- Rödental
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Wappen Deutschlandkarte 50.28333333333311.066666666667350Koordinaten: 50° 17′ N, 11° 4′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberfranken Landkreis: Coburg Höhe: 350 m ü. NN Fläche: 49,96 km² Einwohner: 13.191 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 264 Einwohner je km² Postleitzahl: 96472 Vorwahl: 09563 Kfz-Kennzeichen: CO Gemeindeschlüssel: 09 4 73 159 Stadtgliederung: 16 Stadtteile Adresse der
Stadtverwaltung:Bürgerplatz 1
96472 RödentalWebpräsenz: Bürgermeister: Gerhard Preß (CSU) Lage der Stadt Rödental im Landkreis Coburg Rödental ist eine Kleinstadt im oberfränkischen Landkreis Coburg und liegt zirka sieben Kilometer nordöstlich von Coburg. Das Gemeindegebiet bedeckt eine Fläche von 49,9 km².
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Rödental liegt in den Ausläufern des Thüringer Waldes und zeigt bereits einen deutlichen Mittelgebirgscharakter (306–506 m ü. NN). Bis auf Rodungsflächen wird das Gebiet von ausgedehnten Laubwäldern geprägt; in den letzten Jahrhunderten wurden im Rahmen einer intensivierten Forstwirtschaft auch größere Fichten- und Kiefernpflanzungen angelegt. Die Siedlungsgebiete erstrecken sich zum Großteil an den Flussläufen von Itz und Röden.
Stadtgliederung
Die Gemeinde Rödental entstand, als am 1. Januar 1971 Einberg, Kipfendorf, Mönchröden, Oeslau, Rothenhof und Unterwohlsbach zusammengeschlossen wurden. Danach ist Rödental in mehreren Schritten durch Eingemeindungen gewachsen.
Liste der ehemaligen Gemeinden, jetzt bis auf Froschgrund, Lauterburg, Rosenau und Steinrod Ortsteile der Stadt Rödental:
Ehemalige
GemeindeEinwohner
(1970)Datum Anmerkung Blumenrod – 1. Januar 1969 Zusammenschluss mit Spittelstein zu Steinrod Einberg 1569 1. Januar 1971 Fischbach 139 1. Januar 1971 Zusammenschluss mit fünf weiteren Gemeinden zu Froschgrund Fornbach 69 1. Januar 1971 Zusammenschluss mit fünf weiteren Gemeinden zu Froschgrund Froschgrund – 1. Mai 1978 Kipfendorf 269 1. Januar 1971 Lauterburg (†) – 1. Juli 1869 Eingemeindung nach Oberwohlsbach Mittelberg 313 1. Januar 1971 Zusammenschluss mit fünf weiteren Gemeinden zu Froschgrund Mönchröden 2521 1. Januar 1971 Oberwohlsbach 356 1. Januar 1972 Oeslau 4509 1. Januar 1971 Rosenau – 1. April 1928 Eingemeindung nach Unterwohlsbach Rothenhof 385 1. Januar 1971 Schönstädt 89 1. Januar 1971 Zusammenschluss mit fünf weiteren Gemeinden zu Froschgrund Spittelstein – 1. Januar 1969 Zusammenschluss mit Blumenrod zu Steinrod Steinrod 356 1. Januar 1977 Unterwohlsbach 332 1. Januar 1971 Waldsachsen 446 1. Juli 1971 Waltersdorf 120 1. Januar 1971 Zusammenschluss mit fünf weiteren Gemeinden zu Froschgrund Weißenbrunn
vorm Wald355 1. Januar 1971 Zusammenschluss mit fünf weiteren Gemeinden zu Froschgrund Wappen
Das Wappen der Stadt Rödental vereint die Wappen der drei Gemeinden Oeslau, Mönchröden und Einberg, die jetzt das Zentrum Rödentals bilden. Im vorderen Feld stehen die drei roten Rosen auf silbernem Grund der Ritter von Rosenau, zu deren Besitz Oeslau einst gehörte. Das hintere Feld zeigt den Krummstab auf goldenem Grund aus dem Wappen des Klosters Mönchröden. Der rote Wellenbalken symbolisiert den durch das Gebiet fließenden Fluss Röden. In der eingeschweiften blauen Spitze ist durch die drei silbernen Monde an die Herren von Hanstein erinnert, in deren Besitz Einberg war.
Geschichte
Waldsachsen
Die älteste urkundliche Erwähnung der Siedlung Waltsassyn, aus der sich das heutige Waldsachsen entwickelte, stammt aus dem Jahr 1317. Dietrich von Coburg, dessen Geschlecht auch die Burg von Osselein (Oeslau) innehatte, wird 1346 urkundlich als Besitzer erwähnt.
In der Mitte des Dorfes Waldsachsen befand sich früher auf einem Hügel ein Schloss. Der breite Graben, von dem es umgeben war, lässt auf eine alte Wasserburganlage schließen. Das Schloss wurde vom 19. auf den 20. Februar 1822 durch eine Feuersbrunst zerstört. Nach dem Brand legte man die ausgebrannten Mauern durch Kanonenschüsse nieder. Später wurden die verbliebenen oberirdischen Teile beseitigt. Man vermutet, dass in dem mit Rasen bedeckten Schlosshügel noch Grundmauern und vielleicht auch noch Kellergewölbe des alten Baues verborgen sind.
Nach dem Heimfall des Lehens an den Landesherrn Herzog Johann Casimir nach dem Tod des letzten Erbberechtigten verlieh er es seinem Kanzler Fromann, dessen bronzene Grabplatte mit dem Sterbedatum 1642 in die Chorwand von St. Moriz eingelassen ist.
