- Johann M. Kauffmann
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Johann Marcellinus Kauffmann (* 1910 in Wien; † 1965 in Wien) war ein österreichischer Orgelbauer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kauffmann entstammte einer seit 1877 in Wien tätigen Orgelbauerdynastie, die mit dem Tod seines Sohnes Hans nach 120 Jahren endete. Mit seiner Frau Wilhelma, geb. Kaukol, hatte er vier Söhne. Ein weiterer Sohn war der österreichische Volksschauspieler, Kabarettist und Buchautor Götz Kauffmann.
Werke der Firma Johann M. Kauffmann (Auswahl)
Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen 1883/1928 Pfarrkirche Ernstbrunn 1884 Wien Muttergotteskirche 1890 Wien Salesianerinnenkirche II/P 12 mechanische Kegellade, freistehender Spieltisch[1] 1891 Neuhaus an der Triesting Pfarrkirche I/P 6 mechanische Kegellade, freistehender Spieltisch 1894 Wien Mariahilfer Kirche II/P 24 mechanische Kegellade, freistehender Spieltisch[2][3] 1896 Stadtkirche Drosendorf 1903 Wien Hietzinger Pfarrkirche II/P 18 freistehender Spieltisch, pneumatische Traktur 1905/06 Wien Bergkirche Rodaun II/P 12 1911 Pfarrkirche Herrnleis Wien Nussdorfer Pfarrkirche II/P 11 mechanische Kegellade, freistehender Spieltisch Wien Pfarrkirche St. Thekla II/P Götzendorf an der Leitha Pfarrkirche I/P Wien Canisiuskirche 1913 (um) Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Gugging aus der Pfarrkirche hl. Antonius von Padua in Wien XV übertragen[4] 1927 Wien Lazaristenkirche (Neubau) IV/P 52 1862 von Matthäus Mauracher als Salzburg als zweimanualige Orgel mit 25 Registern erbaut, 1899 von Josef Mauracher aus St. Florian auf 42 Register und 3 Manuale erweitert, 1927 durch Kauffmann auf 52 Register und 4 Manuale erweitert (4. Manual als Fernwerk ausgeführt).[5] Größte spätromantische Kirchenorgel Wiens.[6] Elektropneumatische Traktur, Kegellade, freistehender Spieltisch. 1928 (vor) Wien Wallfahrtskirche zur Heiligen Theresia vom Kinde Jesu I/P 5 mechanische Kegellade 1930 Wien Rudolfsheimer Pfarrkirche 1931 Wien St. Othmar unter den Weißgerbern III/P 35 Neubau in das Gehäuse von 1873 unter Verwendung von originalem Pfeifenmaterial von Carl Hesse[7] 1932 Wien Ober St. Veiter Pfarrkirche Wien Pfarrkirche Mauer II/P Wien Christkönigskirche Neufünfhaus II/P freistehender Spieltisch, pneumatische Traktur 1939 Reingers Pfarrkirche zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit II/P 10 1948[8] Wien Peterskirche III/P Gehäuse von Gottfried Sonnholz (1751)[9] 1956–1958 Wiener Neustadt Auferstehungskirche 1956 Wien St. Josef am Wolfersberg 1956–1960 Wien Wiener Stephansdom IV/P 126 Zurzeit die größte Orgel in Österreich (elektrische Kegelladen). Der Entwurf ihres Freipfeifenprospektes stammt vom damaligen Dombaumeister Kurt Stögerer. Der spätere Domorganist Peter Planyavsky betrieb aus liturgischen und künstlerischen Gründen die Stilllegung der Kauffmann-Orgel − diese hatte schon zum Zeitpunkt ihrer Errichtung sowie danach Kontroversen ausgelöst[10][11] − und initiierte den Bau der neuen Domorgel im rechten Seitenschiff. Einige der mehr als 100 Kauffmann-Orgeln befinden sich zudem in China, Ägypten, Italien (Aquileia), Togo (Lomé) und Kroatien (Split).
Zur Rettung der Riesenorgel im Dom zu St. Stephan hat sich am 2. Oktober 2010 ein Komitee gebildet, das vorwiegend aus den Kindern und Enkeln des Orgelbauers besteht. An diesem Tag jährte sich die Weihe der Orgel zum 50. Mal.
Literatur
- Hans Haselböck: Sechs Jahrhunderte Orgelbau im Wiener Stephansdom. In: Hans Haselböck: Von der Orgel und der Musica Sacra. Historisch-kritische Beiträge zu Fragen von Orgelbau, Orgelkomposition und neuer Kirchenmusik. Wien: Doblinger, 1988; ISBN 3-900695-03-2; S. 84–93
- Günter Lade: Dom- und Metropolitankirche St. Stephan. In: Günter Lade: Orgeln in Wien; Wien: Edition Lade, 1990: ISBN 3-9500017-0-0; S. 212–221.
Weblinks
Commons: Johann M. Kauffmann – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Günter Lade: Orgeln in Wien. Wien 1990, ISBN 3-9500017-0-0, S. 186.
- ↑ Österreichische Orgeldatenbank Karl Schütz. Abgerufen am 20. Juni 2011.
- ↑ Günter Lade: Orgeln in Wien. Wien 1990, ISBN 3-9500017-0-0, S. 64.
- ↑ Bundesdenkmalamt (Hg.): Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Niederösterreich, südlich der Donau, Teil 2. Verlag Berger, Horn/Wien 2003, Seite 1318, ISBN 3-85028-365-8
- ↑ Johann Simon Kreuzpointner: Geschichte der Orgel in der Lazaristenkirche. In: Festschrift zur Orgelweihe in der Lazaristenkirche "Unbefleckte Empfängnis" am 28. Jänner 2001. Wien 2001, S. 7–12.
- ↑ Gabriele Zimmermann: Geschichte der Orgel in der Lazaristenkirche. In: Festschrift zur Orgelweihe in der Lazaristenkirche "Unbefleckte Empfängnis" am 28. Jänner 2001. Wien 2001, S. 3.
- ↑ Günter Lade: Orgeln in Wien. Wien 1990, ISBN 3-9500017-0-0, S. 170.
- ↑ http://www.odb.at/Wien.html
- ↑ Österreichische Orgeldatenbank Karl Schütz. Abgerufen am 26. April 2011.
- ↑ Anton Heiller: Probleme um die neue Orgel des Stephansdomes. In: Österreichische Musikzeitschrift, 15. Jg./Heft 10, Oktober 1960, S. 457f.
- ↑ Egon Krauss: Die ungenütze Chance. In: Wochen-Presse, Nr. 40, 1. Oktober 1969, S. 25
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