Johannesschlössl

Johannesschlössl
Johannesschlössl
Johannesschlössl Innenhof

Das Johannesschlössl liegt auf dem Mönchsberg in Salzburg, leicht zu erreichen mit dem Auto, einem Aufzug und auf kurzen, romantischen Fußwegen. Früher hieß es auch nach seinen Besitzern Thennschlössl, Altschlössl oder Dekanatsschlössl, heute Pallottinerschlössl, und ist Apostolatshaus und Gästehaus des Pallotinerordens (Adresse Mönchsberg 24).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Johannesschlössl wurde vermutlich im 14. Jahrhundert erbaut. Eine Marmortafel, erstellt von Johann Krafft von Weittingen berichtet, dass die Herren von Weittingen das Schlösschen erbaut hätten. Dies ist wenig glaubhaft, da ein solches Geschlecht im 14. Jahrhundert in Salzburg unbekannt war. Um 1565 war Georg Tenn der erste namentlich bekannte Besitzer des „Johannes Schlössls“. Nach der Familie Thenn war es im Besitz verschiedener Familien, bis 1589 Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau das Schloss kaufte. Er baute es aus und richtete es neu ein. Der Fürsterzbischof erbaute auch die namensgebende St.-Johannis-Kapelle. Die Ruhe des Erzbischofs wurde hier aber zu oft gestört, sodass er das Gut 1595 im Tausch gegen einen Stadtgrund, der dem Domkapitel (also dem Dekanat) gehörte, eintauschte. Domdechant Anton von Thun übernahm 1595 den Besitz und 1603 renovierte – wie eine alte Tafel heute bezeugt – Johann Kraft von Weittingen, als damaliger Domdechant, die Kapelle. Sie wurde dem Hl. Johannes geweiht.

1678 tauschte Domdechant Christoph von Liechtenstein das Dekanatsschlössl, wie es nun genannt wurde, gegen das gräflich Huggentalsche Schloss Schönleiten ein. Nun wechselten in rascher Folge die Besitzer und das Anwesen verfiel. 1858 wurde von Ludwig Achleitner hier ein Zündholzfabrik eingerichtet und ab 1859 ein Gasthaus.

Die Zeit des Obersts Paschkoff

1892 kaufte der russische Oberst Basilius von Paschkoff das Schloss, ein sehr begüterter Mann, der mehrere Bergwerke im Ural sein Eigen nannte. Nach der Oktoberrevolution wohnten hier auch viele russische Emigranten. Sein Neffe Michael Saskowitsch, später ein Weltklassetennisspieler wuchs in den 20er-Jahren hier bei seinem Onkel auf.

Die Zeit der Pallottiner

Im Jahr 1926 erwarben schließlich die Pallottiner das Johannesschlössl von Paschkoff und richteten es für ihre Theologen, die in Salzburg studierten, ein. Bis 1941 war es Priesterseminar der süddeutschen Pallottiner-Provinz. 1941 wurde das Schloss von der Stadt Salzburg beschlagnahmt und die Pallottiner vertrieben.

Am 17. November 1944 wurde der Südflügel durch einen Bombenangriff zerstört. Ein Jahr später entstanden erste Pläne, das Haus wieder aufzubauen. Der Wiederaufbau zog sich Jahre hin. Erst Jahr 1954 konnte das Johannesschlössl fertiggestellt und eingeweiht werden, und diente als Apostolatshaus. Von hier aus wird auch die Pfarre Vinzenz Pallotti Lehen betreut. Zehn Jahre später erhielt es eine neue Kapelle. Diese wurde im November 1964 eingeweiht.

Heute ist das Johanneschlössl ein religiöses Gästehaus (Cambio und Evangelisations-Zentrum Salzburg – EZS, Haus Mönchsberg Nr. 22) und steht Einzelgästen oder Gruppen offen, die Einkehr und Ruhe suchen.

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