- Ingrid Weckert
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Ingrid Weckert wurde als Autorin eines 1981 erschienenen, als volksverhetzend verbotenen Buches über die Novemberpogrome von 1938, die sogenannte „Reichskristallnacht“, bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Politisches Leben
Weckert war die ehemalige Gefährtin des verstorbenen Neonazis Michael Kühnen,[1] mit dem sie die Antizionistische Aktion gründete. Sie war Mitglied der Partei Deutsche Alternative.[2]
Sie schreibt auch für eine Reihe den Holocaust leugnender Zeitschriften, z.B. die "Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung"[1], oder die von Thies Christophersen herausgegebene Reihe "Kritik".[2] Ihr unter dem Pseudonym Hugo Rauschke in der Zeitschrift Sleipnir publizierter Artikel führte zu einer polizeilichen Durchsuchung der Redaktion.[3] Das zuständige Amtsgericht Berlin-Tiergarten verurteilte sie wegen des Artikels, in dem sie den Alltag im Konzentrationslager Auschwitz als eine Art Erholungskur beschrieb, wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe in Höhe von 3200 DM.[4]
Zu zahlreichen Holocaustleugnern pflegt sie persönliche Kontakte, etwa zu David Irving, mit dem sie sich seit 1979 austauscht.[5] 1985 nahm sie an der 6. IHR-Konferenz teil.[6] 1991 wurde Ernst Zündel in ihrer Wohnung verhaftet.[7]
Feuerzeichen
In ihrem Buch Feuerzeichen geht Weckert der Vorgeschichte der Novemberpogrome von 1938 nach. Ihre Methode und ihr Ziel ist dabei geschichtsrevisionistisch. Nach ihren Angaben seien die Anstifter der Reichspogromnacht Juden, die sich davon eine Auswanderung nach Palästina erhofften.
Das Vorwort des Buches verfasste Wilfred von Oven, der letzte persönliche Pressereferent von Joseph Goebbels. Nach Behauptungen Weckerts sei Goebbels unschuldig am Novemberpogrom. Im Buch stützt sie sich an zahlreichen Stellen auf die Schriften von Friedrich Grimm, der im Dritten Reich im Auftrag der NS-Regierung unter anderem mit der Verfolgung von Herschel Grynszpan befasst war. Grynszpans Attentat auf einen Angehörigen der Deutschen Botschaft in Paris hatte der NS-Regierung als Vorwand für den Pogrom gedient. Sie nutzt aber auch Grimms Sichtweise zum Prozess gegen David Frankfurter.
In dem Buch thematisiert Weckert auch die angebliche „jüdische Kriegserklärung“ gegen Deutschland von 1933. Ihre Übersetzung manipuliert an mehreren Stellen den Originaltext.[8]
Das Buch wurde von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften am 16. Juni 1994 indiziert, das Amtsgericht in Tübingen, dem Sitz des Verlages, zog es mit Beschluss vom 5. Januar 1998 wegen Volksverhetzung, Beleidigung und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener ein.[9]
Auf rechtsextremen Webseiten findet sich mehrfach folgender Urteilsauszug: "In der Schrift werden die Ausschreitungen gegen jüdische Menschen und jüdische Einrichtungen in der Reichspogromnacht als von jüdischer Seite provoziert und von der Nazi-Führung nicht gewollt dargestellt. Die in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Juden werden durch die Darstellung böswillig verächtlich gemacht und in ihrer Menschenwürde angegriffen (§ 130 Abs. 2 Nr. 1 StGB). Das Andenken der jüdischen Menschen, die Opfer der Nazi-Ausschreitungen wurden, wird verunglimpft (§§ 189, 194 Abs. 2 Satz 2 StGB)." Amtsgericht Duisburg, 11 GS 633/03, 20. Februar 2003.
Werke und Aufsätze
- Feuerzeichen. Die Reichskristallnacht. Anstifter und Brandstifter – Opfer und Nutznießer. Grabert-Verlag, Tübingen 1981, weitere Auflagen: 1989 und 1997
- Massentötung oder Desinformation in Historische Tatsachen Nummer 24, Verlag für Volkstum und Zeitgeschichtsforschung. Vlotho 1985
- Anmerkungen zum Wannseeprotokoll in Deutschland in Geschichte und Gegenwart, 40(1) 1992 Seite 32-34.
- Die Gaswagen - Kritische Würdigung der Beweislage in Grundlagen zur Zeitgeschichte. Ein Handbuch über strittige Zeitfragen. Herausgegeben von Germar Rudolf. 1994
- als Hugo Rauschke: Zweimal Dachau in Sleipnir (1997) (2), Seite 14-27
- Die Auswanderung der Juden aus dem Dritten Reich in Kritik, Herausgegeben von Thies Christophersen
Weblinks
Einzelnachweise
Kategorien:- Deutscher
- Frau
- Autor
- Volksverhetzer nach deutschem Recht
- Geschichtsfälschung
- Holocaustleugner
- Mitglied einer rechtsextremen Organisation
- Geboren im 20. Jahrhundert
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