Isabel Martinez de Peron

Isabel Martinez de Peron
María Estela Martínez de Perón

Isabel Perón (eigentlich: "María Estela Martínez de Perón" – das „de“ bedeutet im Spanischen „Ehefrau von“; * 4. Februar 1931 in La Rioja, Argentinien) war von Juli 1974 bis März 1976 Präsidentin von Argentinien.

Isabel Perón wurde als María Estela Martínez geboren. Ihr Leben, das sie durch Tanzen in Nachtclubs bestritt, war bis 1955 ohne nennenswerte Vorkommnisse. Zwischen 1955 und 1956 lernte sie den zweimal verwitweten Juan Domingo Perón kennen, der in seiner zweiten Amtszeit gerade als argentinischer Präsident abgesetzt worden war. 1961 heiratete das Paar in Madrid, ihrem spanischen Exil. 1973 kehrten Juan und Isabel Perón nach Argentinien zurück, denn es zeichnete sich ab, dass die Peronistische Partei (eigentlich: Partido Justicialista) gute Aussichten hatte, die anstehenden Wahlen zu gewinnen und der Ruf nach einem „starken Mann“ wurde laut, der imstande sei, das Land aus der wirtschaftlichen Krise herauszuführen. Im Oktober 1973 wurde Perón ein drittes Mal Präsident von Argentinien. Seine Frau, die – in Anlehnung an den Personenkult um seine zweite Frau Evita – für die Öffentlichkeit den Namen „Isabel“ bzw. „Isabelita“ führte, machte er zur Vizepräsidentin.

Doch bereits am 1. Juli 1974 verstarb Perón. Tags darauf wurde Isabel eilig als neue Staatspräsidentin vereidigt, damit um die Nachfolge in der Präsidentschaft keine Diskussionen oder gar Neuwahlen riskiert werden mussten. Isabels Präsidentschaft wurde allerdings als die einer Marionette der hinter ihr stehenden peronistischen Machthaber wahrgenommen, die von dem Amt völlig überfordert gewesen sei und weder über die Bildung noch das politische Talent verfügt habe, um diese Aufgabe zum Vorteil ihres Landes auszufüllen.

In Peróns Amtszeit war Argentinien von Wirtschaftskrisen und Korruption betroffen. Die Inflation wurde bekämpft, indem die argentinische Währung, der Peso, entwertet und neues Geld gedruckt wurde.

Getrieben von der Angst, die Macht zu verlieren, begannen die Peronisten mit der politischen Verfolgung Oppositioneller und Kritiker. Sie bedienten sich dabei terroristischer Methoden – Oppositionelle wurden verschleppt und getötet. Die zunehmenden Repressalien der Regierung führten dazu, dass sowohl linke wie rechtsgerichtete, der Opposition zuzurechnende Gruppen ebenfalls zu gewaltsamen Mitteln griffen; Entführungen, oft genug verbunden mit Gelderpressungen nahmen deutlich zu. Isabel Peróns Amtszeit war durch unregelmäßig wiederkehrende „wilde Streiks“ (huelgas) und offiziell angeordnetem Generalstreiks (paro general) geprägt.

Es kam zum Prozess der Nationalen Reorganisation, der Phase der Militärdiktatur von 1976 bis 1983. Isabel Perón wurde am 24. März 1976 von den Militärs festgenommen und unter Hausarrest gestellt, der fünf Jahre andauern sollte. 1981 wegen Korruption von einem Gericht abgeurteilt, wurde sie aber noch im gleichen Sommer wieder auf freien Fuß gesetzt.

Isabel Martínez de Perón lebt heute in Villanueva de la Cañada in der Provinz Madrid in Spanien, wo sie ein unauffälliges Leben führt und sich nicht mehr zu ihrer politischen Vergangenheit äußert.

Am 11. Januar 2007 erließ die argentinische Justiz einen internationalen Haftbefehl gegen Isabel Perón. Daraufhin wurde sie am 12. Januar 2007 in ihrem Haus festgenommen, kurz danach aber wieder auf freien Fuß gesetzt, da kein offizielles Auslieferungsgesuch aus Argentinien vorlag. Perón soll für das Verschwinden eines Oppositionellen 1976 mit verantwortlich sein. Nach einem zweiten, am 25. Januar ausgefertigten Haftbefehl wird ihr auch die Mitwirkung an den rechtsextremen Aktivitäten der antikommunistischen Bewegung Triple A zur Last gelegt, die für zahlreiche in den 1970er Jahren verübte Morde verantwortlich sein soll. Das Auslieferungsgesuch wurde am 28. April 2008 durch eine Gerichtsentscheidung abgelehnt.

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