Entstehung Rödentals
Rödental entstand am 1. Januar 1971 durch den Zusammenschluss von sechs Gemeinden im Rahmen der bayerischen Gebietsreform.[2] Einige Gemeindeteile können auf eine über 1000-jährige Geschichte zurückblicken.
Am 23. September 1988 erhielt Rödental die Stadtrechte.
Politik
Folgende Parteien sind seit 2008 im Stadtrat von Rödental vertreten:
- Christlich-Soziale Union in Bayern: 8 Sitze
- Sozialdemokratische Partei Deutschlands: 7 Sitze
- Freie Wähler: 6 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen: 3 Sitze
Wirtschaft
Das Zentrum (Oeslau, Einberg, Mönchröden) ist überwiegend industriell geprägt (Porzellan/Keramik, Spielwaren/Puppen, Kunststoffverarbeitung), aber auch der Handel ist stark vertreten.
Der Stadtteil Blumenrod hat sich in den letzten Jahren mit der Deponie des Müllzweckverbandes, Wertstoffhof und -sortieranlage, Kunststoffwiederaufbereitungsanlage und weiteren Betrieben zum Zentrum für Abfallwirtschaft in West-Oberfranken entwickelt.
Verkehr
Die Bundesstraße 4, die Nord-Süd-Achse Frankens (Nürnberg-Erfurt), verläuft durch den Kern der Nachbargemeinde Lautertal und des benachbarten Oberzentrums Coburg. Der Neubau der A 73 wurde am 31. Oktober 2006 bis zur Stadtgrenze von Rödental freigegeben und soll zusammen mit einer neuen Umgehungsstraße (Bezeichnung im Moment als B 999) Richtung Neustadt für bessere Verkehrsverhältnisse sorgen.
2005 wurde Rödental bekannt durch den Bau einer Eisenbahnbrücke, der Itztalbrücke, als Teil der Neubaustrecke Nürnberg-Erfurt, die voraussichtlich bis Ende 2017 ungenutzt in der Landschaft stehen wird und daher von der Bevölkerung auch als "Soda-Brücke" bezeichnet wird.
Ansässige Unternehmen
Überregional bekannte Wirtschaftsunternehmen mit Sitz in Rödental sind die Porzellanfabrik Goebel und der börsennotierte Puppenhersteller Zapf Creation AG. Die Goebel Porzellanmanufaktur produziert inzwischen nicht mehr in Rödental. Die Herstellung der weltbekannten Hummelfiguren erfolgt durch die neu gegründete Gesellschaft „Manufaktur Rödental“.
Das 1857 errichtete Annawerk, das seit 1998 zur Saint Gobain-Gruppe gehört, stellt feuerfeste Keramik und seit kurzem auch Dieselrußpartikelfilter her. Für letztere wurden ehemals stillgelegte Fabrikgebäude instand gesetzt. Saint Gobain war im Jahr 2007 mit 720 Mitarbeitern größter Arbeitgeber der Stadt. Ein großer Arbeitgeber ist auch die K&S Raumpflegeservice GmbH. Sie beschäftigte im Jahre 2009 über 600 Mitarbeiter.
Städtepartnerschaften
- Eaton/Ohio (Vereinigte Staaten), seit 1981
- Schalkau (Thüringen), seit 1990
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die Domäne Oeslau, 1162 erstmals urkundlich erwähnt, liegt an der früheren Furt durch die Röden. Ihre Restaurierung erfolgte als bundesweites Pilotprojekt im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms und wurde 1988 mit dem Konrad-Adenauer-Preis bedacht.
- Schloss Rosenau, die frühere Sommerresidenz der Coburger Herzöge, wurde 1439 erstmals urkundlich erwähnt. Hier wurde Prinz Albert, der spätere Gemahl der britischen Königin Victoria, geboren.
- Die spätgotische St.-Johannis-Kirche wurde 1517 erbaut und hat das einzige Zellengewölbe des Coburger Landes. 1601 erfolgte unter Herzog Johann Casimir die Stuckierung von Decke, Kanzel und Emporen in Form der Spätrenaissance. Queen Victoria ließ ihre Hofkirche 1863 aus eigenen Mitteln gründlich renovieren, 1975 war die letzte Restaurierung.
- Das Benediktinerkloster Mönchröden wurde von 1149 von Burggraf Hermann von Meißen gestiftet.
- Der Froschgrundsee, ein 1986 errichteter und von Franz Josef Strauß eingeweihter, 23 Hektar großer Stausee, dient der Hochwasserregulierung der Itz und ist ein Naherholungsgebiet. Eine Besonderheit des Froschgrundsees ist, dass er sich bis zur Deutschen Einheit bei Vollstau auch auf das Gebiet der DDR erstreckte.
- Die Talbrücke Froschgrundsee, eine 2010 fertiggestellte Stahlbetonbogenbrücke, überspannt den Hochwasserspeicher auf fast 800 Meter Länge und in 60 Meter Höhe, sie ist (wie die Grümpentalbrücke in Thüringen) mit 270 Meter Bogenspannweite die größte Brücke ihrer Art in Deutschland. Sie ist Teil der Neubaustrecke Nürnberg–Erfurt.
- Die Lauterburg ist eine Burgruine im Stadtteil Oberwohlsbach.
- Der größte Sportverein ist die Sport-Gemeinschaft Rödental mit mehr als 1100 Mitgliedern.
Museen
- Europäisches Museum für modernes Glas
- Goebel-Porzellanmuseum
- Heinrich-Schaumberger-Museum
Sonstiges
In Rödental wird Itzgründisch gesprochen, ein mainfränkischer Dialekt.
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 442
Weblinks
Commons: Rödental – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Links zum Thema Rödental im Open Directory Project
- Rödental: Wappengeschichte vom HdBG
- Bürgerplatz, 360° Bild
- Rödental: Amtliche Statistik des LStDV
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