- Johann Georg Leuckfeld
-
Johann Georg Leuckfeld (* 4. Juni 1668 in Heringen; † 24. April 1726 in Gröningen) war ein Theologe, Schriftsteller, Historiker und Urkundensammler.
Leben
Leuckfeld besuchte die Schulen in Stolberg, Frankenhausen und Quedlinburg. Danach studierte er in Leipzig Theologie. Von Jugend an interessierte er sich für die heimatliche Geschichte und den Erwerb und die Auswertung historischer Urkunden. Nach Studienabschluss kehrte er nach Heringen zurück und predigte bis zu seinem 32. Lebensjahr. 1699 erschien sein erstes Buch in Frankfurt. Ab 1700 wirkte er als Sekretär der Äbtissin des Stiftes Gandersheim, Auguste Dorothea von Braunschweig-Wolfenbüttel; zeitgleich nahm er das Predigeramt wahr. 1702 übernahm er die Stelle als Oberpfarrer in Gröningen. Neben dieser Anstellung betätigte Leuckfeld sich als Chronist, Numismatiker, Biograph, Bibliograph und Genealoge. In seiner begleitenden schriftstellerischen Tätigkeit schaffte er ein umfangreiches Werk, in welchem die Biographien zu Johann Spangenberg und Cyriakus Spangenberg sowie Michael Neander als die bedeutendsten Darstellungen aufscheinen. Leuckfeld stand mit über 200 Zeitgenossen in dauerndem Briefkontakt, u. a. mit Gottfried Wilhelm Leibniz.
Zudem wurde Leuckfeld durch das Auffinden und Sammeln mittelalterlicher Urkunden, Briefe und verschollen geglaubter Manuskripte der gebildeten Öffentlichkeit bekannt. Prominentestes Fundstück war die 1700 im Stift Gandersheim aufgefundene Heiratsurkunde der Kaiserin Theophanu.
1710 ernannte Herzog Anton Ulrich (Braunschweig-Wolfenbüttel) Leuckfeld zum Klosterrat; 1712 wurde er in die Preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin aufgenommen.
Er starb am 24. April 1726, das Grab befindet sich in der der St.-Martin-Kirche in Gröningen.
Literatur
- Carsten Berndt: Historia Leuckfeldi, oder, Ausführliche Beschreibung von Leben und Werk des Johann Georg Leuckfeld, Auleben, Regionale-Verlag, 2003, ISBN 3-934780-12-1 9783934780125, OCLC: 53805432
- Dieter Lent: Leuckfeld, Johann Georg. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u.a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, S.438f. ISBN 978-3937664460
- Jakob Franck: Leuckfeld, Johann Georg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 481 f.
- Tobias Eckhard, Lebensbeschreibung Des HochEhrwürdigen und Hochgelahrten Herrn Johan(n) George Leuckfelds, Weyland Pastoris Primarii zu Gröningen, und der Königlichen Preußischen Societet der Wissenschaften Mitglieds. Benebst richtigen Verzeichnis der Schriften, Die er theils im Druck, theils unter den Händen gehabt und ausfertigen wollen. Quedlinburg 1727
Weblinks
- Literatur von und über Johann Georg Leuckfeld im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Bernd Feicke: Johann Georg Leuckfeld. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 31, Nordhausen 2010, ISBN 978-3-88309-544-8, Sp. 779–786.
Kategorien:- Numismatiker
- Historiker
- Genealoge
- Evangelischer Geistlicher (18. Jahrhundert)
- Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften
- Deutscher
- Geboren 1668
- Gestorben 1726
- Mann
Wikimedia Foundation.