- Johann Kravogl
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Johann Kravogl (* 24. Mai 1823 im Ansitz Rosengarten in Lana (Südtirol); † 1. Januar 1889 in Brixen) war ein Büchsenmacher und Mechaniker. Zu Kravogls Erfindungen zählen u.a.
- die Luftdruck-Lokomobile (1864)
- die Quecksilberluftpumpe (1861), eine Vakuumpumpe, die als Dichtung Quecksilber benutzt und alle bis dahin bekannten Pumpenkonstruktionen um mehr als das Dreifache übertrifft
- das "Elektromotorische Kraftrad" und ein kleiner "Elektromotorischer Rotationsapparat" (1867)
- ein Schnellfeuergewehr, das 60 Schüsse in der Minute ermöglicht (1868)
- eine Präzisionswaage
- eine lithografische Presse
- ein Kondensator für Hochspannungen
- eine elektrische Glocke
Trotz der großen Bedeutung vieler seiner Erfindungen konnte er sie wirtschaftlich nicht ausnutzen.
Leben
Nach einer Schlosserlehre bildet sich Kravogl in München, Innsbruck und Wien fort. 1857 lässt er sich als Mechaniker in Wilten nieder und findet nach und nach Kundschaft bei Schulen und der Universität von Innsbruck. 1867 entwickelt er das "Elektromotorische Kraftrad", einen Elektromotor mit einem Wirkungsgrad von über 20%. Im selben Jahr führt er den Motor zusammen mit anderen Erfindungen auf der Pariser Weltausstellung vor und erhält eine Silbermedaille. 1884 übersiedelt er vom Burggrafenamt nach Brixen im Eisacktal und richtet sich dort eine kleine Werkstatt ein. 1889 stirbt Kravogl nach einer langen Lungenkrankheit ledig und kinderlos. Eine Straße in Lana, Partschins, Bozen, Meran, Brixen sowie eine in Innsbruck, Salzburg und Wien sind heute nach ihm benannt.
Literatur
- Attlmayr: Kravogl Johann. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1969, S. 237 f. (Direktlinks auf S. 237, S. 238).
- Rudolph Granichstaedten Czerwa: Johann Kravogl - Erfinder des elektrischen Kraftrades, Wien um 1910
Weblinks
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