- Joachim Jens Hesse
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Joachim Jens Hesse (* 1942) ist ein deutscher Staats-, Politik- und Verwaltungswissenschaftler. Nach zahlreichen Berufungen ist er seit 1997 Professor für Politikwissenschaft mit den Schwerpunkten Innenpolitik, Europapolitik sowie Vergleichende Staats- und Regierungslehre an der Freien Universität Berlin und leitet das Internationale Institut für Staats- und Europawissenschaften (ISE) in Berlin.
Leben
Von 1961 bis 1966 studierte Hesse Volkswirtschaftslehre, Politikwissenschaft und Öffentliches Recht in Berlin, Göttingen, Kiel und Köln. 1967/68 folgte ein Promotionsstipendium an der New York University und der Harvard University und 1970 ein Habilitationsstipendium. Von 1968 bis 1972 war Hesse Wissenschaftlicher Referent am Kommunalwissenschaftlichen Forschungszentrum Berlin (heute: Deutsches Institut für Urbanistik). 1973 wurde er Professor für Staats- und Verwaltungswissenschaften an der Universität Konstanz, es folgten Lehrstühle in Duisburg/Düsseldorf (1976), Speyer (Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften, 1983), Oxford (Nuffield College, 1989) und an der Freien Universität Berlin (seit 1997); in Berlin baute er zudem das Internationale Institut für Staats- und Europawissenschaften (ISE) auf. Hesse war Gastprofessor am Europakolleg in Brügge, Belgien, sowie an verschiedenen US-amerikanischen, europäischen und asiatischen Universitäten (derzeit Universität Tokio, Graduate School of Law and Politics). Er ist Fellow mehrerer Centres for Advanced Studies sowie Mitglied der Academia Europaea und der Alexander von Humboldt-Stiftung.
Zu den Hauptarbeitsbereichen Hesses gehören die Regierungssysteme der Bundesrepublik Deutschland und anderer westlicher Industriestaaten, Staats- und Verwaltungsreformen im nationalen und internationalen Vergleich, die Reform des öffentlichen Sektors in Mittel- und Osteuropa, Föderalisierungs- und Regionalisierungsprozesse sowie die Europäische Politik. Hesse berät als Senior Consultant unter anderem die OECD (seit 1970), die Europäische Union (seit 1988), die Vereinten Nationen (seit 1991), das International Labour Office (seit 1992) und die Weltbank (seit 1995).
Hesse ist Herausgeber der Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaften (ZSE) sowie zahlreicher weiterer in- wie ausländischer Zeitschriften und Schriftenreihen.
Werke (Auswahl)
- Paradoxes in Public Sector Reform. An International Comparison (mit C. Hood und B.G. Peters), Berlin: Duncker & Humblot, 2003.
- Europa professionalisieren: Kompetenzordnung und institutionelle Reform im Rahmen der Europäischen Union (mit F. Grotz), Berlin: Duncker & Humblot, 2005.
- Raumordnung und Landesentwicklung: Reformoptionen für ein tradiertes Politikfeld, Baden-Baden: Nomos, 2006.
- Vom Werden Europas. Der Europäische Verfassungsvertrag: Konventsarbeit, politische Konsensbildung, materielles Ergebnis, Berlin: de Gruyter, 2007.
- Schriftenreihe Staatsreform in Deutschland und Europa, Baden-Baden: Nomos, lfd. (2009).
- Das Regierungssystem der Bundesrepublik Deutschland, 10. Auflage, Baden-Baden: Nomos, 2010.
- Zahlreiche weitere Untersuchungen zur Reform von Regierung und Verwaltung in Deutschland und Europa.
Weblinks
- Literatur von und über Joachim Jens Hesse im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website von Professor Dr. Joachim Jens Hesse
- Website des Internationalen Instituts für Staats- und Europawissenschaften (ISE), Berlin
- Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaften (ZSE)
- Profil auf uni-freiburg.de (engl.)
Kategorien:- Politikwissenschaftler
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