- Itztalbrücke (Eisenbahn)
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50.28055555555611.015277777778Koordinaten: 50° 16′ 50″ N, 11° 0′ 55″ O
Itztalbrücke Überführt Schnellfahrstrecke Nürnberg–Erfurt Unterführt Itz, Bahnstrecke Coburg–Sonneberg Ort Rödental Konstruktion Stahlverbundfachwerkbrücke Gesamtlänge 868 m Breite 14,3 m Längste Stützweite 58 m Konstruktionshöhe 6,5 m Höhe 30 m Baukosten 18 Millionen € Baubeginn 2002 Fertigstellung November 2005 Die Itztalbrücke ist eine Eisenbahnüberführung in Oberfranken zwischen den Orten Rödental und Dörfles-Esbach liegend, die das Tal der Itz mit der Bahnstrecke Coburg–Sonneberg und dem Herzogsweg überspannt. Sie ist Teil der geplanten 107 Kilometer langen Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt. Parallel zur Eisenbahnbrücke verläuft in einem Abstand von ungefähr 25 Metern auf der westlichen Seite die Itztalbrücke der Autobahn 73.
Die Streckentrasse ist bei einer Entwurfsgeschwindigkeit von 300 km/h im Bauwerksbereich gekrümmt, die Gradiente fällt in Richtung Norden mit 12,5 Promille. Die Brücke wird später mit dem Streckenausbau eine Feste Fahrbahn mit 4,5 Meter Gleisabstand sowie bereichsweise auf beiden Seiten eine Lärmschutzwand von 2,0 Meter Höhe erhalten. Die Schienenoberkante wird maximal 31 Meter über dem Talgrund liegen. Die Baukosten lagen bei etwa 18 Millionen Euro. Die Bauarbeiten begannen 2002. Im November 2005[1] wurde die Brücke als das erste Bauwerk im Südabschnitt der Strecke fertiggestellt. Seitdem ist die Brücke durch Gitter gegen unbefugtes Betreten gesperrt.
Inhaltsverzeichnis
Gründung und Unterbau
Das Bauwerk ist auf 142 Großbohrpfählen mit 1,2 Meter Durchmesser und maximalen Längen von 30 Meter gegründet.[2] Die Pfeiler der Brücke haben einen rechteckigen Stahlbetonhohlquerschnitt mit gebrochenen Ecken und verjüngen sich mit einem Anzug von 70:1 nach oben.
Überbau
Die 15-feldrige Eisenbahnüberführung hat eine Gesamtlänge von 868 Metern. Die Stützweiten der beiden Randfelder betragen 57,0 Meter, die 13 Innenfelder haben je 58,0 Meter Spannweite. Der 6,5 Meter hohe Überbau ist als Verbundkonstruktion ausgeführt und besteht aus zwei pfostenlosen Strebenfachwerkträgern aus Stahl mit einer oben liegenden bis zu 45 cm dicken Stahlbetontragplatte. Nach jeweils zwei Feldern ist eine Dehnfuge angeordnet (Zweifeldträger), in Brückenmitte gibt es einen Abschnitt mit drei Feldern. Die Fahrbahnplatte ist 14,1 Meter breit, die Fachwerkträger besitzen einen Achsabstand von 6,8 Meter. Die Fahrbahnplatte ist mit einer freistehenden Anschlussbewehrung für den späteren Einbau der Festen Fahrbahn versehen.
Kritik
Schlagzeilen machte die Eisenbahnüberführung nach ihrer Fertigstellung als Beispiel für die Verschwendung öffentlicher Gelder. Auch im Schwarzbuch 2006 des Bundes der Steuerzahler wird die Brücke angeführt.
Die Kritiker bemängeln, dass nicht vor 2015 – angesichts der für 2006 geplanten Investitionen eher noch später – mit der Fertigstellung der Neubaustrecke zu rechnen sei, also mindestens zehn Jahre lang kein Zug die Brücke befahren werde. Es sind indes noch Investitionen in Höhe von mehr als zwei Milliarden Euro notwendig, um die Neubaustrecke im Abschnitt zwischen Ebensfeld und Ilmenau (zirka 77 km) fertigzustellen (Stand: 2006).
Als Argument für die Vorabinvestition wurde angeführt, dass die Eisenbahn- und Autobahnbrücke im Bündelungsabschnitt so eng nebeneinander liegen, dass ein späterer Bau der Eisenbahnbrücke technisch schwerer wäre.
Ob und in welcher Größenordnung wirklich eine Steuergeldverschwendung vorliegt, wird davon abhängen, wie schnell die Gesamtstrecke fertiggestellt werden kann.
Von Einheimischen wird die Itztalbrücke aufgrund der fehlenden Nutzung oft als „Soda-Brücke“[3] bezeichnet.
Weblinks
Commons: Itztalbrücke (Eisenbahn) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Broschüre auf vde8.de – angesehen am 28. September 2010.
- Projektbeschreibung.
- Objektbeschreibung (PDF-Datei; 188 kB).
- Bilder der Baustelle auf baustellen-doku.info.
Einzelnachweise
- ↑ Friedrich List: Die „Unvollendete“ wird doch noch gebaut. In: Eisenbahn-Kurier, Nr. 11, 2008, S. 40–45
- ↑ Bilfinger und Berger Prospekt zur Tiefgründung
- ↑ www.br-online.de/bayern-heute/artikel/0507/20-soda-bruecke/index.xml
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