Julius Hagedorn

Julius Hagedorn

Julius Hagedorn (* 11. März 1874 in Nienburg/Weser; † 26. September 1943 in Bremerhaven; vollständiger Name: Johann Heinrich Julius Hagedorn) war ein deutscher Architekt und Baubeamter, er arbeitete ab 1905 als Stadtbaumeister in Bremerhaven.

Leben

Hagedorn absolvierte ein Realgymnasium in Hannover. Er studierte Bauwesen an der Technischen Hochschule Hannover. Er arbeitete ab 1897 als Regierungsbauführer (Referendar im öffentlichen Bauwesen) in Kassel und Hannover. 1902 wurde er Stadtbauinspektor in Görlitz.

Von 1905 bis 1933 war Hagedorn als Stadtbaumeister von Bremerhaven verantwortlich für Architektur, Wohnungsbau und Stadtplanung. Er verfolgte ähnliche Ideen wie der 1907 gegründete Deutsche Werkbund. Er reorganisierte die Baubehörde von Bremerhaven. Unter seiner Führung entstanden wichtige Stadtentwicklungspläne von Bremerhaven und der Bauordnungsplan von 1908. Er nahm Einfluss auf viele Planungen von Gebäuden, u.a. der Pestalozzischule (1908–1910) und der Strandhalle (1911–1913). Unter seiner Ägide entstand von 1909 bis 1911 das Stadttheater Bremerhaven sowie von 1906 bis 1911 die Bebauungspläne von Lehe und Bremerhaven-Mitte. Er setzte sich in den 1920er Jahren für den sozialen Wohnungsbau ein.

Hagedorn war Mitglied der rechtskonservativen Deutschnationalen Volkspartei (DNVP). Er war in verschieden Vereinigungen aktiv, u.a. beim Kunstverein und im Architekten- und Ingenieur-Verein sowie als Freimaurer.

Am 30. August 1933 wurde Hagedorn von den Nationalsozialisten wegen seiner Mitgliedschaft in einer Freimaurerloge aus dem Amt entlassen.

Der Hagedornweg in Leherheide wurde nach ihm benannt.

Literatur

  • Kai Kähler: Julius Hagedorn. Bremerhavener Stadtbaumeister zwischen Historismus und Funktionalismus. In: Hartmut Bickelmann (Hrsg.): Bremerhavener Beiträge zur Stadtgeschichte Stadtarchiv Bremerhaven, Bremerhaven 1994, ISBN 3-923851-14-6, S. 89–137. (= Veröffentlichungen des Stadtarchivs Bremerhaven, Band 9.)
  • Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hagedorn — (zu Hag und Dorn) bezeichnet: im weiteren Sinn allgemein dornige, heckenbildende Büsche und Sträucher wie Weißdorne im engeren Sinn den Eingriffeligen Weißdorn Hagedorn (Naturschutzgebiet), ein Naturschutzgebiet im Kreis Minden Lübbecke,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Hag–Hak — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Stadttheater Bremerhaven — Das Stadttheater im Juni 2002 Das Stadttheater Bremerhaven ist ein 1867 gegründetes Dreispartenhaus im Zentrum Bremerhavens mit Aufführungen von Opern, Operetten, Musicals, Schauspielen und Tanztheater. Die Spielstätte, gebaut 1911, wurde im… …   Deutsch Wikipedia

  • Strandhalle (Bremerhaven) — Strandhalle 2009 Blick vom Zoo am Meer auf die Strandhalle …   Deutsch Wikipedia

  • Wulsdorfer Friedhof — Kapelle auf dem Wulsdorfer Friedhof …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kulturdenkmäler in Bremerhaven — …   Deutsch Wikipedia

  • Halle (Westfalen) — Dieser Artikel wird durch das WikiProjekt Ostwestfalen Lippe zurzeit im OWL Review überarbeitet. Beteilige dich an der Diskussion und mache Vorschläge zur Verbesserung des Artikels. Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Halle in Westfalen — Dieser Artikel wird durch das WikiProjekt Ostwestfalen Lippe zurzeit im OWL Review überarbeitet. Beteilige dich an der Diskussion und mache Vorschläge zur Verbesserung des Artikels. Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Angehörigen der Akademie der Bildenden Künste München — Dies ist eine Liste von Personen, die mit der Akademie der Bildenden Künste in München verbunden sind. Viele bedeutende Künstler haben in München gelehrt oder studiert. Name Tätigkeit Verbindung zur Kunstakademie A Albert Aereboe (* 1889; † 1970) …   Deutsch Wikipedia

  • Halle (Westf.) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”