Joachim Thimm

Joachim Thimm (* 30. Oktober 1939) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der im Debütjahr der Fußball-Bundesliga 1963/64 beim Karlsruher SC sechs Spiele mit drei Toren bestritten hat.

Laufbahn

Arminia Hannover, bis 1961

Gerade der Jugend entwachsen, entwickelte sich Joachim Thimm ab der Runde 1957/58 zur neuen Stürmerhoffnung bei den „Blauen“ von Arminia Hannover. Mit Arminia, die in der Runde 1956/57 aus der Oberliga Nord abgestiegen war, stand das Offensivtalent bis 1960/61 viermal in Folge in der Aufstiegsrunde zur Oberliga Nord, aber auch viermal ohne Erfolg. Er feierte mit der Mannschaft vom Stadion am Bischofsholer Damm zwar dreimal die Meisterschaft und einmal die Vizemeisterschaft in der Amateurliga Niedersachsen, erlebte aber auch in den jeweiligen Aufstiegsrunden die Triumphe der Gegner vom ASV Bergedorf 85 (1958), Eintracht Osnabrück (1959), Heider SV (1960) und 1961 vom Bremer SV 06. Auch der Einzug in das Endspiel um die Deutsche Amateurmeisterschaft am 14. Juni 1959 in Offenburg gegen den FC Singen 04 stand für die Arminia und den jungen Angreifer Joachim Thimm unter dem gleichen Stern: Die „Blauen“ wurden Zweiter, Singen gewann das Finale mit 3:2 Toren. Im Sommer 1961 unterschrieb Thimm einen Vertrag beim FC Bayern München in der Oberliga Süd und wechselte nach Bayern.

Oberliga Süd und Fußball-Bundesliga, 1961 bis 1964

Bei Bayern München traf er auf seinen Arminia-Kollegen Werner Olk, der ein Jahr zuvor in die bayerische Hauptstadt gewechselt war. Vom badischen SV Sandhausen war mit Rainer Ohlhauser eine zweite Torjägerhoffnung aus dem Amateurlager zum FC Bayern gestoßen. Sportlich bewies Joachim Thimm in seinen 23 Einsätzen mit zwölf Treffern seine Eignung für die Oberliga. Im Vorjahr war der FC Bayern mit 30:30 Punkten auf dem achten Rang eingekommen, mit Thimm und Ohlhauser landete die Mannschaft von Trainer Helmut Schneider mit 40:20 Punkten auf dem dritten Platz in der Runde 1961/62. Der Aufwärtstrend war offensichtlich. Da aber Ohlhauser in seinen 26 Spielen auf 23 Tore kam, sehr schnell und ehrgeizig war, ging die Tendenz für die nächsten Jahre in Richtung Ohlhauser und Thimm wechselte bereits nach einem Jahr München zum Karlsruher SC.

Trainer Kurt Sommerlatt, Otto Geisert von Eintracht Nordhorn und Thimm waren die Neuzugänge des KSC für das letzte Jahr in der Oberliga Süd 1962/63, wo es um die Qualifikation für die neue Fußball-Bundesliga ging. Geisert und Sommerlatt setzten sich durch, der KSC rangierte am Rundenende auf Platz fünf - Thimm hatte dagegen nur zehn Einsätze mit fünf Toren vorzuweisen. Da er in den letzten Verbandsspielen der Saison – vom 24. Spieltag bis zum 30. Spieltag – sechs Mal zum Einsatz kam und ihm dabei drei Treffer glückten, hatte der KSC die Hoffnung, dass der Durchbruch des Mittelstürmers im zweiten Jahr in Karlsruhe klappen könnte. Dem war aber nicht so, Thimm kam in der Bundesliga in einem angriffsschwachen Angriff zu nur sechs Einsätzen und wechselte im Sommer 1964 in die Schweiz. Zu weiteren Einsätzen in der Fußball-Bundesliga oder den Regionalligen kam Thimm nicht mehr.

Auswahlberufungen

Als im September 1959 für die Deutsche Fußballnationalmannschaft der Amateure zwei Ausscheidungsspiele gegen die DDR anstanden, nominierte der verantwortliche DFB-Trainer Georg Gawliczek das noch nicht 20 Jahre alte Mittelstürmertalent von Arminia Hannover aus der Amateurliga Niedersachsen-Ost. Torjäger Erwin Stein war von Griesheim 02 zu Eintracht Frankfurt in die Oberliga Süd gewechselt, ein neuer Torschütze wurde für die DFB-Amateure gesucht. In beiden Spielen – am 16. September in Berlin und am 23. September in Düsseldorf – trug Joachim Thimm das DFB-Trikot und erzielte auch zum 2:1 Sieg beim Rückspiel einen Treffer. Die DFB-Mannschaft setzte sich durch und nahm an der Olympiaqualifikation für die Sommerspiele 1960 in Rom teil. Bei den ersten zwei Qualifikationsspielen im November 1959 gegen Finnland und Polen debütierte Thimm offiziell in der Amateurnationalmannschaft. In Siegen gewannen die deutschen Amateure mit 2:1 Toren gegen Finnland. Vierzehn Tage später in Essen zeigte der Angriff mit Carl-Heinz Rühl, Heinz Höher, Joachim Thimm, Günter Herrmann und Gert Dörfel aber keine Durchschlagskraft und Polen gewann mit 3:0 Toren. Nach diesen vier Spielen – Thimm bestritt sie mit 20 Jahren – wurde er nicht mehr in die Nationalmannschaft der Amateure berufen.

Literatur

• Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga, Hardy Grüne, AGON, 1996, ISBN 3-928562-85-1
• Geschichte der Oberliga Süd, Klartext-Verlag, 1993, ISBN 3-88474-055-5
• Bundesliga-Chronik 1963/64, AGON, 2004, ISBN 3-89784-083-9
• Spielerlexikon 1890-1963, Knieriem/Grüne, AGON, 2006, ISBN 3-89784-148-7