Icewind Dale

Icewind Dale

Icewind Dale ist eine Rollenspiel-Reihe der Black Isle Studios auf Grundlage der Infinity-Engine. Die Spiele wurden von Interplay vertrieben.

Inhaltsverzeichnis

Icewind Dale

Icewind Dale
Icewind-Dale Logo.png
Entwickler Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Black Isle Studios
Publisher Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Interplay
Designer Chris Avellone,
Joshua E. Sawyer
Erstveröffent-
lichung
Mai 2000
Plattform(en) PC (Windows), Mac
Spiel-Engine Infinity-Engine
Genre RPG
Spielmodi Einzelspieler, Mehrspieler
Steuerung Maus, Tastatur
Systemminima 233 MHz CPU
32 MB RAM
4 MB Grafikkarte
300 MB Festplatte
Soundkarte
Medien 2 CDs oder 1 DVD
Sprache Deutsch
Aktuelle Version 1.06 (ohne Add-on, 17. August 2000),
1.42 (mit Add-on, )
Altersfreigabe
USK ab 12 freigegeben

Handlung

Schauplatz ist wie bereits bei Baldur's Gate die Kampagnenwelt der Vergessenen Reiche. Die Handlung ereignet sich jedoch in der weiter nördlich von Baldurs Tor gelegenen Region des Eiswindtales, dem Machtbereich der sogenannten Zehnstädte. Ausgangspunkt ist das Fischerdorf Osthafen. Die Heldengruppe des Spielers schließt sich einer Expedition zur Ortschaft Kuldahar an. Dieses leidet seit einiger Zeit zunehmend unter Monsterattacken und bittet daher die umliegenden Städte um Unterstützung. Unterwegs gerät die Karawane in einen Hinterhalt, dem die Gruppe als einzige lebend entkommen kann. Ihre Aufgabe ist es fortan die Hintergründe der Monsterattacken aufzudecken und die Verantwortlichen zur Strecke zu bringen. Von Kuldahar aus bereist die Heldengruppe weite Teile des Eiswindtales, u. a. das Tal der Schatten, die alte Elfenfeste der Abgetrennten Hand, das Drachenauge und die unterirdische Zwergenstadt Dorntief. Die Heldengruppe des Spielers ist Teil einer Hilfsexpedition aus dem Dorf

Spielprinzip

Im Gegensatz zu Baldur's Gate liegt der Schwerpunkt von Icewind Dale auf den taktischen Kämpfen, die jederzeit durch Tastendruck pausiert werden können. Meist kämpfen sich die Charaktere stundenlang durch düstere Höhlen oder lodernde Vulkane. Die Handlung ist streng linear gehalten und bietet wenig Nebenquests.

Zu Anfang des Spiels stellt der Spieler eine maximal sechsköpfige Heldentruppe zusammen, die aus Kriegern, Priestern, Dieben, Magiern und anderen Klassen bestehen kann. Dabei kann er Aussehen, Stimme, Fertigkeiten und den Namen jedes einzelnen Charakters bestimmen. Wer möchte, darf sich eine Biographie des Charakters ausdenken und eingeben. Im Gegensatz zu den anderen Infinity-Spielen gibt es im Spielverlauf keine Charaktere, die man in seine Truppe aufnehmen könnte. Es kommt somit zu keinerlei Partyinteraktionen oder Sonderaufträgen.

Die Helden erhalten – wie in Rollenspielen üblich – für das Lösen von Rätseln und Töten von Gegnern Erfahrungspunkte. Ist eine gewisse Schwelle erreicht, steigt der Charakter um eine Stufe auf. Er erhält zusätzliche Lebenspunkte und je nach Klasse neue Fähigkeiten bzw. die Möglichkeit, vorhandene Fähigkeiten zu verbessern. Anders als in Baldur's Gate können die Charaktere mindestens bis Stufe 15, je nach Klasse auch höher aufsteigen. Somit kommen Magier in den Genuss wirklich mächtiger Zaubersprüche.

Im Gegensatz zu anderen Rollenspielen gibt es im D&D-System keine Magiepunkte, die für die Verwendung von Zaubersprüche eingesetzt werden können. Magiebegabten Charakteren stehen pro Tag abhängig von den Charakterwerten und Erfahrungsstufe eine begrenzte Zahl von Zaubersprüchen zur Verfügung. Diese Sprüche muss sich der Magiekundige erst während einer Rast aus seinem Zauberbuch heraus einprägen, bevor er sie wirken kann. Dabei wird zwischen Magier- und Klerikerzaubern unterschieden. Magier erlangen neue Sprüche, indem sie ausgewählte Spruchrollen in ihr Zauberbuch kopieren. Kleriker erhalten ihre Sprüche als göttliche Eingebung, abhängig von ihrer Schutzgottheit. Sie haben keinen Einfluss auf die ihnen zur Verfügung stehende Palette an Zaubersprüchen. Alternativ können beide Klassen auch einmalig anwendbare Spruchrollen bzw. magieauslösende Gegenstände verwenden.

