Jakob Keith

Jakob Keith
James Keith im Jahre 1724

James Francis Edward Keith (auch Jakob von Keith; * 11./16. Juni 1696 in Peterhead, Schottland; † 14. Oktober 1758 in Hochkirch) war einer der wichtigsten Generale und Vertrauten Friedrichs des Großen während des Siebenjährigen Kriegs.

Leben

James Francis Edward Keith wurde als zweiter und jüngster Sohn des William Keith, 9th Earl Marischal, (um 1665-1712) und der Mary Drummond (1675-1729), Tochter des James Drummond, 4th Earl of Perth, auf Inverugie Castle bei Peterhead, Schottland, geboren. Er war benannt nach James Francis Edward Stuart (1688-1766), gen. „the Old Pretender“, dem Sohn James II. und dessen zweiter Ehefrau Maria Beatrice d’Este.

Traditionell eng mit den Stuarts verbunden, beteiligten sich James und sein älter Bruder George an den Jakobitenaufständen, die 1715 und 1719 in Schottland stattfanden, verloren nach deren Fehlschlag sämtliche Titel und Besitztümer und mussten Schottland verlassen.

Nach einiger Zeit des Exils in Italien, Frankreich und Spanien trat Keith in Dienste der russischen Armee, da ihm als Protestanten eine Anstellung in der spanischen Armee versagt blieb. In Russland diente Keith von 1728 bis 1747 unter den Generalen Münnich und Lacy, einem Iren, der ebenfalls als Jakobit seine Heimat verlassen hatte. Er bewährte sich bei der Erstürmung von Otschakow im Türkenkrieg, wo er verwundet wurde, und gegen die Schweden bei Wilmanstrand und wurde schließlich Gouverneur der Ukraine.

Keith genoss die Gunst der Zarin Anna Iwanowna, die ihn mehrfach auszeichnete und zum General der Infanterie machte. Nach deren Tod 1740 wendete sich sein Glück. Um den Nachstellungen ihrer Nachfolgerin Elisabeth und den Intrigen ihres Kanzlers Bestuschew zu entgehen, bat er schließlich um seinen Abschied, der ihm im Juli 1747 gewährt wurde.

Er verließ Russland umgehend und ersuchte Friedrich den Großen, in preußische Dienste treten zu dürfen. Friedrich hieß den hochgebildeten und erfahrenen General freudig willkommen und ernannte ihn am 18. September 1747 zum Generalfeldmarschall der preußischen Armee. 1749 wurde er Gouverneur von Berlin.

Keith zählte zu den vom König meist geschätzten Generälen und wurde deshalb bei Ausbruch des Siebenjährigen Krieges sofort mit wichtigen Aufgaben betraut:

So leitete er die Einschließung und Belagerung der sächsischen Armee bei Pirna und zeichnete sich u. a. in der Schlacht bei Lobositz aus. 1757 kommandierte er im Verlauf der Schlacht bei Prag einen Teil der preußischen Armee und schaffte es, den Gegner einzuschließen, verteidigte später Leipzig erfolgreich gegen eine erdrückende Übermacht.

Antoine Pesne: Portrait James Keith, um 1755

1758 gab er nach einigen Misserfolgen aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit zunächst sein Kommando ab, kehrte aber im Herbst zur Armee zurück. Zusammen mit dem Prinzen Moritz von Anhalt und anderen Generälen versuchte er vergeblich, den König davon abzuhalten, Mitte Oktober in dem taktisch höchst gefährdeten Ort Hochkirch ein Feldlager aufzuschlagen.

Bei dem darauffolgenden Überfall der Österreicher (der Schlacht von Hochkirch) in der Nacht vom 14. Oktober wurde Keith tödlich verwundet.

Zunächst in Hochkirch bestattet (hier erinnert noch ein Gedenkstein an ihn), wurde er ein halbes Jahr später in die Gruft der Berliner Garnisonkirche überführt. Dort wurde sein Leichnam 1873 von Adolph Menzel identifiziert und gezeichnet. Nach der Zerstörung der Garnisonkirche im Zweiten Weltkrieg erfolgte 1949 die Überführung der ca. 200 Toten auf den Südwestkirchhof in Stahnsdorf, wo sie in einem Gemeinschaftsgrab, dem sogenannten Garnisongrab, beigesetzt worden sind.

Nach seinem Tode setzte Friedrich II. ihm ein Denkmal am Berliner Wilhelmplatz. Nach Keith wurde eine Straße in Berlin-Schöneberg benannt (die als Handlungsort von Theodor Fontanes Romans Effi Briest eine gewisse Bekanntheit erlangte).

Literatur

  • Jürgen Hahn-Butry (Hrsg.): Preußisch-deutsche Feldmarschälle und Großadmirale. Safari, Berlin 1938.
  • Arnold SchaeferJames Keith. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 15, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 553–555.
  • Gerhard Knoll: Keith, James. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, S. 413.
  • Sam Coull: Und nichts als mein Schwert Herausgeber Rüdiger Bayer (Übersetzer) in Verbindung mit dem Kulturhistorischen Verein "Alter Fritz" Hochkirch/Bukecy, 2007.

Weblinks


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