- Johann David Schieferdecker
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Johann David Schieferdecker (* 9. November 1672 in Weißenfels; † 11. Juni 1721 ebenda) war ein deutscher Theologe, Orientalist und Kirchenlieddichter.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Schieferdeckers Vater war Lehrer am Gymnasium Illustre Augusteum in Weißenfels und später Superintendent. Er war der Onkel des nur wenig jüngeren Organisten und Komponisten Johann Christian Schieferdecker.
Johann David studierte ab 1690 an der Universität Leipzig Theologie und Orientalistik. Nach Erlangung der Magisterwürde 1692 hielt er hier Vorlesungen, für die er auch eine arabisch-türkische Grammatik herausgab.
1698 wurde er von der Universität Jena zum Doktor der Theologie promoviert und als Nachfolger seines Vaters zum Professor an das Gymnasium Illustre Augusteum in Weißenfels berufen; hier wirkte er bis zu seinem Tod 1721.
Werk
Bekannt wurde er vor allem als Dichter von Kantaten-Texten und Kirchenliedern. Für die Hofkirche im Schloss Neu-Augustusburg und ie Schlosskapelle in Sangerhausen schrieb er sechs Jahrgänge Kantaten, deren erster mit einer Widmung an den Herzog Christian 1713 erschien, die anderen 1716 bis 1720.
Von seinen Kirchenliedern blieben einige bis ins 19. Jahrhundert in Gebrauch, darunter Ach, liebster Gott! wie wunderbar; Komm, segne Dein Volk in der Zeit und Von ganzem Herzen glauben wir und wollen’s fest behalten.
Werkauswahl
- Fructus linguae Arabicae, inclutae facultatis philosophicae. 1692, 1695
- Nucleus institutionum Arabicarum enucleatus. Grammatica Turcica. 1695
- De triumphis et ovationibus Romanorum. 1695
- Ritus Convocandi Ad Sacra, Maxime Apud Veteres. Zeitz: Hucho 1701
- (Hrsg.) Hoch-Fürstliches Sachsen-Weissenfelsisches Vollständiges Gesang- und Kirchen-Buch. Weißenfels 1714
Literatur
- Rochus von Liliencron: Schieferdecker, Johann David. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 31, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 179.
- Schieferdecker, Johann David. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 34, Leipzig 1742, Spalte 1413–1417.
- Eduard Emil Koch: Geschichte des Kirchenlieds und Kirchengesangs der christlichen, insbesondere der deutschen evangelischen Kirche. Christian Belser, Stuttgart 1868, 3. Aufl., Bd. 5, S. 523 Google Buchsuche
- Salomon Kümmerle: Encyklopädie der evangelischen Kirchenmusik. C. Bertelsmann, Gütersloh 1894, Bd. 3, S. 196
- Friedrich Blume: Die Musik in Geschichte und Gegenwart: Allgemeine Enzyklopädie der Musik. Bärenreiter, 1963, Bd. 11, S. 1703
- Hermann Mendel: Musikalisches Conversations-lexikon: Eine Encyklopädie der gesammten musikalischen Wissenschaften. Robert Oppenheim, Berlin 1878, Bd. 9, S. 106
Weblinks
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