- Bahnstrecke Coburg-Sonneberg
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Coburg–Sonneberg Kursbuchstrecke (DB): 820 Streckennummer: 5121 Streckenlänge: 19,5 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~ Verlauf LegendeWerrabahn von Lichtenfels 0,00 Coburg Werrabahn nach Eisfeld 1,30 Coburg Nord (seit 2005) 4,13 Dörfles-Esbach zur SFS Ebensfeld-Erfurt 5,1 Itztalbrücke Itz 6,40 Rödental (bis 1979 Oeslau) 8,10 Rödental Mitte (seit 2005) 8,98 Mönchröden ehem. Strecke von Hof-Steinach 15,22 Neustadt bei Coburg 17,16 Landesgrenze Bayern/Thüringen Hinterlandbahn von Schalkau 19,51 Sonneberg Hbf Strecke nach Lauscha Die Bahnstrecke Coburg–Sonneberg ist eine eingleisige, elektrifizierte, 20 Kilometer lange Hauptbahn der Spurweite 1435 mm (Normalspur) von Coburg über Neustadt nach Sonneberg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1841 schlossen das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach und die Herzogtümer Sachsen-Coburg und Gotha sowie Sachsen-Meiningen einen Staatsvertrag zur Errichtung der Werrabahn. Dieser umfasste auch den Bau der Strecke von Coburg nach Sonneberg, wodurch Sonneberg eine Eisenbahnverbindung mit der Landeshauptstadt Meiningen und Richtung Süden nach Bayern bekam.
1855 erhielt die hierzu neu gegründete Werra-Eisenbahn-Gesellschaft die Konzession zum Bau und Betrieb der Strecke, die schon am 1. November 1858 zusammen mit der Werrabahn feierlich eingeweiht wurde. 28 Jahre später, am 1. Oktober 1886, erfolgte eine Verlängerung mit einem 19,2 km langen Streckenteil von Sonneberg nach Lauscha (siehe auch Bahnstrecke Sonneberg–Probstzella).
Am 1. Oktober 1895 ging mit den Strecken der Werra-Eisenbahn-Gesellschaft auch dieser Abschnitt in preußisches Staatseigentum über und gehörte bis 1945 zur Reichsbahndirektion Erfurt.
Im Kursbuch der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft fuhren auf der Strecke mit der Nummer 164k im Jahr 1939 täglich 14 Personenzüge und ein Eilzug in jeder Richtung bei einer Fahrzeit von 20 Minuten mit dem Eilzug. Nach der Besetzung Thüringens durch sowjetische Truppen im Juli 1945 wurde der Betrieb zwischen Neustadt und Sonneberg unterbrochen. Ab dem 1. September 1947, mit einer Unterbrechung während der Berlin-Blockade, verkehrten wieder Güterzüge über die innerdeutsche Grenze. Zwei tägliche Güterzugpaare zum Kokstransport von Neustadt nach Sonneberg hatten die Besatzungsmächte genehmigt, allerdings war der Verkehr geringer und unregelmäßig. Am 30. September 1951 fand die letzte Übergabefahrt statt, im Frühjahr 1952 folgte der Rückbau der Gleise.
Die Strecke hatte im Kursbuch der Deutschen Bundesbahn bis 1970 die Nummer 419b, danach bis Dezember 2007 die 830 (Bahnstrecke Sonneberg - Coburg - Lichtenfels) und anschließend 820. Für den Streckenabschnitt Coburg–Neustadt erfolgte 1975 nach einem finanziellen Zuschuss durch den Freistaat Bayern die Elektrifizierung. Dadurch konnte der Lokomotivwechsel auf die Dampflok BR 86 oder Diesellok BR 280 in Coburg entfallen und die E-Lok BR 144 bis Neustadt durchfahren. 1979 wurde der Bahnhof Oeslau in Rödental umbenannt und ein neues Bahnhofsgebäude eingeweiht, ein Jahr später am Wochenende der Zugbetrieb eingestellt.
Nach dem Fall der innerdeutschen Grenze wurde sofort der Lückenschluss zwischen Neustadt–Sonneberg in Angriff genommen. Dazu musste allerdings erst der ein paar Jahre zuvor verkaufte Trassenteil von der bayerischen Forstverwaltung zurückerworben werden. Am 28. September 1991 wurde schließlich der 3,5 Kilometer Abschnitt nach Sonneberg elektrifiziert wieder in Betrieb genommen.
In den Jahren 2004 bis 2006 wurden entlang der Strecke durch DB Station&Service die Bahnsteige (Bahnhof Neustadt, Haltepunkt Mönchröden und Bahnhof Rödental (früher Bahnhof Oeslau)) behindertengerecht in Modulbauweise saniert. Zusätzlich wurden die Haltepunkte Coburg-Nord, bei Streckenkilometer 1,3, sowie Rödental Mitte neu errichtet und am 11. Dezember 2005 in Betrieb genommen. Die DB Netz erneuert daneben seit 2005 abschnittsweise das Gleisbett, Schwellen und Schienen auf der bayerischen Seite.
Der private Gleisanschluss des Rödentaler Annawerkes am Bahnhof Rödental wurde 2004 teilweise abgebaut.
Betrieb
Auf der Strecke verkehren alle zwei Stunden RegionalBahnen abwechselnd mit RegionalExpress-Zügen der Deutschen Bahn AG (Kursbuchstrecke 820). Letztere fahren in der Regel über Bamberg nach Nürnberg, während die Regionalbahnen meist in Lichtenfels enden. Insgesamt verkehren in der Woche zwischen 4:30 Uhr und 22 Uhr zwanzig Zugpaare, welche im Regelfall 22 Minuten für die Strecke benötigen und an allen Stationen halten. Beide Linien zusammen fahren im angenäherten Ein-Stunden-Takt.
Die RegionalExpress-Züge bestehen aus Doppelstockwagen bespannt mit der BR 111 oder BR 146. Die Regionalbahnen laufen unter der Woche bespannt mit der BR 143 und verkehren am Wochenende mit Dieseltriebwagen der BR 642. Planmäßiger Güterzugverkehr findet inzwischen wieder statt. Einmal täglich verkehrt ein Containerzug von Sonneberg nach Lichtenfels.
Literatur
- Wolfgang Bleiweis, Stefan Goldschmidt und Bernd Schmitt: Eisenbahn im Coburger Land. Verlag Eisenbahnfreunde Steinachtalbahn-Coburg, Coburg 1996, ISBN 3-9802748-4-5
Weblinks
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