- Josef Kowalski
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Josef Kowalski SDB (* 11. März 1911 in Siedliska bei Józefów; † 4. Juli 1942 in Auschwitz, heute Oświęcim) war ein polnischer Salesianer Don Boscos, römisch-katholischer Priester und Märtyrer.
Der Sohn des Bauern Wojciech Kowalski und seiner Frau Zofia war schon als Kind geprägt von der tiefen Verehrung der Polen für die Jungfrau Maria, insbesondere in Częstochowa und der Kirche Maria, Hilfe der Christen in Auschwitz. Mit 18 Jahren bat Josef Kowalski um die Aufnahme in die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos. Am Ende des Noviziats wollte er in einer schweren geistlichen Bedrängnis die Kongregation verlassen, konnte die Krise jedoch überwinden. 1938 wurde er in Krakau zum Priester geweiht und wirkte als Provinzsekretär des Ordens. Zudem bemühte er sich um Kontakt zu Jugendlichen, indem er eine Singschule für Jungen organisierte.
Am 23. Mai 1941 durchsuchte die nationalsozialistische Gestapo das Ordenshaus und das theologische Studienhaus der Salesianer in Krakau, verhaftete elf Priester, darunter Pater Kowalski, und einen Ordensbruder. Vier Priester wurden in Krakau hingerichtet, die übrigen ins KZ Auschwitz gebracht. Pater Kowalski wurde die Gefangenennummer 17.350 eintätowiert. Aus dieser Zeit sind neunzehn Briefe übermittelt, die ein eindrucksvolles Glaubenszeugnis abgeben.
Im Juni 1942 sollten 60 Priester von Auschwitz ins KZ Dachau verschleppt werden. Pater Kowalski hielt in der Hand einen Rosenkranz verborgen. Als ein Aufseher bemerkte, dass Kowalski etwas verbarg, schlug er ihm mit der Peitsche auf die Hand, so dass der Rosenkranz zu Boden fiel. Als Pater Kowalski sich weigerte, ihn zu zertreten, war dies Anlass dafür, dass er von der Gruppe getrennt und statt nach Dachau in die Strafkompanie von Auschwitz überführt wurde. Von überlebenden Mitgefangenen sind zahlreiche Verhöhnungen und Quälungen überliefert, die Pater Kowalski mit großem Glaubensmut ertrug.
Als am 11. Juni einige Inhaftierte zu flüchten versuchten, wurden als Strafmaßnahme 300 Inhaftierte für das Krematorium bestimmt, unter ihnen Pater Kowalski. Er wurde aber, zusammen mit weiteren zehn zum Tode Verurteilten, zuvor noch zur Zwangsarbeit eingeteilt. Pater Kowalski wurde am Abend des 4. Juli 1942 weggebracht, schwer misshandelt und, da er noch lebte, in eine Kloake geworfen und ertränkt. Vor dem Martyrium bat er die Umstehenden um das Gebet für sich und seine Verfolger.
Am 13. Juni 1999 sprach Papst Johannes Paul II. Kowalski zusammen mit 107 weiteren Märtyrern aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs in Warschau selig. Sein Gedenktag in der römisch-katholischen Kirche ist der 4. Juli.
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