- Jozef Miloslav Hurban
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Jozef Miloslav Hurban (* 19. März 1817 in Beckov bei Nové Mesto nad Váhom, Westslowakei, damals Königreich Ungarn; † 21. Februar 1888 in Hlboké bei Senica) war ein slowakischer Schriftsteller, Journalist, Politiker, erster Vorsitzer des ersten Slowakischen Nationalrats und eine der führenden Persönlichkeiten des Slowakischen Aufstandes von 1848/49.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hurban wurde in der Familie des evangelischen Pfarrers Pavol Hurban geboren. Er studierte an einer Schule im nahegelegenen Trentschin (1826–1830) sowie an einem evangelischen Lyzeum in Pressburg (1830–1840). Hier hat er Ľudovít Štúr kennengelernt. Er wollte seine Studien in Deutschland fortzuführen, musste aber wegen Geldmangel zunächst als Kaplan in Brezová pod Bradlom (1840–1843) und evangelischer Pfarrer in Hlboké (1843–1888) arbeiten, bevor er 1860 den Doktorgrad in Theologie an der Universität Leipzig erhielt.
Etwa ab dem 1835 beteiligte sich er mit Ľudovít Štúr und Michal Miloslav Hodža im slowakischen Kulturleben. In den Jahren 1837–1840 war er Mitglieder des Geheimverbunds Vzájomnosť. In dieser Zeit schrieb er noch ausschließlich im biblischen Tschechischen, nach einem Treffen im Jahr 1843 in Hlboké mit Štúr und Hodža wurde er aber zum Unterstützer des neuen Sprachstandards von Štúr. Im von Hurban herausgegebenen Literaturalmanach Nitra wurde 1844 dieser Standard auch veröffentlicht.
In den Revolutionen von 1848/49 war er einer der führenden Persönlichkeiten des Slowakischen Aufstands. Am 28. April 1848 wurde in Brezová pod Bradlom ein großer Treffen veranstaltet, wo Hurban die Nitrianske žiadosti (Neutraer Anfordurengen) ausrief. Im Anschluss wurde im Mai im Liptau-Sankt-Nikolaus dann ein nationaler revolutionärer Programm, die Žiadosti slovenského národa (Anforderungen der slowakischen Nation) ausgerufen und der ungarischen Landesregierung gestellt.
Wegen seiner Aktivitäten musste er nach Böhmen flüchten, um einen Haftbefehl auszuweichen. Dort beteiligte er an einem Slawenkongress in Prag. Nach der Niederschlagung der Revolution konnte er in den 1850er Jahren im politischen Leben nicht mehr teilnehmen, daher schrieb er nur an kirchliche Themen. Erst Ende 1850er Jahren kehrte er in die Politik zurück und beteiligte sich an der Erfassung des Memorandum národa slovenského (Memorandum der slowakischen Nation), welche 1861 dem Wiener Innenministerium gestellt wurde und war einer der Mitgründer der Matica slovenská im Jahr 1863.
Nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich im Jahr 1867 wurde er zweimal wegen seiner Artikeln gegen den ungarischen Nationalitätengesetz und politischen Aktivität zweimal inhaftiert (Dezember 1869–Mai 1870 und April–Juni 1876). Er versuchte danach, in weiter Ausgaben des Almanachs Nitra (1877/78) die tschechoslowakische literarische Einigkeit zu demonstrieren, was aber als ein überlebter Versuch galt. Er starb am 21. Februar 1888 in Hlboké.
Hurban war mit Daniel Sloboda verschwägert. Die südslowakische Stadt Hurbanovo wurde ihm zu Ehren 1948 so umbenannt.
Werke (Auswahl)
Prosa
- 1842 - Svadba krále velkomoravského („Hochzeit des großmährischen Königs“)
- 1844 - Nitra („Neutra“) - Almanach, zwei Bänder des ersten Teils
- 1844 - Prítomnosť a obrazy zo života tatranského („Gegenwart und Bilder des Tatra-Lebens“)
- 1844 - Svätoplukovci aneb Pád říše Velkomoravské („Die Sventopluks oder der Niedergang des großmährischen Reiches“)
- 1846 - Olejkár - historische Sage aus dem 14. Jh.
- 1847 - Korytnické poháriky („Trinkgläser von Korytnica“)
- 1847 - Od Silvestra do Troch kráľov („Vom Silvester zu den drei Königen“)
- 1851 - Nitra - Almanach, drei Bänder des ersten Teils und zweiter Teil
- 1852 - Nitra (dritter und vierter Teil)
- 1851 - Nitra (fünfter Teil)
- 1853 - Slovenskí žiaci („Slowakische Lehrlinge“)
- 1861 - Gottšalk - Roman
- 1876 - Nitra (sechster Teil)
- 1877 - Nitra (siebter Teil)
Poesie
- 1837 - Žalospev na smrt Jana Volka
- 1842 - Písně
- 1843 - Chlebář
- 1848 - Bije zvon slobody
- 1848 - Bratia Slováci
- 1861 - Piesne nateraz
Reiseberichte
- 1841 - Cesta Slováka ku bratrům slovanským na Moravě a v Čechách („Reise eines Slowaken zu den slawischen Brüder in Mähren und Böhmen“)
- 1844 - Prechádzky po považskom svete („Wanderungen im Waaggegend“)
Artikel und Biographien
- Čomu nás učia dejiny („Was Geschichte lehrt uns“)
- Hlasy proti slovenčine („Stimmen gegen das Slowakische“)
- Slovensko a jeho život literárny („Slowakei und ihr literarisches Leben“)
- Náuka náboženství křesťanského („Lehre über christlicher Religion“)
- Karel Štúr, eine Biographie
- Viliam Pauliny-Tóth a jeho doba („Viliam Paulíny-Tóth und seine Zeit“)
- Ľudovít Štúr I - IV, eine Biographie
- Ľudovít Štúr - Rozpomienky na revolučné roky 1848/1849 („Ľudovít Štúr - Erinnerungen an die Revolutionsjahre 1848/1849“)
Weblinks
Commons: Jozef Miloslav Hurban – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Jozef Miloslav Hurban (slowakisch)
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