rieger aus Deutschland. Er wurde damit der erste afrikanische Olympiasieger.
Nach den Olympischen Spielen 1928 war Ibrahim Mustafa zunächst arbeitslos. Als dies in der ägyptischen Öffentlichkeit bekannt wurde, wurde dafür gesorgt, dass er eine Trainerstelle beim Olympic Club in Alexandria bekam. Im Jahre 1929 weilte er auf Einladung des schwedischen Ringerverbandes auf einer Wettkampfreise in Skandinavien. Er konnte dort einige schöne Erfolge erzielen, dominierte aber nicht mehr so wie 1928. Bei einem Turnier in Kopenhagen musste er z.B. auch von dem deutschen Europameister Robert Rupp eine Niederlage hinnehmen.
Internationale Erfolge
(OS = Olympische Spiele, GR = griechisch-römischer Stil, Hs = Halbschwergewicht, bis 1928 bis 82,5 kg, danach bis 87 kg Körpergewicht))
- 1924, 4. Platz, OS in Paris, GR, Hs, mit Siegen über A. Misset, Niederlande, J. Baumert, Frankreich u. Bruto Testoni, Italien u. Niederlagen gegen Carl Westergreen u. Rudolf Svensson, bde. Schweden;
- 1928, Goldmedaille, OS in Amsterdam, GR, Hs, mit Siegen über Nicolas Appels, Belgien, A. Sefik, Türkei, Einar Hansen, Dänemark, Onni Pellinen, Finnland u. Adolf Rieger, Deutschland;
- 1929, 3. Platz, Intern. Turnier in Stockholm, GR, Hs, hinter Rudolf Svensson u. Onni Pellinen u. vor Thure Sjöstedt, Schweden u. Robert Rupp, Deutschland;
- 1929, 2. Platz, Intern. Turnier in Kopenhagen, GR, Hs, hinter Robert Rupp u. vor Julius Petersen, Dänemark
Literatur
- Documentation of International Wrestling Championships der FILA, 1976, Seiten O-21 u. O-29
Weblinks
- Profil von Ibrahim Mustafa bei der Fédération Internationale des Luttes Associées (englisch)
- Ibrahim Mustafa in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
1908: Verner Weckman | 1912: kein Sieger | 1920: Claes Johansson | 1924: Carl Westergren | 1928: Ibrahim Mustafa | 1932: Rudolf Svensson | 1936: Axel Cadier | 1948: Karl-Erik Nilsson | 1952: Kelpo Gröndahl | 1956: Walentin Nikolajew | 1960: Tevfik Kis | 1964: Bojan Radew | 1968: Bojan Radew | 1972: Waleri Resanzew | 1976: Waleri Resanzew | 1980: Norbert Növényi | 1984: Steve Fraser | 1988: Atanas Komtschew | 1992: Maik Bullmann | 1996: Wjatscheslaw Oleinik
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