Josef Kroll

Josef Kroll

Josef Kroll (* 8. November 1889 in Arnsberg; † 8. März 1980 in Duisburg-Rheinhausen) war ein deutscher klassischer Philologe.

Nach Schulbesuch in Hagen (Westfalen) und Studium an den Universitäten München, Freiburg (Breisgau), Berlin, Münster und Göttingen wurde er 1913 in Münster bei Wilhelm Kroll mit einer Arbeit über Hermes Trismegistos promoviert. Anschließend machte er eine Studienreise nach Italien. Danach meldete er sich freiwillig als Soldat im Ersten Weltkrieg. Nach mehreren Verwundungen wurde Kroll 1916 Assistent an der Universität Breslau, 1918 Professor für Klassische Philologie am Lyceum Hosianum Braunsberg, Ostpreußen. 1922 erhielt er den Ruf auf einen Lehrstuhl an der Universität zu Köln, den er bis zu seiner Emeritierung 1956 innehatte.

Kroll forschte vor allem zur antiken Religionsgeschichte, insbesondere zum frühen Christentum und dessen Umfeld.

Er war zweimal (1930/31 und 1945–1950) Rektor der Universität zu Köln, an deren Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg er maßgeblich Anteil hatte. Während der NS-Zeit hatte er jede Gremienarbeit an der gleichgeschalteten Hochschule abgelehnt. Die Universität ernannte ihn bei seiner Emeritierung zum Ehrenbürger. Kurzzeitig war Kroll 1945/46 auch Dezernent für Erziehung, Schule, Kunst und Wissenschaft der Stadt Köln sowie 1946 Mitglied des ersten, von der Besatzungsmacht berufenen nordrhein-westfälischen Landtags. Seit ihrer Gründung 1952 war Kroll Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste bzw. ihrer Vorgängereinrichtung. Von 1948 bis 1958 war er Vorsitzender des Verbandes der Bibliotheken des Landes Nordrhein-Westfalen.

Schriften

  • Die Lehren des Hermes Trismegistos. Münster 1914.
  • Gott und Hölle. Der Mythos vom Descensuskampfe. Leipzig, Berlin 1932.

Literatur

Weblinks


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