- Jajah
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Jajah Inc. Rechtsform Inc. Gründung 2005 Sitz Mountain View, Silicon Valley - Roman Scharf
- Daniel Mattes
Umsatz 200Mio. EUR (2007) Branche Software, Technologie, Dienstleistungen, Telekommunikation, VoIP Produkte Telefoniedienst Website www.jajah.com Jajah [ˈdʒɒ.dʒɑː] ist ein von den Österreichern Roman Scharf und Daniel Mattes 2005 als Startup gegründeter IP-Telefonie-Provider für webbasierte Telefonie.
Inhaltsverzeichnis
Geschäftsmodell
Nach der Unternehmensgründung wurde Mitte 2005 zunächst eine proprietäre VoIP-Softphone-Lösung nach dem Vorbild von Skype implementiert.
Im Herbst 2005 wurde das Geschäftsmodell auf eine sogenannte webbasierte, webaktivierte oder browserbasierte VoIP-Lösung abgeändert, in deren Zentrum die Gesprächszuführung und -Terminierung über bestehende Festnetzanschlüsse und Mobilfunkanschlüsse auf Callback-Basis steht. Nur die Rufnummerneingabe und Benutzerkonten-/Telefonnummernverwaltung erfolgt online mittels Webbrowser über eine Internetverbindung und bezüglich der Gesprächsvermittlung wird lediglich die Weitverkehrsvermittlung der Telefongespräche über VoIP-Technologie realisiert. Dieser Dienst steht den Jajah-Kunden seit Februar 2006 zur Verfügung.
Seit Juni 2006 sind Telefonate zwischen Jajah-Teilnehmern kostenlos möglich, seit September 2006 werden Telefonkonferenzen unterstützt und Jajah-Handy-Clients auf Java-MIDlet- und SymbianOS-Basis zur mobilen Jajah-Nutzung zur Verfügung gestellt.
Jajah ermöglicht mit seinem Konzept Telefonie an Standorten mit vorhandenem Telefonanschluss soweit ein Internetzugang zur Gesprächsinitiierung zur Verfügung steht und kann auch als Call-by-Call-Ersatz für Handys und an fremden Telefonanschlüssen eingesetzt werden.
Jajah Web
Jajah Web vermittelt Anrufe aus dem traditionellen Festnetz oder Mobilfunknetz über Jajahs Webseite. Der Anrufer (A-Teilnehmer) tippt seine eigene Telefonnummer und die gewünschte Zielrufnummer des B-Teilnehmers in ein Webformular ein, woraufhin der Jajah-Dienst zunächst die Verbindung zum A-Teilnehmer aufbaut. Sobald dieser das Telefon abhebt, wird die Zielrufnummer von Jajah gewählt und die Verbindung zwischen beiden Teilnehmern wird hergestellt.
Zur Nutzung genügen minimalistische Text-Browser wie etwa Lynx oder Mobile HTML-Browser und schmalbandige Internetzugänge. Im Gegensatz zum werbefinanzierten Anbieter Peterzahlt kann die Internetverbindung nach der Eingabe der Rufnummern getrennt werden, was für Nutzer mit Internet-Zeittarif bzw. bei Verwendung von Technologien, die keine gleichzeitige Internet- und Telefonverbindung ermöglichen (Analoganschluss, GSM), von Vorteil ist. Der Jajah-Gesprächsaufbau kann gegebenenfalls auch auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden, etwa falls sich das durch den A-Teilnehmer verwendete Telefon nicht am Ort des Internetzugangs befindet, oder bei fest terminierten Anrufen/Konferenzschaltungen oder schlicht, damit bei einem Analogmodemzugang genügend Zeit zum Freigeben der Telefonleitung bleibt.
Kritik
Im Zuge eines 2007 eingeführten automatischen Wahlwiederholungsverfahrens werden vom Angerufenen nicht entgegengenommene Anrufe dem Anrufer als kostenpflichtige Verbindungen in Rechnung gestellt, falls der Anrufversuch nicht nach ungefähr fünf Freitönen abgebrochen wird. Vergleiche hierzu auch die SMS-Info-Dienste bei verpassten Anrufen und nicht deaktivierbare Voice-Mailboxen.
Unternehmensentwicklung
Nach der Gründung 2005 gelang es Jajah, sich mit dem neuartigen Konzept der webbasierten Telefonie als innovatives Unternehmen zu präsentieren, dessen VoIP-Lösung ohne spezifische Technik-Kenntnisse von Kunden überall dort genutzt werden kann, wo ein Internetzugang mit Webbrowser und ein herkömmlicher Telefonanschluss zur Verfügung stehen. Damit konnte rasch eine beträchtliche Kundenbasis aufgebaut werden und namhafte Investoren sowie Personen aus dem Internet-Business konnten gewonnen werden:
- Oktober 2005: Sequoia Capital
- Februar 2006: ICQ-Gründer Yair
- Mai 2007: Intel[1] und die Deutsche Telekom[2]
Unternehmenssitz ist mittlerweile Mountain View im Silicon Valley, Niederlassungen bestehen in Luxemburg und Ra’anana in Israel. Jajah hatte nach eigenen Angaben im Mai 2007 ca. drei Millionen Kunden und einen durchschnittlichen monatlichen Kundenumsatz von 6€ (entsprechend einem Jahresumsatz von über 200 Mio. €). Das Unternehmen strebt für Ende 2007 10 Millionen Kunden sowie einen Börsengang oder eine Übernahme durch einen der Investoren an.[3] Im Dezember 2009 wurde bekannt, dass Jajah für 145 Millionen Euro von Telefónica übernommen wurde.[4]
Firma
Der Unternehmensname (Firma) ist laut Unternehmensgründern auf das Schwirrholz (Bullroarer), ein Musikinstrument der Aborigines, mit dem über große Distanzen kommuniziert werden kann, zurückzuführen.
Quellen
- ↑ Information zur Beteiligung von Intel an Jajah (engl.)
- ↑ Meldung der Deutschen Telekom zur Beteiligung an Jajah
- ↑ FTD vom 29. Mai 2007: Beteiligungen namhafter Investoren und Geschäftsentwicklung von Jajah
- ↑ Computerwoche: Telefonica kauft Internet-Telefonie-Firma Jajah
Weblinks
- http://www.jajah.com Webpräsenz von Jajah
- http://www.brandeins.de/archiv/magazin/der-deutsche-kampf-gegen-die-selbststaendigkeit/artikel/gut-gebruellt-jajah.html Artikel im Wirtschaftsmagazin brand eins 1/2007 über Jajah
Kategorie:- VoIP-Provider
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