Josef Stecker

Josef Stecker

Josef Stecker (* 7. Dezember 1916 in Wehm; † 24. Januar 2008 in Meppen) war ein deutscher Jurist und Politiker (CDU).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Stecker wurde als Sohn eines Hümmlinger Lehrers geboren, der sich in der Zentrumspartei engagierte. Nach dem Besuch der Volksschule in Wehm, der Rektoratsschule in Werlte und dem Abitur 1935 am Gymnasium in Meppen begann er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Er legte 1939 das erste juristische Staatsexamen in Hamm ab, musste dann aber sein Studium unterbrechen, da er zur Luftwaffe eingezogen wurde. Von 1939 bis 1945 nahm er als Soldat der Luftwaffe am Zweiten Weltkrieg teil. Zuletzt erhielt er die Beförderung zum Leutnant.

Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft - er überlebte die Gefangenschaft in einem der Rheinwiesenlager, setzte Stecker sein Studium im Februar 1946 fort, promovierte 1947 zum Dr. jur. und bestand 1948 das zweite juristische Staatsexamen in Hamburg. Anschließend trat er in den niedersächsischen Verwaltungsdienst ein und arbeitete zunächst als Anwaltsassessor in Oldenburg. Er war von 1949 bis 1952 bei der Regierung in Osnabrück tätig und fungierte von 1952 bis 1961 als Oberkreisdirektor des Kreises Meppen. In diesen Jahren wurden mit Hilfe des Emslandplans die bis dahin wirtschaftlich rückständige und verkehrsmäßig vernachlässigte Region erschlossen, wobei sich Stecker gegen eine rein agrarische Ausrichtung des Plans einsetzte. So legte er großen Wert auch auf den Ausbau des Schulwesens, kultureller Institutionen und der Verkehrswege. Insbesondere lag ihm der Anschluss des Emslandes an das Autobahnnetz am Herzen, so dass er die Fertigstellung der BAB 31 am 19. Dezember 2002 persönlich mitfeierte.

Von 1969 bis 1983 war er Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Niedersachsen und wurde in vielen Ämtern des Finanzsektors berufen, etwa als Vorsitzender in den Aufsichtsrat der Nord/LB. Daneben engagierte sich Stecker in der Heimatpflege, war von 1952 bis 1964 Vorsitzender des Emsländischen Heimatbundes und gleichzeitig Beiratsmitglied des Niedersächsischen Heimatbundes (NHB). Von 1979 bis 1995 fungierte er als Präsident der Emsländischen Landschaft. In diesen Funktionen förderte er die wissenschaftliche Erforschung der regionalen Vergangenheit und trat selbst mit entsprechenden Veröffentlichungen hervor. Seit 1983 wieder in Meppen wohnhaft, widmete er sich mit großem Einsatz dem Kulturleben. Neben der Heimatbewegung und -forschung galt sein Engagement der barocken Wiederherstellung des Schlosses Clemenswerth, dem Theaterpädagogischen Zentrum in Lingen und dem Aufbau einer regionalgeschichtlichen Bibliothek, der heutigen Bücherei des Emsländischen Heimatbundes.

Stecker heiratete am 6. Juni 1950 die gebürtiger Werlterin Agnes Kuhlmann. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor.

Ferner engagierte sich Stecker seit seiner Investitur 1972 im päpstlichen Orden der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem u.a. als Leitender Komtur der Komturei Osnabrück.

Partei

Stecker trat nach 1945 in die CDU ein. Er war Vorsitzender des CDU-Bezirksverbandes Osnabrück-Emsland und stellvertretender Vorsitzender des CDU-Landesverbandes Hannover.

Abgeordneter

Stecker war von 1957 bis 1969 Mitglied des Deutschen Bundestages. Er ist stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Emsland in den Bundestag eingezogen.

Er gehörte zwischenzeitlich dem Niedersächsischen Landtag an, in den er 1963 gewählt wurde. Am 12. Juni 1963 legte er das Landtagsmandat nieder, um seine Arbeit als Bundestagsabgeordneter fortsetzen zu können.

Ehrungen

Literatur

  • Hermann Bröring: Dr. Josef Stecker (1916-2008) – ein Lebensbild. In: Emsland-Jahrbuch. Jahrbuch des Emsländischen Heimatbundes. Bd. 55/2009, Sögel 2008, S. 11-18. ISBN 978-3-88077-060-7

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