- Johann Maximilian von Welsch
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Johann Maximilian von Welsch (* 23. Februar 1671 in Kronach; † 15. Oktober 1745 in Mainz) war ein deutscher Architekt, Oberbaudirektor und Festungsbaumeister.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Johann Maximilian von Welsch gilt als bedeutender Vertreter des barocken Festungsbaus in Deutschland. Daneben machte er sich mit dem Bau von Schlössern einen Namen.
Ausbildung
Der am 23. Februar 1671 in Kronach getaufte Maximilian von Welsch reiste zur Ausbildung in die großen Metropolen dieser Zeit wie Wien, Rom und Paris. Er studierte die Bauten Francesco Borrominis, François Mansarts und Johann Bernhard Fischer von Erlachs.
Wirken
1695 befand er sich bereits in kaiserlichen Militärdiensten, wo er für den Festungsbau zuständig war. Den Namen, den er sich dabei machte, veranlasste 1704 den Mainzer Kurfürsten und Erzbischof Lothar Franz von Schönborn, Welsch für den Ausbau und die Vollendung der Festung Mainz in die kurfürstliche Residenzstadt zu holen. Welsch wurde dabei vom Ingenieur-Oberstleutnant Luttig, Ingenieur-Oberst Gerhard Cornelius von Walrave und weiteren Ingenieursoffizieren unterstützt[1]. In Mainz trug ihm außerdem Lothar Franz von Schönborn die weitere architektonische Gestaltung des Lustschlosses Favorite gegenüber der Mainmündung als verantwortlicher Baumeister auf. 1793 wurde die Favorite bei der Belagerung der Stadt allerdings zerstört.
Mit dem Titel eines Kurmainzischen und Bamberger Oberbaudirektors (bis 1729) war von Welsch auch weiterhin für viele Schlossneu- und -ausbauten verantwortlich. Ab 1711 war er gemeinsam mit Johann Dientzenhofer, mit dem er schon gemeinsam an der Mainzer Favorite gebaut hatte, am Bau von Schloss Weißenstein in Pommersfelden beteiligt. Ferner baute er für Georg August Samuel von Nassau-Idstein das Schloss Idstein aus und arbeitete am Mittelbau von Schloss Biebrich in Wiesbaden-Biebrich mit. Auch an der Würzburger Residenz und der Fuldaer Orangerie war Welsch zumindest ausgestaltend tätig. Für seine Bauten war er bereits zu Lebzeiten berühmt und wurde vom Kaiser in Wien am 9. September 1714 zum Reichsritter mit dem Prädikat Edler von geadelt.
Spätestens ab den 1720er Jahren wurde Maximilian von Welsch jedoch immer häufiger vom aufstrebenden Balthasar Neumann verdrängt, dem wohl bedeutendsten barocken Baumeister in Deutschland. Bereits geplante Projekte wurden von Neumann übernommen, die dieser jedoch nur stark modifiziert ausführte oder vollständig neu plante, wie beispielsweise die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen. Die Kirche in Amorbach (begonnen 1742) geht wieder auf von Welschs Entwürfe zurück, ihre Vollendung erlebte er jedoch nicht mehr. Johann Maximilian Ritter und Edler von Welsch starb am 15. Oktober 1745 in Mainz.
Im Landesmuseum Mainz wird der so genannte Welsch-Koffer ausgestellt. Es handelt sich um einen vollständig erhaltenen Messbesteck- und Reißzeugkoffer des Architekten, gefertigt vor 1714 wahrscheinlich in Paris. Umfang und Qualität der kostbaren Ausstattung dokumentieren den hohen gesellschaftlichen Rang Welschs im kurfürstlichen Mainz.
Die Maximilian-von-Welsch-Realschule in Kronach trägt seinen Namen.
Werke
- Festungsbau:
- Schlösser
- Schloss Idstein
- Schloss Biebrich, samt Orangerie und Schlossgarten in Wiesbaden-Biebrich
- Lustschloss Favorite (Mainz) (1793 geschleift)
- Schloss Bruchsal (Entwürfe und erste Ausführungen)
- Würzburger Residenz (teilweise baukünstlerische Ausgestaltung)
- Schloss Weißenstein in Pommersfelden (Marstall)
- Orangerie Fulda
- Adelspalais und Regierungsbauten
- Wambolder Hof, ehemaliger Domherrenhof in Worms
- Kurmainzische Statthalterei in Erfurt (Ausbau zu einer Vierflügelanlage)
- Teile der Kommende des Deutschen Ordens in Frankfurt am Main-Sachsenhausen
- Neues Zeughaus Mainz
- Torhaus von Haus Stapel, Havixbeck
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- Kloster Amorbach
- Hochaltäre in der Mainzer Kartause (heute in der Einhard-Basilika (Seligenstadt)), der Mainzer Quintinskirche und in der Stiftskirche von Ellwangen
Entwürfe
- Festungsbau:
- Reichsfestung Philippsburg (1704/1705)
Einzelnachweise
- ↑ Alfred Börckel: Mainz als Festung und Garnison von der Römerzeit bis zur Gegenwart. Verlag von J. Diemer, Mainz 1913 (S. 71).
Weblinks
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