Götzendorf an der Leitha

Götzendorf an der Leitha
Götzendorf an der Leitha
Wappen von Götzendorf an der Leitha
Götzendorf an der Leitha (Österreich)
Götzendorf an der Leitha
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Bruck an der Leitha
Kfz-Kennzeichen: BL
Fläche: 25,37 km²
Koordinaten: 48° 1′ N, 16° 34′ O48.01666666666716.566666666667171Koordinaten: 48° 1′ 0″ N, 16° 34′ 0″ O
Höhe: 171 m ü. A.
Einwohner: 2.042 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 80,49 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2434
Vorwahl: 02169
Gemeindekennziffer: 3 07 09
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptplatz 1
2434 Götzendorf an der Leitha
Website: www.goetzendorf.at
Politik
Bürgermeister: Johann Ackermann (SPÖ)
Gemeinderat: (2010)
(19 Mitglieder)
13 SPÖ, 6 ÖVP
Lage der Marktgemeinde Götzendorf an der Leitha im Bezirk Bruck an der Leitha
Au am Leithaberge Bad Deutsch-Altenburg Berg Bruck an der Leitha Enzersdorf an der Fischa Göttlesbrunn-Arbesthal Götzendorf an der Leitha Hainburg an der Donau Haslau-Maria Ellend Hof am Leithaberge Höflein Hundsheim Mannersdorf am Leithagebirge Petronell-Carnuntum Prellenkirchen Rohrau Scharndorf Sommerein Trautmannsdorf an der Leitha Wolfsthal NiederösterreichLage der Gemeinde Götzendorf an der Leitha im Bezirk Bruck an der Leitha (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Götzendorf an der Leitha ist eine Marktgemeinde mit 2042 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Bruck an der Leitha in Niederösterreich.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Götzendorf an der Leitha liegt im Industrieviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 25,37 Quadratkilometer. 4,76 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Geschichte

Götzendorf wurde 1130 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name Götzendorf geht auf den Gründer, den Ritter Gezo zurück. Gezo ist ein Kosename und bedeutet Mann mit dem Speer.

Es wurden – wie noch heute – zweimal im Jahr Markttage abgehalten, auf denen früher auch Recht gesprochen wurde: die so genannte Marktgerichtsbarkeit. Immer wieder war das Götzendorf Angriffen ausgesetzt. Die Einwohner wurden getötet und das Dorf zerstört. Dies galt auch für die Ortschaft Porz, die östlich von Götzendorf lag. Zum Schutz gegen diese Überfälle wurden entlang der Leitha Befestigungen gebaut. So entstand auch in Götzendorf eine Wasserburg. Lange Zeit kannte man den genauen Standort der Burg nicht. Erst von einem Flugzeug aus wurde dieser entdeckt: Auf einem Feld hatte das Getreide eine ungewöhnliche Verfärbung, als hätte jemand den Grundriss eines großen Gebäudes hingemalt. In den 1980er Jahren wurden an dieser Stelle Ausgrabungen vorgenommen und man fand die Grundfesten der Burg. Dadurch war nun erwiesen, dass die Wasserburg mitten im Dorf lag, in der heutigen Hofgartensiedlung.

1683 war die zweite Wiener Türkenbelagerung. Die osmanische Armee braucht für ihre Männer Nahrung und für ihre Pferde Stroh und Heu, was sie von den umliegenden Dörfern holten. Sie kamen auch nach Götzendorf. Doch die Bewohner wollten dem Sekretär des Staatskanzlers nichts geben und nahmen ihm Pferd und Wagen weg. Der Heerführer der Osmanen wurde zornig und schickte jemanden, um Götzendorf zu unterwerfen. Die Götzendorfer verschanzten sich in der Burg, wo sie der tiefe Wassergraben schützte. Schließlich gelang es den Osmanen, die Burg in Brand zu stecken. Die Wasserburg und der Ort wurden dabei völlig zerstört.

Im Jahr 1938 entstand in Götzendorf ein deutscher Militärflugplatz. Er trug den Codenamen Holunder und wurde vorerst als Gutsbetrieb getarnt. Die Alliierten erkannten den Einsatzflugplatz als solchen im Jahr 1939. Im Jahr 1944 sollten zwei zusätzliche Betonpisten errichtet werden, von denen eine nie fertig gestellt wurde. Während der Flugplatz während des Krieges keinen direkten Kampfhandlungen ausgesetzt war, wurde er 1945 fast vollständig dem Erdboden gleichgemacht.[1] Die Betonplatten der Rollbahn und die Fundamente der Gebäude sind heute noch sichtbar. In Götzendorf gibt es einen Kriegsfriedhof. Hier ruhen 424 deutsche Soldaten des Zweiten Weltkrieges und 26 Kriegsopfer anderer Nationen.

Im Jahr 1953 stürzten in den Leithaauen zwei sowjetische Bomber ab.

Einwohnerentwicklung

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1867 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 1670 Einwohner, 1981 1373 und im Jahr 1971 1362 Einwohner.

Politik

Bürgermeister der Marktgemeinde ist Johann Ackermann, Amtsleiter Peter Fuchsbichler.

Sport

  • ASC Götzendorf (Fußball)
  • FC Oranjezz (Fußball)
  • Golfclub mit Flutlicht
  • Tennisplatz

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 68, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 42. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 898. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 48,79 Prozent. Arbeitslose gab es am Ort im Jahresdurchschnitt 2003 38.

Am Ortsrand von Götzendorf befindet sich die Wallenstein-Kaserne des österreichischen Bundesheers, in der das Zentrum Einsatzvorbereitung des Kommandos für internationale Einsätze untergebracht ist. In den Jahren 1981 bis 1982 war ein Flüchtlingslager in der Kaserne eingerichtet. Dort waren rund 2.500, meist polnische Flüchtlinge untergebracht.[2]

Historische Landkarten

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Götzendorf an der Leitha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Einsatzflughafen Götzendorf auf der Website Evidence of Past, abgerufen am 7. November 2009
  2. Zapfenstreich-Chronik des Bundesheeres, abgerufen am 8. November 2009

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