Die Magierklasse umfasst Zauberkundige, Magierspezialisten, Hexenmeister und Barden. Anwender göttlicher Magie sind neben dem Kleriker auch Druiden, Waldläufer und Paladine. Sowohl die Magie- als auch Klerikerzauber sind in insgesamt 9 Zaubergrade mit zunehmender Mächtigkeit eingeteilt.

Entwicklung

Das Spiel basiert auf der 2. Ausgabe des AD&D-Regelwerks und nutzt wie Baldur's Gate und Planescape: Torment die Infinity-Engine des Herstellers Bioware. Der Soundtrack stammt von Jeremy Soule.

Rezeption

Icewind Dale erhielt sehr gute Bewertungen (Metacritic: 87 von 100).[1]

Der Soundtrack von Jeremy Soule wurde von Gamespot und IGN jeweils als bester Spielesoundtrack des Jahres 2000 ausgezeichnet.[2][3]

Erweiterungen

Herz des Winters

Icewind Dale: Herz des Winters (Add-on)
Originaltitel Icewind Dale: Heart of the Winter
Entwickler Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Black Isle Studios
Publisher Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Interplay
Designer Chris Avellone,
Joshua E. Sawyer
Erstveröffent-
lichung
Februar 2001
Plattform(en) PC (Windows)
Spiel-Engine Infinity-Engine
Genre RPG
Spielmodi Einzelspieler, Mehrspieler
Steuerung Maus, Tastatur
Systemminima 233 MHz CPU
32 MB RAM
4 MB Grafikkarte
300 MB Festplatte
Soundkarte
Medien 1 CD
Sprache Deutsch
Aktuelle Version 1.42 (7. September 2001)
Altersfreigabe
USK ab 12 freigegeben
Information Patch 1.42 beinhaltete die Mini-Erweiterung Die Herausforderungen des Meisters der Verlockung.

Die offizielle Erweiterung Herz des Winters erschien im Februar 2001, zehn Monate nach Release des Hauptspiels und 5 Monate nach Baldur's Gate 2. Es bietet ca. 20-30 zusätzliche Spielstunden und richtet sich an höherstufige Heldengruppe mit mindestens Stufe 9.

Handlung

Die neuen Inhalte sind direkt in das Spiel integriert und können während dem Spielverlauf freigeschaltet werden. In Kuldahar trifft der Spieler dabei mit seiner Heldengruppe auf den Schamanen Hjollder der Uthgard-Barbaren. Dieser ist aufgrund einer Vision nach Kuldahar gereist. Er ist überzeugt, das die Heldengruppe vom Schicksal dazu bestimmt ist, die große Gefahr eines Krieges zwischen den Uthgard-Stämmen und den Zehnstädten zu verhindern. Er bittet sie, ihn in das weiter nördlich gelegene Städtchen Einsamwald zu begleiten. Die Spannungen dort werden vorangetrieben durch den untoten Barbarenfürsten Wylfdene. Ihm ist es gelungen, die sonst zerstrittenen Stämme unter seinem Banner zu vereinen. Im Auftrag des Schamanen sollen die Helden das düstere Geheimnis lösen, das seine Rückkehr aus dem Totenreich umgibt.

Die Mission führt die Heldengruppe weit von Kuldahar weg. Die Missionen des Hauptspiels können solange nicht weiterverfolgt werden.

Neue Inhalte

Das Add-on enthält neue Gebiete, 80 neue Gegenstände, 60 neue Zaubersprüche und Fähigkeiten. Die Obergrenze für Erfahrung wurde auf 8 Millionen Punkte angehoben und als zusätzliche Herausforderung ein neuer Schwierigkeitsmodus namens Herz des Zorns eingeführt.

Für Spieler, die das Hauptspiel bereits beendet haben, gibt es eine Importfunktion, mit der eine bestehende Heldengruppe direkt in die Handlung der Erweiterung versetzt werden kann.

Technik

Herz des Winters war verbunden mit einem Technik-Upgrade. Die auf 640x460 beschränkte Auflösung wurde auf 800×600 Bildpunkte angehoben und die Menüleisten konnten nun auf Wunsch komplett ausgeblendet werden. Das Spiel wurde damit auf denselben technischen Stand wie das kurz zuvor veröffentlichte Baldur's Gate 2 gebracht.

Rezeption

Herz des Winters erhielt gute Bewertungen (Metacritic: 74 von 100).[4] Der Umfang des Add-ons wurde jedoch von einigen Rezensenten als zu gering kritisiert.[5]

Die Herausforderungen des Meisters der Verlockung

Die Herausforderungen des Meisters der Verlockung (engl.: Trials of the Luremaster) ist eine kostenlose Downloaderweiterung für das Add-on Herz des Winters von Icewind Dale. Sie erschien am 7. September 2001 als Bestandteil des Patches 1.42 für Herz des Winters.

