Immensen

Immensen
Immensen
Stadt Lehrte
Wappen von Immensen
Koordinaten: 52° 24′ N, 10° 4′ O52.39555555555610.06111111111161Koordinaten: 52° 23′ 44″ N, 10° 3′ 40″ O
Höhe: 61–67 m ü. NN
Fläche: 19,4001 km²
Einwohner: 2.530 (31. Dez. 2009)
Postleitzahl: 31275
Vorwahl: 05175
Karte

Die Lage Immensens im Stadtgebiet von Lehrte

St. Antoniuskirche in Immensen

Immensen ist ein Dorf in der Region Hannover, 26 km östlich der Landeshauptstadt Hannover und 5 km nord-östlich von Lehrte, in Niedersachsen (Deutschland).[1] Es wurde 1339 erstmals urkundlich erwähnt. Im Wappen trägt es eine Imme, die Westliche Honigbiene.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Immensen ist Ortsteil der Stadt Lehrte in der Region Hannover im Bundesland Niedersachsen und hat als Nachbarorte im Osten Arpke, im Südwesten Lehrte und im Nordwesten Steinwedel. Südöstlich liegt der Hämeler Wald und nördlich das Burgdorfer Holz. Bis 1974 war Immensen Teil des Landkreises Burgdorf bevor es nach dessen Auflösung als Ortsteil in der Stadt Lehrte aufging.

Wirtschaft

Immensen ist landwirtschaftlich geprägt. Die Mehrzahl der landwirtschaftlichen Betriebe Immensens ist allerdings während der letzten 25 Jahre dem Strukturwandel der deutschen Landwirtschaft zum Opfer gefallen. Aus ehemals 52 Hofstellen sind heute nur noch wenige zukunftsfähige Betriebe übrig geblieben. Diese haben sich den Anforderungen des Marktes entsprechend spezialisiert und werden unter unternehmerischen Gesichtspunkten geführt. Die „Bäuerliche Landwirtschaft“ ist auch hier, wie vielerorts, beinahe gänzlich ausgestorben.

Darüber hinaus existieren einige kleinere Gewerbebetriebe. Der Hauptteil der Bevölkerung arbeitet aber außerhalb des Orts.

Verkehr

Immensen liegt an der heutigen Landesstraße 412 zwischen Lehrte-Arpke und Burgdorf und ist mit Lehrte über die Kreisstraße 134 verbunden. Die Autobahnanschlussstellen der A 2 Lehrte-Ost und Lehrte-Hämelerwald befinden sich in der Nähe.

Linienbusse verkehren regelmäßig nach Lehrte und Burgdorf, Hämelerwald und Dollbergen.

Der Bahnhof Immensen-Arpke befindet sich im nördlichen Teil von Arpke an der ehemaligen Durchgangsstraße nach Immensen. Er wurde auf Betreiben der beiden Dörfer zunächst als Güterbahnhof für landwirtschaftliche Produkte gebaut und am 15. August 1893 eingeweiht,[2] erst später kam ein Personenbahnhof hinzu. Inzwischen führt die Schnellfahrstrecke Hannover-Berlin durch den Bahnhof. Im Stundentakt ist der Bahnhof durch Regionalzüge mit Hannover und Wolfsburg verbunden. Der Bahnhof liegt im Tarifgebiet des Großraum-Verkehr Hannover (GVH). Das alte Bahnhofsgebäude ist mittlerweile ein privates Wohnhaus; der Fahrkartenverkauf wird durch Automaten gewährleistet.

Politik

Der Ortsrat besteht aus sieben Mitgliedern:

3 SPD, 2 CDU, 1 GRÜNE, 1 FWG.[3]

Kultur und Sport

Sport findet schwerpunktmäßig im MTV Immensen statt. Dieser bietet neben der Fußball-, Tennis-, Handball- und Laufsparte noch vielseitige Angebote vom Kinderturnen bis hin zu Gymnastikkursen an. Das Vereinsleben ist in Immensen sehr ausgeprägt. So existieren unter anderem eine aktive Landjugendgruppe mit mehr als 60 jähriger Tradition, die Freunde historischer Fahrzeuge und viele weitere Organisationen.

Ergänzend gibt es den Schützenverein Immensen e.V., in dem im Wesentlichen mit Kleinkalibern und Luftgewehren geschossen wird. Die Ausübung des Schießsports lässt sich in Immensen bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts belegen. So fand 1732 beispielsweise ein Scheibenschießen statt, und für 1829 ist ein Schützenfest belegt. Aus diesem Anlass stiftete Gerichtshalter von Gadenstedt die erste Fahne für die Immenser Schützengesellschaft. Aus dieser Gesellschaft gründete sich 1931 der Schützenverein Immensen, der 1945 durch die Militärregierung aufgelöst und 1949 neu gegründet wurde. Nachdem im September 1949 das erste Schützenfest nach dem Zweiten Weltkrieg stattgefunden hatte, wurde der Verein am 24. Januar 1950 neu in das Vereinsregister Burgdorf eingetragen. Bisher erfolgreichstes Vereinsmitglied war 2005 die Jugendliche Anna Riechelmann, die Landesmeisterin im Kleinkaliberschießen auf 100 m Distanz wurde und sich für die Deutsche Meisterschaft 2006 qualifizierte.[4]

Seit 1987 findet alljährlich im August auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei südlich des Dorfes das zweitägige Open Air Musik-Festival Zytanien statt, auf dem inzwischen drei Bühnen bespielt werden.[5]

Denkmale und Gedenksteine

In der Bauernstraße stehen zwei Denkmale, die an die Kriegstoten erinnert. Eines von 1872 erinnert an die Toten des 1. Deutsch-Dänischen Krieg 1848/51, des Preußisch-Hannoverschen Kriegs 1866 sowie des Deutsch-Französischen Kriegs von 1870/71. Das zweite Denkmal von 1922 wurde errichtet im Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs und 1958 erweitert, um weitere Namen von im Zweiten Weltkrieg Getöteten aufzunehmen.[6]

Söhne und Töchter des Orts

  • Heinrich Bokemeyer (1679–1751), Theologe, Dichter und Komponist
  • Hiltrud Hensen (* 1951), dritte Exfrau von Gerhard Schröder und Schirmherrin verschiedener karitativer Organisationen
  • Otto Heineke (1893–1980), Naturschützer, Kunsthistoriker, Lehrer und Landwirt
  • Otto Kloppmann (1902–?), SS-Hauptscharführer und als Kriminalsekretär Leiter der Politischen Abteilung im KZ Majdanek und KZ Dachau
  • Norbert Herrmann, Mathematikprofessor an der Universität Hannover, bekannt geworden durch zahlreiche Bücher und TV-Auftritte

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stadt Lehrte
  2. Erhard Strelow: Friedrich d. Große ließ in Arpke seine Pferde wechseln. Aus der Geschichte der ehemaligen Relaisstation In: Lehrter Land & Leute. Magazin zur Geschichte, Kultur und Heimatkunde. Heft 10, Herbst 1998, S. 26–28.
  3. Aufstellung "Ortsrat Immensen" der Stadt Lehrte, PDF-Datei: 27,78 kB
  4. Selbsterstellte Chronik des Schützenvereins Immensen e.V. 2006, abgerufen am 12. August 2009
  5. Henrik Jonas Günther: Pogo, Peace und Party in lauer Sommernacht, in: der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, Anzeiger für Lehrte vom 31. August 2009, S. 5
  6. Namensliste auf der Website Denkmalprojekt.org, abgerufen am 30. Juli 2011

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