Johann Theodor von Natorp

Johann Theodor von Natorp
Das Fürstliche Hoftheater Detmold um 1900

Johann Theodor Freiherr von Natorp (* 30. November 1777 in Altenbeken; † 30. Juli 1830 in Paderborn) war ein deutscher Architekt des Klassizismus.

Leben

Er fungierte von 1819 bis 1830 zunächst als Landbaumeister, schließlich als Oberbaurat im Fürstentum Lippe. Sein Vorgänger war 1813 bis 1818 Wilhelm Tappe, sein Nachfolger der Baurat Ferdinand Wilhelm Brune, der schon seit 1827 einen Großteil der Geschäfte geführt hatte, da von Natorp wegen Krankheit nur noch bedingt arbeitsfähig war.

Das bekannteste Bauwerk von Natorps ist das 1825 erbaute und am 5. Februar 1912 abgebrannte Fürstliche Hoftheater Detmold[1][2], der letzte hochklassizistische Bau der Residenzstadt Detmold, bei dessen Entwurf er durch den Kasseler Oberhofbaumeister Johann Conrad Bromeis beraten wurde.

Zu den Aufgaben des Oberbaurats gehörten aber nicht nur die höfischen Prachtbauten, sondern auch die einfachen Staatsbauten, der sogenannte Kameralbau oder Ökonomiebau. Ein Beispiel aus von Natorps Schaffen ist die Detmolder Mittelmühle, 1826 bis 1828 im schlichten Stil des Spätklassizismus erbaut. In ihr ist heute die naturkundliche Ausstellung des Lippischen Landesmuseums untergebracht.

Natorp war ferner Rentmeister und Bergwerksbesitzer (Bergfaktor). Er lebte zu Beginn seiner Tätigkeit in Niederbarkhausen bei Oerlinghausen.

Seine Frau Dorothea geb. Tasche verstarb am 4. August 1819 in Detmold. Er verstarb nach Angaben seines Bruders im Alter von 52 Jahren als Witwer[3] und hinterließ eine elfjährige Tochter.[4]

Einzelnachweise

  1. Begründung der unteren Denkmalbehörde für die Eintragung des Nachfolgerbaus in die Denkmalliste (online)
  2. Info in der Geodatenbank der Stadt Detmold (online)
  3. Gokirche Paderborn
  4. Lippische Justizkanzlei, Vormundschaft über die minderjährige Tochter / Signatur: L 83 A Nr. N 173

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bergfaktor von Natorp — Das Fürstliche Hoftheater Detmold um 1900 Johann Theodor Freiherr von Natorp (* 30. November 1777 in Altenbeken; † 30. Juli 1830 in Paderborn) war ein Architekt des Klassizismus. Leben Er fungierte von 1819 bis 1830 zunächst …   Deutsch Wikipedia

  • Natorp — ist der Familienname folgender Personen: Adelbert Natorp (1826–1891), evangelischer Theologe, Konsistorialrat, Schriftsteller Bernhard Christoph Ludwig Natorp (bekannt als Ludwig Natorp; 1774–1846), evangelischer Theologe, preußischer Pädagoge… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Wilhelm Süvern — (* 3. Januar 1775 in Lemgo; † 2. Oktober 1829 in Berlin), begraben auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof vor dem Halleschen Tor in Berlin Kreuzberg, war ein Lehrer und Politiker. Süvern reformierte in der Nachfolge Wilhelm von Humboldts gegen… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Begräbnisstätten bekannter Persönlichkeiten — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Na — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Persönlichkeiten der Philipps-Universität Marburg — Persönlichkeiten der Philipps Universität Marburg Inhaltsverzeichnis 1 Professoren 1.1 Theologie 1.2 Rechtswissenschaften 1.3 Wirtschaftswissenschaften …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Persönlichkeiten der Stadt Essen — Die folgende Liste beschäftigt sich mit den Persönlichkeiten der Stadt Essen. Inhaltsverzeichnis 1 In Essen geborene Persönlichkeiten 1.1 14. bis 18. Jahrhundert 1.2 19. Jahrhundert …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Stadtältesten von Berlin — Stadtältester von Berlin ist eine Ehrenbezeichnung, die durch den Berliner Senat bzw. Magistrat vergeben wird. Die Ehrenbezeichnung geht auf die Stein und Hardenbergsche Städtereform von 1808 zurück. Sie sollte somit an Persönlichkeiten verliehen …   Deutsch Wikipedia

  • Stadtältester von Berlin — ist eine Ehrenbezeichnung, die bis zum Jahr 1950 durch den damaligen Berliner Magistrat und danach vom Senat von Berlin vergeben wird. Die Ehrenbezeichnung geht auf die Stein und Hardenbergsche Städtereform von 1808 zurück. Sie sollte somit an… …   Deutsch Wikipedia

  • Fürstbistum Paderborn — Territorium im Heiligen Römischen Reich Fürstbistum Paderborn Wappen …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”