Ignaz Döllinger

Ignaz Döllinger
Ignaz Döllinger, Ölgemälde

Ignaz Döllinger (* 24. Mai 1770 in Bamberg; † 14. Januar 1841 in München) war ein deutscher Mediziner.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ignaz Döllinger wurde 1770 als Sohn des Ignaz Döllinger sr. (1721-1800) in Bamberg geboren. Sein Vater war ein Arzt aus Hildesheim, der später in Würzburg praktizierte und ab dem Jahre 1769 Professor der Medizin und fürstbischöflicher Leibarzt zu Bamberg wurde. Der junge I. Döllinger begann sein Studium in seiner Heimatstadt Bamberg, setzte es dann in Würzburg, Wien und in Pavia fort. Er kehrte dann aber zunächst nach Bamberg zurück. Wichtige Hochschullehrer waren, in Würzburg Carl Caspar von Siebold (1736-1807), und in Pavia Antonio Scarpa (1752–1832)[1].

Kurz nach seiner Promotion im Jahr 1794 war er in Bamberg zunächst als Armenarzt tätig. Wurde dann Professor für Physiologie und Allgemeine Pathologie an der Universität Bamberg. Sein Sohn, der spätere Priester und Theologe, Johann Joseph Ignaz von Döllinger wurde am 28. Februar 1799 in Bamberg geboren. Im Jahre 1803 erhielt er einen Ruf für die Fächer Anatomie und Physiologie an die Universität Würzburg.

In Würzburg brachte ihn sein reges wissenschaftliches Handeln eine Reihe von Schülern ein, so etwa Lorenz Oken (1779-1851), Christian Heinrich Pander (1794-1865), Karl Ernst von Baer (1792–1876). Johann Lukas Schönlein (1793-1864) war mit seiner Arbeit zur vergleichenden Anatomie des Gehirns Doktorand Döllingers. Eduard Joseph d’Alton (1772-1840) war Anatom und Künstler und er beteiligte sich in Würzburg an den entwickelungsgeschichtlichen Arbeiten des Christian Heinrich Panders, indem er die Kupfertafeln zu dessen Werk über die Entwicklung des Huhns schuf.

1823 nahm er eine Professur an der medizinischen Schule in München an und wechselte 1826 an die Anatomie der Universität, als diese von Landshut nach München verlegt worden war. Döllinger war Vater des bekannten Theologen Ignaz von Döllinger.

Seit 1823 war er auch Mitglied der Akademie der Wissenschaften in München.

wissenschaftliche Leistungen

Döllinger besaß eine umfangreiche Allgemeinbildung, war ein Meister der anatomischen Technik und einer der ersten, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Bedeutung des Mikroskops für die medizinische Forschung erkannte und seine Schüler am Mikroskop ausbildete. Die Bedeutung Döllingers liegt in den Verdiensten, die er sich um die Embryologie und die vergleichende Anatomie erworben hat. Sie basiert auf seinen Erkenntnisse in allen Gebieten der Morphologie und Physiologie. Er faßte die Medizin als Naturwissenschaft auf. Als Beispiel seien hier seine Abhandlungen über den Blutkreislauf, die Absonderungsvorgänge und die erste Anlage des Embryo erwähnt. Würzburg verdankt ihm die Gründung einer Zoologisch-Physiologischen Gesellschaft und eine Blüte seiner medizinischen Fakultät.

Werke

  • Döllinger, I.: Über die Metamorphose der Erd- und Steinarten aus der Kieselreihe, Erlangen, 1803.
  • Döllinger, I.: Grundriss der Naturlehre des menschlichen Organismus. Zum Gebrauche bei seinen Vorlesungen Bamberg und Würzburg (1805)
  • Döllinger, I.: Bemerkungen über die Vertheilung der feinsten Blutgefässe in den beweglichen Theilen des thierischen Körpers. J. Fr. Meckel's Archiv, IV, pag. 186
  • Döllinger, I.: Was ist Absonderung und wie geschieht sie? Eine akademische AbhandlungWürzburg (1819)
  • Döllinger, I.: Denkschriften der Münchener Akademie VII, pag. 179
  • Döllinger, I.: Blutlauf" in Meckel's Archiv, II
  • Döllinger, I.: Beiträge zur Entwicklungsgeschichte des menschlichen Gehirns. Frankfurt a. M. (1814)
  • Döllinger, I.: Üeber das Strahlenblättchen im menschlichen Auge. Nova aeta Aca Döllinger Caes. Leop. nat. Curiosorum, IX, pag. 268
  • Döllinger, I.: Illustratio ichnograpidca fabricae oculi humani" Würzburg (1817)

Literatur

  • Carl von Voit: Döllinger, Ignaz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 315–318.
  • Metze, Gudula: Ignaz Christoph Döllinger. In: Wurst, Jürgen und Langheiter, Alexander (Hrsg.): Monachia. München: Städtische Galerie im Lenbachhaus, 2005. S. 73. ISBN 3-88645-156-9
  • Struck, Eckhard: Ignaz Döllinger. Ein Physiologe der Goethe-Zeit und der Entwicklungsgedanke in seinem Leben und Werk. München 1977.

Weblinks

  • Hopwood, N.: Artist versus Anatomist, Models against Dissection: Paul Zeiller of Munich and the Revolution of 1848. Medical History, 2007, 51: 279–308[1]

Einzelnachweise

  1. http://www.deutsche-biographie.de/sfz11502.html

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