Hämelerwald

Hämelerwald
Hämelerwald
Stadt Lehrte
Wappen von Hämelerwald
Koordinaten: 52° 21′ N, 10° 7′ O52.35416666666710.11361111111167Koordinaten: 52° 21′ 15″ N, 10° 6′ 49″ O
Höhe: 67–68 m ü. NN
Fläche: 18,4471 km²
Einwohner: 4.645 (31. Dez. 2009)
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 31275
Vorwahl: 05175
Karte

Die Lage von Hämelerwald im Stadtgebiet von Lehrte

Hämelerwald (niederdeutsch Hämlerweohle) ist ein Ortsteil der Stadt Lehrte in der Region Hannover. Er entstand 1848 aus einer Haltestelle der Eisenbahn, die der Besitzer des Gutes Adolphshof beantragt hatte. Aus dem Bahnhalt an der damals neuen Eisenbahnstrecke MindenMagdeburg entwickelte sich der Ort und wurde nach dem benachbarten Hämeler Wald benannt. Hämelerwald liegt zwischen den Waldgebieten Hämeler Wald und Hain an der Bahnstrecke Hannover–Braunschweig–Berlin sowie der BAB 2. Heute hat der Ort etwa 4.600 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Hämelerwald wurde als Gemeinde am 10. Oktober 1864 offiziell unter dem Namen „Haltestelle Hämelerwald“ gegründet nachdem es schon seit über 20 Jahre einige Wohnhäuser an dieser Stelle standen. Der neue Ort wurde nach dem benachbarten Waldgebiet Hämeler Wald benannt.

Der namensgebende Hämeler Wald nahe dem Ort

Die Ansiedlung entstand bereits beim Bau der Eisenbahnstrecke Minden–Magdeburg 1843. In Höhe des heutigen Ortes errichtete die Eisenbahnverwaltung vier Wohnhäuser für ihre Bediensteten, die als Bahnmeister, Weichensteller und Schrankenwärter tätig waren. Der Besitzer des 2,5 km südlich der Strecke liegenden Gutes Adolphshof stellte einen Antrag auf eine Anhaltestelle, damit er seine Produkte per Bahn abtransportieren konnte. Die Haltestelle wurde abgelehnt, da es in diesem Bereich kein Wohnhaus gab. Erst mit dem Bau eines Gasthauses (heute das Gasthaus Schaper) 1848 für Förster, Jäger und Waldarbeiter des nahen Hämeler Waldes kam eine Bahnstation, zu der sich bald weitere Wohnhäuser gesellten. Bei der Gemeindegründung 1864 gab es neun Wohnhäuser mit 22 Bewohnern. Der neue Ort lag auf einer Ödlandfläche, der Allmende, des benachbarten Sievershausen. Bereits 20 Jahre nach Ortsgründung lebten fast 500 Einwohner in der neuen Ansiedlung. Viele waren als Landwirte, Eisenbahner oder Arbeiter tätig. Es gab wegen der ergiebigen Tonvorkommen in der Gegend drei Ziegeleien. Weitere Erwerbszweige waren eine Kraftfutterfabrik, Sägewerke sowie eine Käsefabrik.

Hämelerwald war eines der jüngsten Dörfer des ehemaligen Landkreises Peine, zu dem es als eigenständige Gemeinde vom 10. Oktober 1864 bis zum 1. März 1974 gehörte. Durch die Gebietsreform des Landes Niedersachsen wurde Hämelerwald dem damaligen Landkreis Hannover als Ortsteil der Stadt Lehrte zugeordnet.

Wappen

Im Jahre 1953 erhält der Ort ein Wappen. Es zeigt einen schwarzen Amboss auf silberverbrämtem Grund und im Hintergrund zwei sich kreuzende Getreideähren, sowie drei miteinander verflochtene Eichenblätter. Der Amboss symbolisiert die im Ort ansässigen Betriebe, die Ähren verweisen auf die Gutshöfe Adolphshof und Schierke. Das Eichenblatt verweist auf die im Landkreis Peine befindlichen großen Waldbestände, die einst Teil des von Hannover bis Braunschweig reichenden Nordwaldes waren.

Verkehr

Hämelerwald liegt direkt an der BAB 2 und verfügt über eine Anschlussstelle (51). Es hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Hannover–Braunschweig. Zudem hat Hämelerwald Busanbindungen nach Hohenhameln und Lehrte.

Politik

In Hämelerwald gibt es einen Ortsrat, der seit 1956 von der Sozialdemokratischen Partei angeführt wird. Der Ortsrat besteht aus neun Mitgliedern:

4 SPD, 2 GRÜNE, 2 CDU, 1 FDP.[1]

Ortsbürgermeister ist Dirk Werner (SPD).

Vereine und Traditionen

Als eher junges Dorf blickt Hämelerwald auf keine gewachsene Tradition zurück, dennoch gibt es etwa 25 Vereine und Organisationen. Darunter sind eine Junggesellschaft, DRK-Ortsverband, zwei Sportvereine, ein Schachclub, zwei Schützenvereine und ein Waldkindergarten.

Quellen

  1. Aufstellung "Ortsrat Hämelerwald" der Stadt Lehrte, PDF-Datei: 28,61 kB

Literatur

  • Otto Bode: Hämelerwald 1864 - 1974. Unser Ort von einst bis in die Gegenwart. Selbstverlag, 1989.

Weblinks


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