- Joachim Ringleben
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Joachim Ringleben (* 24. Juli 1945 in Flensburg) ist ein lutherischer Theologe, Universitätsprofessor und Abt des Klosters Bursfelde bei Hann. Münden im Weserbergland.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Joachim Ringleben studierte Theologie und Philosophie und promovierte im Jahre 1974 zum Doktor der Theologie. Im Jahre 1981 habilitierte er sich im Fach Systematische Theologie.
1984 wurde Ringleben ordentlicher Professor für Systematische Theologie an der Universität Göttingen. Seit 1997 betätigt er sich auch als Autor der Internetplattform Göttinger Predigten im Internet.
In der deutschen theologischen Landschaft gilt Ringleben als orthodox-spekulativer Außenseiter, dessen Koordinaten vor allem Luther, der Deutsche Idealismus (Fichte, Hegel) und Kierkegaard sind. Eine größere Beachtung haben seine Aufsätze zu Luther, Hegel und seine Auseinandersetzung mit dem Neutestamentler und Fakultätskollegen Gerd Lüdemann gefunden. Ringleben wendet sich gegen einen seiner Ansicht nach verwässerten Neo-Kulturprotestantismus, wie er sich nach dem Schwinden des Einflusses der Dialektischen Theologie Karl Barths in der theologischen Diskussion Geltung verschafft hat.
Im Jahre 2000 erhielt Ringleben die Berufung zum Abt des Klosters Bursfelde in der Nachfolge von Lothar Perlitt.
Funktionen und Mitgliedschaften
- Ordentliches Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften
Sonstiges
Ringlebens Arbeit findet mitunter weltweit und konfessionsübergreifend anerkennende Würdigung. So schreibt Papst Benedikt XVI. über Ringlebens Buch Jesus. Ein Versuch zu begreifen:
"Eine Freude ist es für mich, dass das Buch inzwischen sozusagen einen ökumenischen Bruder bekommen hat in dem umfänglichen Werk Jesus (2008) des evangelischen Theologen Joachim Ringleben. Wer die beiden Bücher liest, wird einerseits den großen Unterschied der Denkformen und der prägenden theologischen Ansätze sehen, in denen sich die unterschiedliche konfessionelle Herkunft der beiden Autoren konkret ausdrückt. Aber zugleich erscheint die tiefe Einheit im wesentlichen Verständnis der Person Jesu und seiner Botschaft. In unterschiedlichen theologischen Ansätzen wirkt der gleiche Glaube, findet Begegnung mit demselben Herrn Jesus statt. Ich hoffe, dass beide Bücher in ihrer Unterschiedlichkeit und in ihrer wesentlichen Gemeinsamkeit ein ökumenisches Zeugnis sein können, das in dieser Stunde auf seine Weise dem grundlegenden gemeinsamen Auftrag der Christen dient."[1]
Publikationen
u.a.
- Hegels Theorie der Sünde, 1977
- Aneignung. Kierkegaards spekulative Theologie, 1983
- Christentumsgeschichte und Wahrheitsbewußtsein. Studien zur Theologie Emanuel Hirschs, Berlin 1991
- Kierkegaards Krankheit zum Tode. Ein Kommentar, 1995
- Joachim Ringleben (Hrsg.): Gottes Reich und menschliche Freiheit. Ritschl- Kolloquium. (Göttingen 1989) Göttingen 1997
- Wahrhaft auferstanden. Zur Begründung der Theologie des lebendigen Gottes, Tübingen 1998
- Aufs. Heilsgewißheit. Eine systematische Betrachtung; in: Zeitschrift für Theologie und Kirche, Bd.95, Beiheft 10 Zur Rechtfertigungslehre, Tübingen 1998, S.65-100
- Gott denken; Tillich-Studien Bd.8, Hamburg 2003
- Arbeit am Gottesbegriff. Band I: Reformatorische Grundlegung, Gotteslehre, Eschatologie, Tübingen 2004
- Arbeit am Gottesbegriff. Band II: Klassiker der Neuzeit, Tübingen 2005
- Jesus: ein Versuch zu begreifen, Tübingen 2008
- Gott im Wort.Luthers Theologie von der Sprache her, Tübingen 2010
Literatur
- Wer ist wo in der evangelischen Kirche? Personen und Funktionen, hrsg. v. Thomas Krüger/Carola Wolf/Udo Han, Frankfurt am Main, 1999 - ISBN 3-932194-29-2
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Joseph Ratzinger/Benedikt XVI., Jesus von Nazareth, 2.Teil: Vom Einzug in Jerusalem bis zur Auferstehung, Freiburg i. Breisgau 2011.
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