Jakob Vetter

Jakob Vetter

Jakob Vetter (* 23. November 1872 in Worms; † 13. Dezember 1918) war ein deutscher Erweckungsprediger und Begründer der Deutschen Zeltmission.

Zunächst erlernte Vetter den Beruf eines Schneiders. In dieser Zeit kam es zu einem religiösen Interesse, das in religiösen Kreisen "Erweckung" genannt wurde. Durch das Lesen von Predigten von Ludwig Hofacker kam es zu einer weiteren Vertiefung dieses geistlichen Lebens. Er fühlte sich zum Predigtdienst berufen, so dass er für vier Jahre in St. Chrischona bei Basel eine Predigerausbildung absolvierte. Nach eigenem Bekunden wurde er durch Carl Heinrich Rappard, Otto Stockmayer, Hudson Taylor und Samuel Zeller beeinflusst.

Er zog sich bereits in dieser Zeit eine Lungentuberkulose zu. Durch Elias Schrenk wurde er zum Evangelisten berufen.

Vetters Evangelisationsdienst in der hessischen Wetterau wurde nur durch zwei Reisen nach Großbritannien unterbrochen. 1899 unternahm Vetter eine Reise nach London, wo er von den Erfolgen des Predigers Charles Haddon Spurgeon und dem Werk des Gründers der Heilsarmee, General William Booth beeindruckt wurde. Nachdem Vetter 1905 aus Wales wieder zurückgekehrt war, nahm er – zusammen mit Martin Girkon und Ernst Modersohn – an der Mühlheimer Erweckung teil.

Vetters Ideen einer Zeltmission nahmen nach längeren Diskussionen mit Otto Stockmayer Formen an und 1902 wurde daraufhin die Deutsche Zeltmission gegründet; deren Zentrum entstand im Erholungsheim Patmos bei Geisweid (Kreis Siegen). Am 28. September 1906 heiratete er Maria Baumann aus Riehen in der Schweiz, als Schüler deren Vaters er sich in Sachen der heiligen Schrift ansah.

Jakob Vetter starb 1918 im Alter von 46 Jahren.

Werke (Auswahl)

Vetter gab insgesamt etwa 50 Bücher und Schriften heraus.

  • Das Heilige Blut. Deutsche Zeltmission 1915
  • Gottes Fußspuren in der Zeltmission. Deutsche Zeltmission 1907
  • Freie Gnade in Christo, Evangelisationsreden, P. Ott, Gotha 1903
  • Sieges-Lieder für die Versammlungen der Deutschen Zelt-Mission. 1. Auflage 1905, 18. Auflage 1936
  • Warum ich die Lehre von der Wiederbringung aller Dinge ablehne. 1917
  • Höchstes Glück auf Erden - Gemeinschaft mit Gott und der Weg zu ihr. 2. Aufl. Verlag Linea, Bad Wildbad 2007, ISBN 978-3-939075-21-9

Literatur

  • H. Brandenburg: Vetter, Jakob. In: Kurt Galling (Hrsg.): Religion in Geschichte und Gegenwart (= RGG3, 1 CD-ROM). Directmedia, Berlin 2000, ISBN 3-932544-16-1, Bd. 6, Sp. 1391.
  • Hans Bruns: Jakob Vetter. Brunnen-Verlag, Giessen 1954
  • Wolfgang Putschky: Seine Gnade reicht aus. Aus dem Leben Jakob Vetters. Johannis, Lahr/Schwarzwald 2002, ISBN 3-501-01429-5
  • Paulus Scharpff: Geschichte der Evangelisation. 300 Jahre Evangelisation in Deutschland. Brunnen-Verlag, Giessen 1964
  • Marie Vetter: Evangelist Jakob Vetter. Ein Lebensbild. Verlag der Deutschen Zeltmission, Geisweid 1922

Weblinks



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Vetter — ist ein älterer Ausdruck für einen Cousin Vetter ist der Familienname folgender Personen: Adolf Vetter (1918–1973), deutscher Fußballspieler August Vetter (1887–1976), deutscher Psychologe Christoph Vetter (1982), deutscher Handballspieler Conrad …   Deutsch Wikipedia

  • Jakob Baechtold — (* 27. Januar 1848 in Schleitheim; † 7. August 1897 in Zürich) war Schweizer Literaturwissenschafter. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Jakob Bächtold — Jakob Baechtold (* 27. Januar 1848 in Schleitheim; † 7. August 1897 in Zürich) war Schweizer Literaturwissenschafter. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Jakob Gretser — S.J. (* 27. März 1562 in Markdorf; † 29. Januar 1625 in Ingolstadt) war ein einflussreicher lateinischer Philologe, Historiker, Dramatiker und Polemiker der Gegenreformation in Deutschland. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Litera …   Deutsch Wikipedia

  • Jakob Arcadelt — Jakob Arcadelt, auch: Jachet Arkadelt, Archadelt, Hercadelt, Arcadet und Arcadente, auch Jacobus Flandrus [1], (* 1504, 1506 oder (unwahrscheinlicher) 1514; † nach 1562, möglicherweise 4. Oktober 1568 in Paris) war ein niederländischer Komponist… …   Deutsch Wikipedia

  • Jakob Anderegg — stehend, 1. v.l. mit der Walker Familie, 1870 Jakob Anderegg (* 11. März 1829 in Oberwil im Simmental; † 17. September 1878 in Meiringen) war ein Schweizer Bergführer und wie sein Vetter Melchior, der auch als „König der Führer“ bezeichnet wurde …   Deutsch Wikipedia

  • Jakob Tiedtke — Jakob Karl Heinrich Wilhelm Tiedtke (* 23. Juni 1875 in Berlin; † 30. Juni 1960 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie (Auswahl) 3 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Jakob Friedrich Rösch — (* 26. Oktober 1743 in Dürrenzimmern; † 8. Januar 1841 in Stuttgart) war württembergischer Mathematiker, Militärwissenschaftler, Historiker und Architekt. Bekannt wurde er insbesondere durch seine Lehrtätigkeit an der Militärischen Pflanzschule,… …   Deutsch Wikipedia

  • Jakob Friedrich Eisenlohr — Eisenlohr im Kreise seiner Freunde, Gemälde von Friedrich Mosbrugger Skizze vom …   Deutsch Wikipedia

  • Conrad Vetter — S.J. (* 1548 in Engen; † 11. Oktober 1622 in München) war ein schwäbischer Jesuit und Schriftsteller der Gegenreformation. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke (Auswahl) 3 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”