- Jinrō
-
Filmdaten Deutscher Titel: Jin-Roh – Die Wolfsbrigade Originaltitel: 人狼 jin rō Produktionsland: Japan Erscheinungsjahr: 1999 Länge: 98 Minuten Originalsprache: Japanisch Altersfreigabe: FSK 16 Stab Regie: Hiroyuki Okiura Drehbuch: Mamoru Oshii Produktion: Tsutomu Sugita, Hidekazu Terakawa Musik: Hajime Mizoguchi, Yoko Kanno Kamera: Hisao Shirai Schnitt: Shuichi Kakesu Besetzung Deutsche Synchronsprecher
- Dennis Schmidt-Foß als Kazuki Fuse
- Julia Ziffer als Kei Amemiya
- David Nathan als Atsushi Henmi
Jin-Roh (jap. 人狼, jinrō, dt. „Mensch-Wolf“) ist ein japanischer Anime-Politthriller aus dem Jahr 1999 nach einem Drehbuch von Mamoru Oshii. Dieser verwendete Themen aus seinem Manga Kerberos Panzer Cop (Hellhounds: Panzer Cops in Manga Power) und aus mehreren Realfilmen, für die er Regie geführt hatte. Der Anime wirft einen Blick auf die individuellen Gesichter und Persönlichkeiten hinter politisch motiviertem Terrorismus und zeigt, dass der Einzelne auch in totalitären Gesellschaften moralische Entscheidungen treffen kann.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Anime spielt in einem fiktiven Japan der 50er Jahre, zehn Jahre, nachdem Deutschland den Zweiten Weltkrieg gewann. Seitdem herrschen die Achsenmächte: Die Bevölkerung wird unterjocht und gewaltsame Auseinandersetzungen mit Aufständischen sind an der Tagesordnung. Aus diesem Chaos hebt sich eine Organisation genannt „Die Sekte“ mit Attentaten sowie Terroranschlägen besonders hervor. Um diesen inneren Feind zur Strecke zu bringen, gründet die Hauptstadtpolizei Tokios ein Sonderkommando, welches mit hoch technisierten Kampfmonturen gegen die Rebellen vorgeht.
Kazuki Fuse ist Teil dieses speziell ausgebildeten Kommandos und sogar einer der Besten. Bei einer Rebellenjagd stellt er ein junges Mädchen, das eine Bombe mit sich trägt. Statt sie jedoch getreu seinen Anweisungen zu erschießen, zögert er und fragt das Mädchen nach dem Grund für ihr Handeln. Als weitere Soldaten dazu stoßen, zündet das verängstigte Mädchen die Bombe und sprengt sich damit selbst in die Luft. Fuse überlebt und beginnt an seinen Handlungen in der Spezialeinheit zu zweifeln und seine moralischen Vorstellungen zu überdenken. Er besucht das Grabmal des Mädchens und trifft dort auf ihre Schwester Kei Amemiya, mit der er eine ungewöhnliche Beziehung beginnt.
Verflochten mit der Liebesgeschichte ist ein komplexes Ränkespiel aus Spionage und Gegenspionage verschiedener, untereinander konkurrierender staatlicher Organisationen und Behörden, darunter die Hauptstadtpolizei, die staatliche Polizei und das Sicherheitsministerium.
Fuse erhält von Amemiya bei ihrem ersten Zusammentreffen das deutsche Märchenbuch Rotkäppchen. Die Geschichte, eine archaische, blutige Version im Vergleich des von den Brüdern Grimm überlieferten Märchens, dient dabei nicht nur als eine Art roter Faden im Film, sondern gibt auch Hinweise auf die Beziehung zwischen den beiden Hauptcharakteren und das zu erwartende Ende.
Stil
Jin-Roh ist weitgehend handgezeichnet, nur in einzelnen Szenen wird Computeranimationen eingesetzt. Auffällig ist die Darstellung der Dunkelheit und die Stimmungen, die in den Dämmerungs-, Nacht- und Untertageszenarien aufgebaut werden. Sie zeichnen sich vor allem durch den Einsatz starker Licht- und Schatteneffekte aus.
Kritiken
„Beeindruckendes Animé aus der Feder von 'Ghost in the Shell'-Schöpfer Mamoru Oshii, das einmal nicht in einer reinen Fantasy-Welt angesiedelt ist, sondern auch als komplexer Politthriller überzeugt. Der erwachsene, nicht an blutrünstigen Szenen geizende Film mit psychologisch recht ausgefeilten Figuren erzählt gleichzeitig eine ungewöhnliche Liebesgeschichte.“
– Blickpunkt: Film
Auszeichnungen
1999 wurde Jin-Roh auf dem Internationalen portugiesischen Filmfest Fantasporto mit dem Fantasy-Film-Preis ausgezeichnet.
Des Weiteren wurde der Film von der FBW mit dem Prädikat Wertvoll ausgezeichnet.
Weblinks
- Jin-Roh in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Wikimedia Foundation.