Handlung

Die Erweiterung beschäftigt sich hauptsächlich mit den Geheimnissen eines offenbar schon vor langer Zeit verlassenen Schlosses. Die Heldengruppe wird während ihres Aufenthalts in Einsamwald, dem Handlungsort von Herz des Winters, in der Taverne des Ortes von einem Halbling namens Hobart Stummelzeh um Hilfe gebeten. Nimmt die Gruppe an, wird sie in die weit entfernt gelegene Wüste Anauroch versetzt, wo sie sich den namensgebenden Fallen und Herausforderungen des Meisters der Verlockung stellen müssen.[6]

Während des Aufenthalts in der Anauroch können weder die Missionen der Erweiterung Herz des Winters, noch die des Hauptspiels weiterverfolgt werden.

Entwicklung

Als Reaktion auf Kritik an der Spiellänge des Add-ons Herz des Winters entwickelten Black Isle Studios kostenlos ein weiteres kleines Add-on namens Die Herausforderungen des Meisters der Verlockung. Das 8-10 stündigen Abenteuer umfasst 20 neue Gebiete und wurde in Patch 1.42 für das Add-on Herz des Winters integriert. Es erschien lokalisiert auch für den deutschen Markt.[7]

Icewind Dale II

Icewind Dale II
Entwickler Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Black Isle Studios
Publisher Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Interplay
Designer Joshua E. Sawyer (Lead Designer),
Chris Avellone,
David Maldonaldo
Erstveröffent-
lichung
November 2002
Plattform(en) PC (Windows)
Spiel-Engine Infinity-Engine
Genre RPG
Spielmodi Einzelspieler, Mehrspieler
Steuerung Maus, Tastatur
Systemminima 350 MHz CPU
64 MB RAM
keine 3D-Grafikkarte nötig
1,8 GB Festplatte
Soundkarte
Medien 2 CDs
Sprache Deutsch
Aktuelle Version 2.01 (19. Dezember 2002)
Altersfreigabe
USK ab 12 freigegeben

Die Fortsetzung zu Icewind Dale aus dem Jahr 2002 stammt ebenfalls von den Black Isle Studios und knüpft lose an die Handlung des Vorgängers an.

Handlung

Unter dem Banner der Chimäre sammeln sich Orks, Goblins und allerlei weitere finstere Kreaturen, um gegen die Zehnstädte vorzugehen. Die Abenteurergruppe zählt zu den wenigen Überlebenden einer Hilfsexpedition aus Luskan, die die belagerte Stadt Targos zu erreichen versuchen. Nachdem sie den Belagerungsring um die Stadt durchbrochen haben, stoßen die Abenteurer auf der Suche nach dem Grund für den Kriegszug und den verantwortlichen Drahtziehern weiter in das Gebiet des Eiswindtales vor. Neben vielen neuen Schauplätzen bereist man dabei auch einige aus Teil 1 bekannte Orte erneut.

Neuerungen

Neu zum Einsatz kam eine modifizierte Version des 3.0 Regelwerks von Dungeons & Dragons, das sich in vielen Bereichen vom Regelwerk des Vorgängers unterscheidet. Neben den Standardrassen (bspw. Mensch, Elf, Zwerg) standen jetzt auch sogenannte Subrassen wie Dunkelelf oder Aasimar zur Verfügung. Daneben gab es zusätzlich zu den Hauptklassen neue Berufsspezialisierungen zur Auswahl, sowie das neu eingeführte Talentsystem zum Erlernen neuer Fähigkeiten. Abgesehen vom überarbeiteten Regelwerk ergeben sich zum Vorgänger kaum Unterschiede in der Spielweise.

Entwicklung

Die Infinity-Engine kam in Icewind Dale II ein letztes Mal zum Einsatz. Die Zauberanimation wurden nochmals überarbeitet, erforderten aber nach wie vor keine 3D-Beschleunigung. Die Begleitmusik des zweiten Teils wurde von Inon Zur geschrieben.[8]

Rezeption

Icewind Dale 2 erhielt sehr gute Bewertungen (Metacritic: 83 von 100).[9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Metacritic.com, durchschnittliche PC-Wertung, abgerufen am 10. September 2011.
  2. Gamespot-Redaktion (Dezember 2000): Best and Worse of 2000 (englisch). GameSpot. CNET. Archiviert vom Original am 10. Juni 2001. Abgerufen am 10. September 2011.
  3. IGN-Redaktion (26. Januar 2001): Best of 2000 Awards (englisch). IGN. IGN. Abgerufen am 10. September 2011.
  4. Metacritic.com, durchschnittliche PC-Wertung, abgerufen am 10. September 2011.
  5. Phillip Frick: Test: Icewind Dale - Herz des Winters. Spieletipps.de. Abgerufen am 19. Februar 2011.
  6. Interplay Entertainment: Readme Patch 1.42 (englisch). Wiedergegeben auf Gameplanet Downloads. Abgerufen am 19. Februar 2011.
  7. 4Players: Heart of Winter: kostenlose Expansion. Abgerufen am 19. Februar 2011.
  8. Bruce Ladewig (11. Oktober 2002): Inon Zur Interview (englisch). RPGPlanet. IGN. Abgerufen am 27. August 2011.
  9. Metacritic.com, durchschnittliche PC-Wertung, abgerufen am 10. September 2011.

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